- After-Afterhour
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Unter Afterhour (engl. Stunden danach) versteht man in der Club-Szene eine Veranstaltung mit elektronischer Tanzmusik, die meist sonntags oder samstags in den frühen Morgenstunden beginnt. Afterhour-Veranstaltungen werden besucht, um ein partyreiches Wochenende ausklingen zu lassen oder das Ende einer Nacht hinauszuzögern. Häufig findet zwischen der nächtlichen Aktivität und der Afterhour ein gemeinsamer Chill Out zur körperlichen Regeneration und Erfrischung statt. Vereinzelt werden Afterhour-Veranstaltungen auch nach nächtlichem Schlaf besucht. Um Müdigkeitserscheinungen zu beseitigen, werden auf einer Afterhour oft Drogen wie Amphetamine oder Ecstasy konsumiert oder Cannabis geraucht, um die unerwünscht anhaltende Wirkung der aufputschenden Drogen zu reduzieren.
Als charakteristisch für Afterhours gilt eine besondere Ausgelassenheit, häufigere körperliche Nähe und intensivere Kommunikation als auf anderen Techno-Veranstaltungen. Auf Grund erhöhter körperlicher Belastungen der meisten Gäste während der vergangenen Nacht, wird zudem weniger Wert auf Outfit und äußere Erscheinung gelegt. Da die Partys meist nach einer längeren Nacht tagsüber in verdunkelten Techno-Clubs stattfinden und teilweise bis in die folgende Nacht andauern, wird das Zeitgefühl der Besucher oft beeinträchtigt.
Als After-Afterhour wird eine Veranstaltung bezeichnet, die an die Afterhour anknüpft und meist am frühen Abend beginnt. Als Gegenstück zur Afterhour gibt es den sogenannten Warm-up, um sich auf das Wochenende einzustimmen.
Geschichte
Die ersten Afterhour-Clubs entstanden Anfang der 1990er Jahre in der Techno-Szene und etablierten sich vor allem in Europa und den USA.
Als Vorreiter gilt der Argentinier DJ Alfredo, der Ende der 1980er Jahre Resident DJ im Anmesia auf Ibiza war und den sogenannten "Balearic Beat" mit seinem elektrischen Mix maßgeblich mitprägte. Da er fast jeden Morgen auf seine Gage warten musste, fing er irgendwann an, währenddessen weiter Platten aufzulegen. Die Schar der Tänzer war anfangs noch klein, es hatte sich auf der Insel jedoch in kürzester Zeit herum gesprochen dass hier noch weitergefeiert werden konnte, sodass die Zahl der Besucher täglich anstieg. Kurz darauf kamen auch die Gäste des damaligen Schickimicki-Clubs Privileg morgens zum Weitertanzen ins Amnesia.
Als erster deutscher Afterhour-Club gilt der Walfisch in Berlin. Zu den bekanntesten Afterhour-Einrichtungen zählen das Space auf Ibiza und der Technoclub in Frankfurt, der ursprünglich sonntags um 15 Uhr öffnete und vor allem als After-Afterhour für Gäste aus dem Dorian Gray diente. Tanith veranstaltete 1993 Afterhours im Exit in Berlin, einem Club im sogenannten Ahornblatt auf der Spreeinsel, und prägte damit die Afterhourkultur bis heute. 1995 gestaltete er zusammen mit Ellen Allien die sonntägliche Afterhour Club The Rest im Tresor.
Mit knapp 14 Jahren zählt die Afterhourveranstaltung „Schichtwechsel“ im Nürnberger Hirsch zur ältesten Afterhour-Reihe in ganz Deutschland, in der Schweiz gilt das OXA in Zürich als ältester After-Hours-Veranstalter. Seit 1992 gibt es jeden Sonntagmorgen im Anschluss jeder Party von 05:00-11:00 Uhr elektronische Tanzmusik.
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