Agama agama

Agama agama
Siedleragame
Ein dominierendes Männchen von Agama agama(Lake Nakuru National Park, Kenia)

Ein dominierendes Männchen von Agama agama
(Lake Nakuru National Park, Kenia)

Systematik
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Echsen (Lacertilia)
Familie: Agamen (Agamidae)
Gattung: Echte Agamen (Agama)
Art: Siedleragame
Wissenschaftlicher Name
Agama agama
(Linnaeus, 1758)

Die Siedleragame (Agama agama) ist eine Echse und gehört zu der Familie der Agamen (Agamidae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Siedleragamen haben einen ausgeprägten Farbwechsel, der jedoch nur tagsüber sichtbar ist. In der Nacht sehen die Siedleragamen einheitlich grau aus. Je nach Stimmung wechseln die Siedleragamen ihre Farbe. Die Weibchen, Jungtiere und rangniedere Männchen haben eine braune bis graue Körperfarbe. Dominierende Männchen sind an ihrem stahlblauen oder auch olivgrünen abgeflachten Körper und an dem gelben über orangen bis roten Kopf und Schwanz zu erkennen. Je nach Unterart zieht sich die Farbe des Kopfes über den Vorderkörper. Ihre Prachtfarben nehmen die Männchen an, wenn sie sich auf einen erhöhten Platz tagsüber aufgewärmt haben. Bei dem Weibchen zeigen sich während der Schwangerschaft an den Flanken gelbe bis orange Flecken und auf dem Kopf türkise Punkte. Sie erreichen eine Körperlänge von 30 bis 40 Zentimetern, wobei die Weibchen kleiner bleiben als die Männchen. Der lange, runde Schwanz ist im Gegensatz zu den Leguanen oder auch Skinken nicht abwerfbar.

Lebensweise

Nahaufnahme des Kopfes und Vorderkörpers von einem dominierenden Männchen in Kenia
Weibchen in Gambia
Männchen in Gambia in einem Niembaum auf Nahrungssuche

Siedleragamen leben in Kolonien mit einem dominierenden Männchen in einem abgegrenzten Gebiet. Die Gruppenstärke kann bis zu 25 Einzeltiere betragen. Bei Sonnenaufgang werden die Gruppenmitglieder aktiv. Während des Tages hält sich das dominierende Männchen oft auf einen erhöhten Platz auf und zeigt sich in seiner Farbenpracht. Auch sonst wärmen sich die Siedleragamen gerne auf einen erhöhten Platz in der prallen Sonne auf. Dabei stützen sie sich auf ihre Vorderbeine und strecken den Körper, gelegentlich auch den Schwanz, schräg nach oben. Wenn sich ein geschlechtsreifes junges Männchen umfärbt, wird es von dem dominierenden Männchen vertrieben und muss sich ein eigenes Revier suchen. Bei einem Kampf mit einem Rivalen färbt sich der Kopf bei den kämpfenden Männchen braun und über den Körper erscheinen weiße Punkte. Die Männchen geben zischende Geräusche von sich und versuchen den Kopf des Gegners mit dem Schwanz zu treffen. Zuvor nehmen sie jedoch eine Drohhaltung ein. Dabei bewegen sie den Kopf ruckartig hin und her, heben den Körper vom Boden ab und falten die Hautfalten an der Kehle auseinander.

Ernährung

Für alle Gruppenmitglieder gibt es klar definierte Jagdgebiete. Siedleragamen sind nicht wählerisch in ihrer Ernährung. Sie fressen alles was sie schnappen und verschlingen können. Auf ihrem Speiseplan stehen unter anderem Insekten, Spinnen und weitere Wirbellose. Auch kleine Säugetiere oder Reptilien. Gelegentlich nehmen sie auch pflanzliche Kost zu sich.

Fortpflanzung

Die Paarungszeit ist abhängig von der Regenzeit. Das Weibchen fordert das Männchen durch heftige Schwanzbewegungen zur Paarung auf. Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen nach etwa zehn Wochen in einer selbstgegrabenen feuchten Erdmulde zwischen Steinen oder Pflanzen drei bis acht Eier ab. Um das Nest zu verbergen, glättet das Weibchen die Erde über dem Gelege. Während der Entwicklungszeit entnehmen die Eier der Erde die Feuchtigkeit und vergrößern sich im Umfang. Nach zwei bis drei Monaten schlüpfen die Jungtiere.

Vorkommen

Siedleragamen leben in Zentralafrika und bewohnen Bäume, Buschwerk, steiniges Gelände, Felsen oder Mauern unter anderem in Steppen und Savannen, in der Nähe menschlicher Siedlungen und entlang der Küste in Strandnähe.

Unterarten

  • Agama a. africana (HALLOWELL 1844)
  • Agama a. boensis (MONARD 1940)
  • Agama a. mucosoensis (HELLMICH 1957)
  • Agama a. savattieri (ROCHEBRUNE 1884)

Weblinks


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