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Die Warner Music Group (kurz: WMG) ist eine der vier größten Plattenfirmen weltweit. Sie wurde am 27. Februar 2004 von der Firma Time Warner an eine Investorengruppe unter der Leitung Edgar Bronfman jun. und mit unter anderem Haim Saban verkauft.[1] Zur WMG gehört auch der Musikverlag namens Warner-Chappell Music, dessen Geschichte bis ins Jahr 1929 zurückreicht. Warner Music Publications, ein ehemaliger Teil von Warner-Chapell, wurde 2005 an den Wettbewerber Alfred Publishing veräußert. WMG gilt als sogenanntes Major-Label und liegt, gemessen am Marktanteil, an vierter Stelle. WMG wird weltweit an der NYSE gelistet.
Der Hauptsitz der Warner Music Group Germany Holding GmbH ist Hamburg und verantwortet das Geschäft für Central Europe (deutsschprachiger Raum und Osteuropa). Chairman und CEO für Zentral- und Osteuropa ist mittlerweile Bernd Dopp, der 1984 als Product Manager bei der WEA anfing, 1997 die Leitung des Unternehmens übernahm, und 2001 zum Präsidenten berufen wurde.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Wurzeln der WMG liegen in der Gründung von Warner Bros. Records, als Teil der Warner Bros. Filmstudios, im Jahr 1958. 1970 wurde Warner Music International (WMI) als „WEA International“ gegründet. Warner Music International unterhält drei Regionalbüros jeweils für die Regionen Asien/Pazifik, Lateinamerika und Europa und firmiert in mehr als 50 Ländern weltweit [3].
Die WEA Corp. wurde als gemeinsamer physischer Vertrieb für die Tonträger von Warner Records sowie den übernommenen Labels Elektra und Atlantic gegründet. Außerdem vertrieb WEA Corp. Audio- und Video-Veröffentlichungen u.a. von Rhino Entertainment, Asylum Records, Word Entertainment, Time-Life Music, Warner Music Latina und Curb Records. WEA Corp. galt bei ihrer Gründung als erste große Musikvertriebsgesellschaft außerhalb der USA [4]. Das Geschäft der WEA Corp. ist heutzutage in der Muttergesellschaft WMG aufgegangen.
Probleme und Umstrukturierung
Die vergleichsweise geringe Größe von WMG unter den Majors sowie die branchenweiten Gewinneinbrüche im operativen Geschäft[5] sollten zwischenzeitlich durch ein Joint Venture mit BMG kompensiert werden, was aber nicht realisiert wurde [6]. Auch der Wettbewerber EMI hatte Interesse an einem Zusammenschluss, um gemeinsam den Marktanteil am Musikgeschäft zu steigern [7]. Anfang Mai 2006 wies die Warner Music Group jedoch ein Übernahmeangebot von EMI zurück und antwortete selbst mit einem eigenen Übernahmeangebot[8]. Im Zuge der zwischenzeitlichen Ablehnung des Zusammenschlusses von Sony BMG Music Entertainment (heute nur noch Sony Music Entertainment) durch den Europäischen Gerichtshof wurden diese Fusionspläne wieder verworfen [9].
Warner Music muss zur Zeit den Schwund zahlreicher großer Künstler wie beispielsweise Depeche Mode[10], Nickelback und Madonna [11] verkraften. Es wird aber versucht, sich mit der Erweiterung des Geschäftsfeldes um neue Bereiche in der fortdauernden Krise zu behaupten. Für den Aufbau eines eigenen Tourgeschäfts setzt Warner Music auf die Verstärkung durch Christian Gerlach, der zuvor beim Hamburger Konzertveranstalter Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH arbeitete[12].
Wie auch die Wettbewerber (Universal Music, Sony, EMI und der Zusammenschluss diverser Independent-Labels namens „Merlin“) lizenziert Warner mittlerweile den Repertoire-Katalog an Streaming-Dienstleister wie beispielsweise Spotify [13]. Für den eigenen Digitalvertrieb sicherte sich Warner Music die Mehrheitsbeteiligung an dem deutschen Unternehmen Zebralution, das als direkter Wettbewerber von Finetunes und The Orchard für den Digitalvertrieb von Musik, bislang vornehmlich für Independents, tätig war.[14]
Neben Tourgeschäft und Merchandising ist Warner mittlerweile auch im Dienstleistungsgeschäft für Markenartikler und Agenturen aktiv. Durch die Lizenzierung bei Warner Music kamen z. B. ausgewählte Mobiltelefone in 27 Ländern mit vorab gespeicherten Songs von Madonna in den Handel.[15]
Rechtsstreit mit You-Tube
Seit kurzem befindet sich WMG im Streit mit der Videoplattform Youtube und es werden immer mehr Videos von WMG entfernt, oder deren Tonspuren deaktiviert, was von den Usern stark kritisiert wird.
Angeschlossene Plattenfirmen
Zur Warner Music Group gehören folgende Labels:
- Asylum Records
- Atlantic Records
- Curb Records
- Downbeat Records
- EastWest
- Elektra Records
- Harder Entertainment
- Heiress Records
- Lava Records
- London Records
- Maverick Records
- Nonesuch Records
- Nuclear Blast
- Rare Records
- Reprise Records
- Rhino Records
- Roadrunner Records
- Rykodisc
- Same Same But Different
- Starwatch Music
- Sire Records
- Warner Music Australia
- Warner Bros. Records
- Word Entertainment
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Warner Music: Bronfman zurück im Musikgeschäft bei manager-magazin.de
- ↑ Am Deichtor mit Madonna auf abendblatt.de
- ↑ warner music international bei wmg.com
- ↑ wea corp. bei wmg.com
- ↑ Warner Music muss drastischen Gewinneinbruch hinnehmen bei heise.de
- ↑ Bertelsmann: Fieberhafte Suche nach einem Partner bei manager-magazin.de
- ↑ Spekulationen um EMI-Warner-Fusion neu aufgeflammt bei pressetext.at
- ↑ EMI weist Offerte von Warner Music entschieden zurück, Aktie +10 Prozent bei finanzen.net
- ↑ Fusion zwischen EMI und Warner Music auf Eis bei heute.de
- ↑ Depeche Mode verlassen WARNER auf mute.twoday.net
- ↑ Madonna announces huge Live Nation deal auf msnbc.msn.com (englisch)
- ↑ Christian Gerlach verlässt die Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH auf pop100.com
- ↑ Spotify Announces Licensing Deals and Upcoming Launch auf prnewswire.co.uk (englisch)
- ↑ Warner Music steigt bei Zebralution ein auf golem.de
- ↑ Madonna songs to be bundled on Sony Ericsson phones bei allaboutmadonna.com (englisch)
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