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Ectocarpales Leathesia difformis
Systematik Domäne: Eukaryoten (Eucaryota) ohne Rang: Chromalveolata Abteilung: Stramenopile (Stramenopiles) Klasse: Braunalgen (Phaeophyceae) Ordnung: Ectocarpales Wissenschaftlicher Name Ectocarpales Bessey Die Ectocarpales sind eine Ordnung der Braunalgen (Phaeophyta). Es ist mit rund 600 Arten[1] die artenreichste Ordnung der Braunalgen, ein bekannter und weit verbreiteter Vertreter ist z. B. Ectocarpus.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Sporophyt und Gametophyt sind äußerlich gleich. Man spricht vom isomorphen Generationswechsel. Bei manchen Arten ist er schwach heteromorph. Da der Generationswechsel den haploiden Gametophyten und den diploiden Sporophyten umfasst, also verschiedene Kernphasen, ist der Generationswechsel auch heterophasisch.
Pro Zelle besitzen sie einen oder mehrere Chloroplasten mit Pyrenoid.[2]
Gametophyt
Der haploide Gametophyt ist meist ein büschelig verzweigter Fadenthallus. Seitlich oder an den Fadenenden werden die Geschlechtsorgane, die Gametangien gebildet. Diese sind vielzellig (pluriloculär), wobei nicht jede Zelle Gameten bildet. Damit die Gameten frei werden, lösen sich die inneren Wände des Gametangiums auf und die Gameten treten an der Spitze des Gametangiums ins Freie. Die Gameten sind morphologisch gleichgestaltet. Bei vielen Arten von Ectocarpus besteht aber eine physiologische Anisogamie: manche Gameten, die als weiblich bzw. ‚−‘-Gameten definiert werden, kommen rasch zur Ruhe, werfen ihre Geißeln ab und locken mittels dem Lockstoff Ectocarpen die männlichen ‚+‘-Gameten an.
Sporophyt
Nach der Befruchtung entwickelt sich aus der Zygote ohne Ruhestadium der Sporophyt. Diese ist oft etwas weniger verzweigt und etwas derber als der Gametophyt. Der Sporophyt bildet viele eiförmige, einzellige (uniloculäre) sogenannte Sporocysten. In ihnen bilden sich nach einer Meiose viele Meiozoosporen, begeißelte Meiosporen, die sich nach ihrem Freiwerden zu neuen Gametophyten entwickeln. Die Geschlechtsbestimmung erfolgt haplogenotypisch.
Abweichungen
Vom oben beschriebenen isomorphen, heterophasischen Generationswechsel gibt es bei zahlreichen Arten Abweichungen. Manche Arten verzichten auf Sexualität. Bei anderen Arten kann eine Generation unmittelbar sich selbst erzeugen.
Verbreitung
Die Vertreter der Ordnung wachsen wie die allermeisten Braunalgen festgewachsen im Meer. Manche Vertreter wie manche Ectocarpus- und Pylaiella-Arten wachsen epiphytisch auf größeren Braunalgen, wobei Gametophyt und Sporophyt häufig auf unterschiedliche Substratpflanzen spezialisiert sind.
Systematik
Algaebase führt folgende Familien:[1]
- Acinetosporaceae
- Adenocystaceae
- Chordariaceae
- Chordariopsidaceae
- Ectocarpaceae
- Mesosporaceae
- Myrionemataceae
- Pylaiellaceae
Einige weit verbreitete Gattungen:
- Adenocystis
- Asterocladon
- Asteronema
- Chordaria
- Ectocarpus
- Scytosiphon
Einzelnachweise
- ↑ a b Algaebase
- ↑ Sina M. Adl et al.: The New Higher Level Classification of Eukaryotes with Emphasis on the Taxonomy of Protists. In: The Journal of Eukaryotic Microbiology 52 (5), 2005; Seiten 399-451 (Abstract und Volltext)
Literatur
- Eduard Strasburger (Begr.), Peter Sitte, Elmar Weiler, Joachim W. Kadereit, Andreas Bresinsky, Christian Körner: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. 35. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-1010-X.
Weblinks
Commons: Ectocarpales – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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