- Eduard Gröger
-
Eduard Grégr (auch Gröger) (* 4. März 1827 in Graz, Steiermark, † 1. April 1907 in Čtyřkoly), war ein tschechischer Arzt, Politiker und Publizist.
Leben
Grégr assistierte als Arzt von 1854 Jan Evangelista Purkyně. 1858 wurde er zum Dozenten der Prager Universität berufen. 1861 bis 1862 redigierte er die Zeitschrift Živa. 1861 wählte man ihn als Abgeordneten in das Landesparlament. In darauf folgenden Jahren widmete er sich vor allem der Politik und als Inhaber eines Verlages der Schriftgießerei und Handelsgeschäften.
Person
Grégr war ein begabter Journalist, Autor zahlreicher politischer Broschüren und ein guter Redner. Er hatte zwar nicht die Führungsqualitäten seines Bruders Julius Grégr, war jedoch freidenkerischer und ehrlicher in seiner Aussage. Als Vertreter des radikalen Flügels der Jungböhmen (Mladočeská strana), trat er energische gegen die passive Politik im Landes- und später im Reichsparlament an.
Ende der siebziger Jahre forderte er gemeinsam mit Jan Stanislav Skrejšovský, Karel Leopold Klaudy und Anton von Mezník die Gründung einer neuen radikal-liberalen Partei. Seine immerwährende, wenn auch nicht immer berechtigte Kritik an František Ladislav Riegr und seine Politik hatte er einen gewissen Anteil am Sieg der Jungböhmen im Parlament.
In den neunziger Jahren verlor er allmählich an Einfluss. An seiner Stelle trat eine neue Generation jungböhmischer Abgeordneter wie Eduard Brzorád, Václav Březnovský, František Fiedler und Josef Fořt. Hinzu kam die Gründung neuer Parteien wie der Sozialdemokratischen, der Agrarpartei, der Volkspartei und der Nationalsozialisten (nicht zu verwechseln mit dem Gedankengut der deutschen NSDAP. Diese Partei hatte patriotische Ausrichtung.)
Biographie
- K. Adámek: Památce dra. Eduarda Grégra, Prag 1907
- O. Urban: Česká společnost 1848-1948, Prag 1982
Personendaten NAME Grégr, Eduard ALTERNATIVNAMEN Gregr, Eduard; Gröger, Eduard KURZBESCHREIBUNG tschechischer Arzt, Politiker und Publizist GEBURTSDATUM 4. März 1827 GEBURTSORT Graz STERBEDATUM 1. April 1907 STERBEORT Čtyřkoly
Wikimedia Foundation.