Eduardo Kardinal Martínez Somalo

Eduardo Kardinal Martínez Somalo

Eduardo Kardinal Martínez Somalo (* 31. März 1927 in Baños de Río Tobía, Rioja, Spanien) ist emeritierter Camerlengo (Kardinalkämmerer) der römisch-katholischen Kirche.

Leben

Nach dem Besuch des Priesterseminars in Calahorra und La Calzada-Logroño studierte Somalo am Päpstlichen Spanischen Kolleg in Rom („Pontificio Colegio Español“), sowie der Päpstlichen Universität Gregoriana, wo er das Lizenziat in Theologie und Kirchenrecht erwarb.

Am 19. März 1950 empfing er die Priesterweihe. Danach war er kurze Zeit als Pfarrer in seiner Heimatdiözese Calahorra y La Calzada-Logroño tätig, bevor er zur Promotion erneut nach Rom ging. Hier wurde er am 18. August 1956 zum Dr. iur. can. promoviert und wirkte danach als Sekretär im Staatssekretariat des Vatikans, wobei ihm die Verantwortung für die spanische Abteilung übertragen wurde. Darüber hinaus lehrte er als Professor an der Päpstlichen Diplomatenakademie in Rom. Im Jahre 1970 wurde er nach einem kurzen diplomatischen Aufenthalt in Großbritannien zum Päpstlichen Ehrenprälaten und zum Assessor im Vatikanischen Staatssekretariat ernannt. Neben dieser Arbeit leistete er in Rom Dienst in der Krankenseelsorge.

Papst Paul VI. ernannte Somalo am 12. November 1975 zum Titularerzbischof von Thagora und Apostolischen Nuntius in Kolumbien. Am 13. Dezember 1975 empfing er durch den damaligen Kardinalstaatssekretär Jean-Marie Villot im Petersdom die Bischofsweihe. Mitkonsekratoren waren der später zum Kardinal erhobene Erzbischof von Florenz, Giovanni Benelli, sowie Francisco Álvarez Martínez, der zu dieser Zeit Bischof von Tarazona war.

Am 5. Mai 1979 ernannte Papst Johannes Paul II. Somalo zum Substitut des Kardinalstaatssekretärs.

Somalo wurde am 28. Juni 1988 durch Papst Johannes Paul II. als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Santissimo Nome di Gesù in das Kardinalskollegium aufgenommen und am 1. Juli 1988 zum Präfekten der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung sowie am 21. Januar 1992 zum Präfekten der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens berufen.

Am 5. April 1993 ernannte Johannes Paul II. Somalo zum Camerlengo der katholischen Kirche. Im Konsistorium vom 9. Januar 1999 optierte Somalo unter Beibehaltung seiner Titeldiakonie, die pro hac vice zur Titelkirche erhoben wurde, in die Kardinalsklasse der Kardinalpriester.

Am 11. Februar 2004 trat Somalo nach Erreichen der Altersgrenze als Präfekt der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens zurück.

In seiner Funktion als Kardinalkämmerer war er für die offizielle Feststellung des Todes von Papst Johannes Paul II. am 2. April 2005 sowie die Versiegelung der Päpstlichen Privatgemächer und des Arbeitszimmers zuständig. Bis zur Wahl Benedikts XVI. verwaltete er als Camerlengo ebenfalls den Apostolischen Palast des Vatikan, die Lateranbasilika in Rom und die päpstliche Residenz Castel Gandolfo auf den Hügeln vor Rom. Darüber hinaus leitete er bis zum Beginn der Papstwahl etwa zwei Wochen lang ein Vierer-Gremium aus Kardinälen, das die täglichen Amtsgeschäfte im Vatikan führte. Zudem organisierte er die Beerdigungsfeierlichkeiten für den verstorbenen Papst Johannes Paul II.

Am 4. April 2007 nahm Papst Benedikt XVI. das Rücktrittsgesuch, das von Kardinal Martínez Somalo aus Altersgründen vorgebracht wurde, an und ernannte Tarcisio Kardinal Bertone zum Camerlengo.

Weblinks



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