Edzard I.

Edzard I.
Graf Edzard I. um 1520/30. Gemälde von Jacob Cornelisz van Amsterdam.

Edzard I. (genannt "der Große"), Graf von Ostfriesland (* 1461; † 14. Februar 1528 in Emden), der zweite Sohn des Grafen Ulrich, führte seit 1492, eben erst von einer Pilgerfahrt nach Jerusalem zurückgekehrt, zuerst noch gemeinsam mit seiner Mutter Theda, und, als diese 1494 starb, zusammen mit seinem wenig bedeutenden Bruder Uko die Regierung über Ostfriesland.

Edzard I. ist vor allem durch die erfolgreiche Energie, mit der er die widerstrebenden Häuptlinge Hero Omken aus dem Harlingerland und Edo Wiemken von Jever zur Unterwerfung unter seine Oberhoheit zwang, ferner durch warme Begünstigung der Reformation in seinem Lande, durch die Schöpfung eines neuen Landrechts, die Reform des Münzwesens und die Einführung der Primogenitur im Hause der Cirksena hervorgetreten.

In der Außenpolitik führte ihn die Beteiligung an der Sächsischen Fehde in schwere Verwicklungen. Edzard nahm Partei gegen den kaiserlichen Statthalter der Niederlande, Herzog Georg von Sachsen, dessen Gewalt sich die Stadt Groningen nicht fügen wollte. Er fühlte sich sogar versucht, seine Macht bei dieser Gelegenheit dauerhaft auf die Provinz Groningen hin auszudehnen. Eine Reihe von Jahren hindurch, seit 1506, hat er sich wirklich als Schutzherr in Besitz dieser Stadt befunden und ist darüber in die Acht des Reiches und den Bann der Kirche gefallen. Ostfriesland hat von seiten des kaiserlichen Statthalters schwere Verwüstungen erfahren. Zuletzt sah sich Edzard gezwungen, Groningen zu räumen.

Erst als Karl V., der neue Herr der Niederlande, die Herrschaft angetreten hatte, gelang es Edzard Gnade zu erlangen, von der Reichsacht befreit und mit Ostfriesland belehnt zu werden.

Edzard I. heiratete am 27. Juli 1497 Elisabeth von Rietberg († Juli 1512), ist am 14. Februar 1528 in Emden gestorben und hat im Kloster Marienthal zu Norden seine letzte Ruhestätte gefunden.

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