Egberd Hayessen

Egberd Hayessen

Egbert Hayessen (* 28. Dezember 1913 in Eisleben; † 15. August 1944 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher Major und Widerstandskämpfer.

Staatsdomäne Mittelhof
Erste Seite des Urteils des Volksgerichtshofs, die weiteren Angeklagten sind Bernhard Klamroth, Hans Georg Klamroth, Wolf-Heinrich von Helldorf, Adam von Trott zu Solz und Hans Bernd von Haeften

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

Er wuchs auf der Hessischen Staatsdomäne Mittelhof nahe Felsberg-Gensungen auf. 1924 zog Egbert Hayessen nach Roßleben um. Dort machte er 1933 an der Klosterschule Roßleben das Abitur. Nach dem Abitur absolvierte Hayessen eine militärische Ausbildung beim Artillerie-Regiment Nr. 12 in Schwerin. Er wurde zunächst Berufsoffizier und stieg bis zum Major im Generalstab beim Oberbefehlshaber des Ersatzheeres General Friedrich Fromm auf. 1943 war er im Stab von Friedrich Olbricht tätig.

Beteiligung am Attentat des 20. Juli 1944

Von Robert Bernardis erfuhr Egbert Hayessen am 15. Juli 1944 erstmals von der Operation Walküre und dem geplanten Attentat auf Adolf Hitler. Er wandte sich schlagartig vom Nationalsozialismus ab und beteiligte sich spontan am Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944, indem er die vorgesehenen logistischen Verbindungen zum Stadtkommandanten Paul von Hase und zum Polizeipräsidenten Wolf-Heinrich Graf von Helldorf übernahm. Am Tag des Anschlags überbrachte Egbert Hayessen Paul von Hase die Nachricht von der Verhaftung des Generals Fromm in der Bendlerstraße. Anschließend war er an der Besetzung der Berliner Stadtkommandantur, an den Vorbereitungen zur Besetzung des Rundfunkgebäudes in Berlin und schließlich an der Verhaftung des Reichspropagandaministers Goebbels beteiligt.

Egbert Hayessen wurde am 15. August 1944, in einem Prozeß, dessen Urteile heute als Justizmorde bewertet[1][2][3] werden, zum Tode verurteilt und am gleichen Tag im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee mittels Wippgalgen erhängt[4].

Gedenkstätten

Gedacht wird Egbert Hayessen in der Gedenkstätte Plötzensee. Zudem erinnern eine Gedenktafel und ein Straßenname in Nähe des Mittelhofs bei Gensungen an seinen persönlichen Aufstand des Gewissens.

Quellen

  1. Gesetz zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege (NS-AufhG), abgerufen 6. Juni 2008
  2. Ortner, Helmut: Der Hinrichter. Roland Freisler. Mörder im Dienste Hitlers. Steidl- Verlag, 1995. ISBN 3-88243-355-8
  3. Claudia Fröhlich: „Wider die Tabuisierung des Ungehorsams“. Fritz Bauers Widerstandsbegriff und die Aufarbeitung von NS-Verbrechen. Campus Verlag GmbH, 2004. ISBN 3-593-37874-4
  4. Karl Otmar von Aretin: Henning von Treschkow und der militärische Widerstand während der Zeit des Nationalsozialismus

Weblinks


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