Egerer Burg

Egerer Burg
Die Burg Eger um 1875

Chebský hrad (deutsch Burg Eger) ist eine Burganlage oberhalb des Flusses Eger in der Stadt Cheb, Tschechien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Auf einem Bergsporn über der Eger entstand um 900 eine slawische Burg. Um 1120, das Egerland war inzwischen Teil der bayrischen Nordmark, wurde unter Markgraf Diepold II. eine neue Burganlage errichtet. Diese wurde das Verwaltungszentrum für das Egerland. Dieses Gebiet kam 1167 unter die Herrschaft der Staufer. Ab 1179 nach dem ersten Besuch des Kaisers Friedrich Barbarossa wurde die Burganlage zur Kaiserpfalz ausgebaut. Bis 1189 entstanden der romanische Palas, der Schwarze Turm und die Doppelkapelle St. Martin. Von 1180 bis 1220 dauerte der Bau der oberen Kapelle St. Erhard und St. Ursula. Nach dem Ende der Staufer kam die Pfalz in den Besitz der böhmischen Könige, die diese bis 1471 nutzten. Dann wurde der Stadt Eger die Burg übergeben.

Nach einem Brand 1472 wurde die Burg umgestaltet. 1675 begann der Umbau zur Zitadelle, der 1713 abgeschlossen war. Dann begann der Verfall der Burganlage, bis 1895 wieder die Stadt die Burg übernahm und die nötigsten Sicherungsarbeiten durchführen ließ.

Heutige Anlage

Von der romanischen Kaiserpfalz sind noch beachtliche Reste erhalten.

Der Schwarze Turm ist der Bergfried der Kaiserpfalz. Er wurde mit Buckelquadern aus Basalt verkleidet. Die Wandstärke im Erdgeschoss beträgt 3,16 Meter. 1774 wurde der Turm erhöht. Dieses Stockwerk ist aus Bruchsteinen errichtet und setzt sich farbig vom schwarzen Basaltgestein deutlich ab. Der heutige Turm ist 18,5 Meter hoch.

Vom Palas sind die Außenmauern mit mehreren spätromanischen Fensterarkaden erhalten.

Die seltene Doppelkapelle der Kaiserpfalz ist weitgehend erhalten. Das Erdgeschoss, die romanische Kapelle St. Martin, ist in 8 Kreuzgewölbefelder aufgeteilt, die von vier Granitsäulen getragen werden. In der Mitte verbindet eine achteckige Öffnung die untere Kapelle mit der oberen Kapelle, die St. Erhard und St. Ursula geweiht war. Oben werden die Rippenkreuzgewölbe von weißen Marmorsäulen getragen. Dieses Stockwerk dokumentiert den Übergang von der Spätromanik zur Frühgotik.

Auch weiterhin ist die Burganlage eine große Baustelle. Im Sommer 2007 werden vor allem die Außenmauern der Zitadelle großflächig saniert.

In den Räumen der Burg befindet sich eine archäologische Sammlung von Funden aus dem Egerland.

Bilder

Literatur

  • Pavel Šebesta: Kaiserpfalz in Eger. Císařská falc v Chebu. In: Archäologische Begleitung der Sanierung Oberes Schloss in Kooperation mit der Kaiserpfalz Cheb. Greiz 2007, S. 52–62.

Weblinks

50.08122222222212.3660555555567Koordinaten: 50° 4′ 52,4″ N, 12° 21′ 57,8″ O


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