Egils saga Skallagrímssonar

Egils saga Skallagrímssonar
Egill Skallagrímsson mit der Leiche seines Sohnes Böðvar.

Egils saga (auch Egils saga Skallagrímssonar oder Egla) ist eine der herausragendsten Isländersagas.

Verfasst wurde sie vermutlich zwischen den Jahren 1220 und 1240. Die Saga wird häufig Snorri Sturluson (1179–1241) zugeschrieben, seine Autorenschaft ist jedoch nicht unumstritten. Inhaltlich handelt die Saga vom Leben der Hauptperson Egill Skallagrímsson, einem isländischen Bauern, Wikinger und Skalden, und seiner Familie, die im 10. Jahrhundert lebte. Insgesamt treten ungefähr 400 Personen auf, die entweder mit ihm verwandt sind oder ihn in Streit oder Freundschaft treffen.

Handlung

Die Saga beginnt in Norwegen im Jahre 850 im Leben von Egils Großvater Úlfr, auch Kveldúlfr genannt (dt.: Abendwolf), und seiner beiden Söhne Þórólfr, einem großen Krieger, der eine komplizierte Beziehung zum König von Norwegen Haraldr unterhält, und Egils Vater Skallagrímur Kveldúlfsson.

Nach Þórólfrs Tod, aufgrund seiner unfreiwillig gebrochenen Untertanenpflicht gegenüber König Haraldr, fliehen Skallagrímur und Kveldúlfr aus Norwegen nach Island. Skallagrímur lässt sich als friedlicher Bauer und Schmied in Borg nieder, wo auch seine Söhne Egill und Þórólfr (nach seinem Onkel benannt) aufwachsen.

Die Saga erzählt daraufhin die Kindheit Egils, die eine Ahnung seiner zukünftigen rebellischen Haltung aufkommen lässt. Der Friede, den seine Familie gefunden hatte, wird durch Egils gefährliche Haltung gegenüber der sozialen Ordnung bedroht. Er schürt Ärger indem er im Alter von sieben Jahren seinen ersten Mord mit einer Axt begeht. Danach wird über Egils Reisen nach Skandinavien und England, seine Kämpfe und Freundschaften, die Beziehung zu seiner Familie (geprägt durch den Neid, sowie die Zuneigung zu seinem älteren Bruder Þórólfr), seine alten Jahre und das Schicksal seines eigenen Sohnes Þorsteinn und dessen Nachkommen berichtet.

Die Saga endet ungefähr im Jahr 1000 und umfasst mehrere Generationen. Sie betrachtet vor allem die verschiedenen Abschnitte in Egils Leben, die häufig von Kämpfen geprägt und von Egill selber mit zahlreichen Dichtungen erzählt werden. Vor seinem Tod versteckt Egill angeblich seinen während der Jahre angehäuften Silberschatz in der Nähe von Mosfellsbær und begründete damit die Legende von silfur Egils (dt.: Egils Silber).

Der bekannte Gelehrte Jesse Byock erstellte die überzeugende Vermutung, dass Egill an der Krankheit Osteodystrophia deformans litt, die er durch den Vergleich verschiedener Textpassagen mit den Symptomen der Krankheit nachweist.

Literatur

Deutsche Übersetzungen:

  • Heller, Rolf (Hrsg./Übers.): Die Saga von Egil. In: Ders.: Isländer-Sagas. Erster Band. Leipzig: Insel, 1982. S. 41–305.
  • Niedner, Felix (Hrsg./Übers.): Die Geschichte vom Skalden Egil. Jena: Eugen Diederichs, 1911. Thule. Altnordische Dichtung und Prosa Bd. 3.
  • Schier, Kurt (Hrsg./Übers.): Egils Saga. Die Saga von Egil Skalla-Grimsson. München: Diederichs, 1996. SAGA. Bibliothek der altnordischen Literatur. (Vollständig Neubearbeitung d. Ausg. v. 1978). ISBN 3424012629.

Weblinks


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