Ehlerding

Karl Ehlerding (* 25. Juli 1942 in Wesermünde (heute Bremerhaven)) ist ein Hamburger Kaufmann, Aufsichtsratsmitglied der Salzgitter AG ^[1] und früherer Großaktionär des Beteiligungskonzerns WCM. Bezeichnet wird er auch als „Selfmademillionär“, „Berufsspekulant“ und „Unternehmensjäger“.

Biografie

Ehlerding wurde in Bremerhaven als Sohn eines Krabbenhändlers geboren. Bereits als Schüler handelte er erfolgreich mit VW-Aktien. Ab 1962 studierte er in Hamburg Betriebswirtschaft. Als Student investierte er eine Erbschaft über 3.000 Mark in die „Hildesheim-Peiner-Kreisbahn“ im niedersächsischen Peine, ein Unternehmen, dass erheblich unterbewertet war. Er vervielfachte so seine Investition.

Er beteiligte sich dann nach weiteren unternehmerischen Beteiligungen (Jute-AG, Spar-Handels-AG) 1984 an der damals unbedeutenden „WCM-AG“ und machte daraus ein bedeutetendes Unternehmen für Immobilien und Beteiligungen. Anfang 2000 war die WCM an der Börse sieben Milliarden Euro wert. Ehlerding, der zusammen mit seiner Familie zu den Hauptaktionären gehörte, stieg zeitweilig zum Milliardär auf und gehörte zu den reichsten Deutschen.

1998 kaufte er 30.000 Wohnungen aus dem Besitz der Deutschen Bahn. Im selben Jahr gab er der CDU mit umgerechnet ca. drei Millionen € eine der höchsten privaten Parteienspenden in der Geschichte der Bundesrepublik. Ein Untersuchungsausschuss wurde eingesetzt, der die möglichen Zusammenhänge näher beleuchten sollte. Die nahe liegende Anfangsvermutung, dass es sich hierbei um den Missbrauch von Spenden als Einflussmöglichkeit auf politische Entscheidungen gehandelt hat, konnte durch die Beweisaufnahme des Untersuchungsausschusses nicht bestätigt werden. Ein Verstoß gegen das Parteiengesetz lag somit nicht vor. ^[2]

Anfang dieses Jahrhunderts kam die WCM im Zusammenhang mit der versuchten Übernahme der Commerzbank in wirtschaftliche Turbulenzen.^[3] Ehlerding und seine Familie gaben in der Folgezeit ihre Beteiligungen an dem Unternehmen auf.

Seine privaten Schulden von über 680 Millionen EUR wurden ihm von den Gläubigerbanken im Jahre 2004 in Vergleichsverhandlungen erlassen ^[4] . Karl Ehlerding ist im Immobiliengeschäft tätig und u.a. Mitglied des Aufsichtsrates der im DAX notierten Salzgitter AG ^[5] .

Ehlerding und seine Frau engagieren sich über ihre Ehlerding-Stiftung in den Bereichen Jugend, Kultur, Umwelt, Wissenschaft und Forschung ^[6]. Für ihr soziales Engagement und die Rettung des Schullandheims Barkhausen wurde Ehlerding neben seiner Ehefrau zum Ehrenbürger der Stadt Bremerhaven ernannt. Im Jahre 2000 ging die „Ehlerding-Stiftung“ aus der Ehlerding-Stiftung zur Förderung der Wissenschaften (1993) und der Pro Jugend Stiftung Ingrid und Karl Ehlerding (1994) hervor.

Verheiratet ist er mit Ingrid Ehlerding (* 4. Februar 1948), sie haben zwei Söhne. Sein Lebensstil wird als verhältnismäßig bescheiden beschrieben. Das Ehepaar Ehlerding lebt in einem Mittelklassehaus in Hamburgs Nordwesten. In der Freizeit wandert Ehlerding gerne.

Einzelnachweis

1. ↑ Börsen-Zeitung, 18.12.2008
2. ↑ Bericht von Max Stadler
3. ↑ boerse.ARD.de
4. ↑ Wirtschaftswoche
5. ↑ Börsen-Zeitung, 18.12.2008
6. ↑ Wirtschaftswoche

Personendaten
NAME	Ehlerding, Karl
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Unternehmer
GEBURTSDATUM	25. Juli 1942
GEBURTSORT	Wesermünde