- Eidechsennatter
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Europäische Eidechsennatter Systematik Unterordnung: Schlangen (Serpentes) Überfamilie: Nattern- und Vipernartige (Colubroidea) Familie: Nattern (Colubridae) Gattung: Eidechsennattern (Malpolon) Art: Europäische Eidechsennatter Wissenschaftlicher Name Malpolon monspessulanus Hermann 1804 Die Europäische Eidechsennatter (Malpolon monspessulanus) ist eine Schlange aus der Familie der Nattern.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Sie wird bis zu 2,5 Meter lang und ist des weiteren durch kantige Augenbrauenschilder und hellgraue bis graugrüne beziehungsweise braune oder olive Färbung charakterisiert. Weibchen weisen eine Zeichnung auf.
Vorkommen
Eidechsennattern leben auf der Iberischen Halbinsel, in Südfrankreich, Nordwestitalien, im Osten des mediterranen Balkans von Triest bis Burgas und Istanbul, Vorderasien und Nordafrika. Dort bewohnen sie trockenes, wenig bewachsenes und felsiges Gelände (Macchien), Berghänge und Weingärten. Der wissenschaftliche Artnahme leitet sich vom lateinischen Namen der Stadt Montpellier her.
Lebensweise
Diese tagaktive Schlange ernährt sich hauptsächlich von Eidechsen – daher der Name – und Schlangen, aber auch von Kleinsäugern, Kaninchen und Vögeln.
Eidechsennattern weisen ein außergewöhnliches Sozialverhalten auf: Eine Nasendrüse der territorialen Männchen produziert ein klares Sekret. Dieses wird durch ein charakteristisches Putzverhalten auf Ventralschilder gestrichen; dort wird es von Weibchen in konkave Gruben in ihren Dorsalschuppen aufgenommen. Dieses riechende Sekret markiert die Weibchen als „Eigentum“ des Männchens, wodurch feste Partnerbindungen gewährleistet sind. Das Männchen bewacht das Weibchen und jagt noch selber Beute, doch oft legt es die eigene Beute vor das Weibchen und bietet diese ihr an; ein unter Schlangen offenbar einmaliges Verhalten. Dadurch setzt es sich verstärkt verschiedenen Raubtieren und auch Autos aus. Andere Männchen wenden eine Satellitenstrategie an: Sie leben im Revier des Pärchens, holen sich ebenfalls das Sekret des dominanten Männchens und nehmen beim Tod des dominanten Männchens dessen Platz ein. Eidechsennatterweibchen legen vier bis 13 Eier, welche sie nicht bewachen. Aus ihnen schlüpfen die Jungtiere nach 40 bis 50 Tagen.
Eidechsennattern halten in gemäßigten Klimaten meist eine Winterruhe.
Literatur
- Wolfgang Böhme: Caenophidia, Nattern- und Otternartige. In: Wilfried Westheide, Reinhard Rieger (Hrsg.): Wirbel- oder Schädeltiere. Gustav Fischer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8274-0900-4 (Spezielle Zoologie, Teil 2), S. 378–380
- Dieter Schmidt: Die Gattungen der Unterfamilie Boiginae. In: Dieter Schmidt: Trugnattern. bede, Ruhmannsfelden 1998, ISBN 3931792897, S. 71–87.
- W. Reinhard, Z. Vogel: Die Nattern. In: Bernhard Grzimek (Hrsg.): Grzimeks Tierleben Kriechtiere. Bechtermünz, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-1603-1 (unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1979/80), S. 390–423.
Weblinks
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