Einblütiges Wintergrün

Einblütiges Wintergrün
Moosauge
Moosauge (Moneses uniflora)

Moosauge (Moneses uniflora)

Systematik
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Unterfamilie: Monotropoideae
Gattung: Moneses
Art: Moosauge
Wissenschaftlicher Name
Moneses uniflora
(L.) A. Gray
Detailansicht einer Blüte

Das Moosauge (Moneses uniflora), auch Einblütiges Wintergrün, ist eine Pflanzen-Art in der Unterfamilie der Monotropoideae innerhalb der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae), die man vor allem in Nadelwäldern finden kann.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Es handelt sich um ausdauernde krautige Pflanzen (Chamaephyten bzw. Geophyten), die ein unterirdisches, verzweigtes, schlankes Rhizom als Ausbreitungsorgan haben – klonales Wachstum ist häufig zu beobachten. Mit ihren wintergrünen Laubblättern überdauern die Pflanzen den Winter oberirdisch im vegetativen Zustand. Dabei zeigt die mit nur sehr schmalen Längsspalten versehene Frucht nach oben, obwohl die Blüte zuvor abwärtsgerichtet war. Die staubfeinen, „feilspanförmigen“ Samen werden erst im Verlauf einiger Monate ausgestreut („Wintersteher“).

Am Rhizom erscheinen glänzende Laubblätter in einer grundständigen Rosette. Die rundlichen Blätter haben einen Durchmesser von 1 bis 2 cm. Der Blattstiel ist ebenso lang oder etwas kürzer als der Durchmesser der Blätter. Der Blattrand ist mit kleinen Zähnchen besetzt.

Pro Blattrosette erscheint nur eine einzige Blüte; diese wächst endständig an einem 5 bis 15 cm hohen Blütenstiel in einer laternenförmig gebogenen (nickenden) Gestalt. Etwa 1 cm unter der Blüte sitzen ein oder zwei kleine, lanzettliche Tragblätter. Die Blütenkrone hat einen Durchmesser von 1,5 bis 2 cm. Die weißen Kronblätter sind radförmig ausgebreitet und sehen oft etwas zerknittert aus. Die Kelchblätter sind oval und weißlich bis weißlich-grünlich. Die Staubblätter sind S-förmig gebogen; der Griffel ist gerade und unterhalb der Narbe nicht verdickt. Die Blüte weist einen lieblichen Duft auf, der an den von Maiglöckchen erinnert. Blütezeit ist von Mai bis in den Oktober.

Verbreitung und Standortansprüche

Das Moosauge ist in der Nordhemisphäre weit verbreitet; in Eurasien kommt es von den Pyrenäen bzw. Mitteleuropa ostwärts bis nach Japan und Kamtschatka vor, außerdem in Nordamerika. Es bevorzugt kühlere und gemäßigte Gebiete. In wärmeren Regionen beschränkt es sich auf Gebirge, beispielsweise in Nordamerika in den Rocky Mountains bis nach New Mexico.

Es wächst vor allem in Fichten- und Tannenwäldern an schattigen, moosigen Orten, aber auch in Eichen- und Kiefernwäldern mit saurem Boden. Zusammen mit der Fichtenkultur ist es insbesondere in Europa weit verschleppt worden, gehört aber heute dennoch in vielen Regionen zu den seltenen, gefährdeten Arten.

Systematik

Das Moosauge wurde ursprünglich als Pyrola uniflora in die Gattung der Wintergrüne (Pyrola) gestellt. Dieses Synonym wird auch heute noch ab und zu verwendet. Inzwischen wird die Art aber in der Regel der Gattung Moneses zugeordnet.

Literatur

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz Deutschland. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4
  • Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen, 14. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-0601-2539-2

Weblinks


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