Eine ausgeflippte Familie

Eine ausgeflippte Familie
Filmdaten
Deutscher Titel: Hotel New Hampshire
Originaltitel: The Hotel New Hampshire
Produktionsland: USA, UK, Kanada
Erscheinungsjahr: 1984
Länge: 104 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Tony Richardson
Drehbuch: Tony Richardson
Produktion: Pieter Kroonenburg
David J. Patterson
Neil Hartley
Musik: Jacques Offenbach
Kamera: David Watkin
Schnitt: Robert K. Lambert
Besetzung

Hotel New Hampshire (Originaltitel: The Hotel New Hampshire) ist eine Tragikomödie aus dem Jahr 1984. Der Regisseur war Tony Richardson. Der Film ist nach dem Roman Das Hotel New Hampshire von John Irving aus dem Jahr 1981 entstanden. Das Drehbuch stammt von Tony Richardson; die beteiligten Darsteller Jodie Foster, Nastassja Kinski und Rob Lowe haben zahlreiche Änderungen vorgenommen.

Inhaltsverzeichnis

Entstehungsgeschichte

Nachdem Jodie Foster bei einem Interview Nastassja Kinski kennengelernt hat, haben die beiden Frauen nach einer Möglichkeit gesucht, gemeinsam bei einem Filmprojekt zusammenzuarbeiten. Der Film Hotel New Hampshire bot die Gelegenheit dazu. Nach einigen Quellen hat Jodie Foster, damals eine Literaturstudentin, besonders angesprochen, dass ein bekannter Roman verfilmt werden sollte.

Hotel New Hampshire wurde in Québec in Kanada gedreht, Jodie Foster berichtete in einigen Interviews über die besonders gute Atmosphäre während der Arbeiten.

Handlung

Der Film erzählt die Geschichte der Familie Berry, die diverse Hotels in den USA und Europa führt. Er bietet eine Fülle an komischen, skurrilen wie auch tragischen Situationen und Charakteren.

Die älteste Tochter der Familie, Franny, verliebt sich in Chip Dove, von dem sie aber vergewaltigt wird. Ihr älterer Bruder Frank outet sich wenig später als Homosexueller. Lilly, die jüngste und kleinste Tochter der Familie versucht sich als Schriftstellerin.

Die Familie reist nach Wien, um dort ein Hotel zu führen. Die etwas später reisende Mrs. Berry stirbt in einer Flugzeugkatastrophe. In Wien lernt Franny die schüchterne Susie kennen, die sich nur im Kostüm eines Bären unter die Leute traut. Franny schläft mit Susie und etwas später mit dem Terroristen Ernst, der die Wiener Oper in die Luft sprengen will. Dies macht John Berry, der in seine Schwester verliebt ist, eifersüchtig. Als die gesamte Familie versucht, den Anschlag zu verhindern, explodiert die Bombe nicht in der Oper, sondern vor dem Hotel, Win Berry verliert dabei das Augenlicht.

Da die kleinwüchsige Lilly einen Roman erfolgreich veröffentlichen konnte, wird die Familie reich und kann in die USA zurückkehren. John trifft zufällig auf einer New Yorker Straße Chip Dove, der Franny gerne wiedersehen möchte. Lilly entwickelt ein Szenario der Rache, in dem Chip Dove ausgezogen und festgehalten wird. Susie, als Bär verkleidet, macht sich daran, ihn zu vergewaltigen, doch Franny unterbricht die Inszenierung. Sie meint, sie konnte sich inzwischen von ihren Erinnerungen an Chip Dove befreien.

Franny willigt ein, mit ihrem Bruder John zu schlafen, was dieser sofort nutzt. Nach einem mehrstündigen Sexmarathon will Franny den Rest des Lebens anfangen, woraufhin die Geschwister einen Toast trinken.

Die Familie kauft ein Hotel auf dem Lande, in dem es keine Gäste gibt. Franny wird zu einer erfolgreichen Schauspielerin, der zweite Roman von Lilly wird zum Misserfolg. Sie begeht Selbstmord.

Franny heiratet einen ehemaligen, afroamerikanischen Schulkollegen, John geht eine Beziehung mit Susie ein. In der Schlussszene erscheinen sämtliche, auch verstorbene, Familienmitglieder.

Kritiken

Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Eine amerikanische Familie verfolgt den verrückten Traum, drei private Grandhotels zwischen Neuengland und Wien zu bewirtschaften und nacheinander zu bewohnen. Verfilmung des turbulenten Romans von John Irving, bei der Ansätze grotesk-ironischer Zeitkritik mit der Überfülle von unsinnigen vulgären Szenen kollidieren.“[1]

Die Zeitschrift Cinema nannte den Film „grotesk“, „subversiv“, „bissig“, „vergnüglich“ und „eine wüste Satire auf die Probleme des Mittelstands“.[2]

Hintergrundinformationen

Gedreht wurde vom 2. Mai bis zum 26. Juni 1983. Das Budget betrug etwa 7,5 Millionen US-Dollar. In den US-amerikanischen Kinos erreichten die Einnahmen 5,1 Millionen US-Dollar.

Die Rockband Queen sollte einige Songs zum Film komponieren, doch die Zusammenarbeit verlief nicht gut. Der einzige fertige Song, Keep Passing The Open Windows, wurde später im Album The Works veröffentlicht.

Literatur

  • John Irving: Das Hotel New Hampshire. Roman (Originaltitel: The Hotel New Hampshire). Deutsch von Hans Hermann. Diogenes, Zürich 1996, 596 S., ISBN 3-257-22916-X
  • Louis Chunovic: Jodie Foster. Ein Porträt. VGS-Verlag, Köln 1997, ISBN 3-8025-2416-0, S. 95-98

Weblinks

Quellen

  1. Lexikon des internationalen Films
  2. Cinema

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