- Eineinhalbfacher Bulin
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Bulin 1.5 Typ Schlaufe Anwendung Verbindung von Klettergurt und Kletterseil Ashley-Nr Festigkeit ca. 67 % [1] Englisch Yosemite bowline [2] Der Eineinhalbfache Bulin, auch Bulin 1.5, dient als sicherer und nach Belastung sehr leicht wieder lösbarer Anseilknoten.
Inhaltsverzeichnis
Namen und Geschichte
Der Bulin 1.5 ist eine Abwandlung des Bulin oder Palstek. Erstmals wurde er Ende der 70er Jahre von John Harlin als Knoten zum Anseilen beschrieben. Der Name stammt von Chris Semmel (DAV).
Anwendung
Der Bulin 1.5 wird als besonders sichere feste Schlaufe verwendet.
Entscheidend ist seine hohe Festigkeit: das Seil behält etwa 67 Prozent der ursprünglichen Reißfestigkeit. Er hat von allen beim Klettern verwendeten Schlaufen-Knoten die höchste Bruchfestigkeit und schwächt das Seil am wenigsten. Der Bulin 1.5 ist dabei dem weltweit beim Klettern und in der Rettung verwendeten Achterknoten (63 %) überlegen. Der Bulin 1.5 wird alternativ als Anseilknoten verwendet. Er hat gegenüber dem Achterknoten den Vorteil, dass er sich auch nach hoher oder mehrfacher Belastung leicht wieder lösen lässt, aber er ist fehleranfälliger: sein Erscheinungsbild ist nicht so eindeutig wie das des Achterknotens. Deshalb wird beim Klettern und in der Rettung von allen Organisationen der Achterknoten empfohlen und bevorzugt.
- Siehe Hauptartikel Knotenfestigkeit.
am Klettergurt
Der Bulin 1.5 kann beim Klettern als sichere Verbindung zwischen Kletterseil und Klettergurt verwendet werden.
Achtung: Den Bulin 1.5 immer direkt einbinden (nie einen Karabiner dazwischen - Ausnahme: SKT, denn der führt beim Sturz oft zu schweren Kopf-, Kiefer- und Zahn-Verletzungen. Außerdem ist an der Anseilschlaufe die größte Belastung der gesamten Sicherungskette, da sollte man keinen Karabiner verwenden (Bruchgefahr durch Querbelastung)).
am Karabinerhaken
Der Bulin 1.5 kann auch als Verbindung zwischen Seil und Karabinerhaken eingesetzt werden.
Knüpfen
Für die Anwendung am Klettergurt wird der Bulin 1.5 gesteckt (siehe oben): In das Ende eines Seils schlingt man ein Auge, so dass noch etwa ein Meter Seilende frei bleibt und führt dieses durch die Einbinde-Schlaufe des Klettergurtes.
Nun fährt man mit dem losen Ende durch das Auge, um das feste (lange) Ende herum, und wieder zurück durch das Auge (wie beim innenliegenden Bulin). Entscheidend ist, dass man das lose Ende von der richtigen Seite in das Auge führt, und umgekehrt wieder durch das Auge zurück, so dass die beiden Seilenden parallel liegen. Wenn man von der falschen Seite in das Auge eintaucht, entsteht kein Knoten.
Anders als beim Bulin fährt man nun mit dem losen Ende dem kleinen Auge parallel nach, so dass das lose Ende parallel zum langen Ende zu liegen kommt und dabei eine Art ""halber Achterknoten" entsteht. Knoten anschließend sorgfältig festziehen.
Alternativen
- Beim Klettern und in der Rettung wird der Achterknoten verwendet.
- Spezialisten beim Klettern verwenden den doppelten Bulin.
- Wird eine feste Schlinge in der Mitte eines Seiles benötigt, empfiehlt sich der Schmetterlingsknoten.
- Wenn der Knoten nicht beim Klettern oder für andere Sicherheitszwecke verwendet werden soll, wenn einfach eine feste Schlinge gebraucht wird, ist der Palstek zu empfehlen, er gilt als Standard in der Seefahrt.
Siehe auch
Quellen
- ↑ Untersuchung des DAV, siehe Knotenfestigkeit
- ↑ Yosemite Bowline
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