- Einiosaurus procurvicornis
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Einiosaurus Zeitraum Obere Kreide 75 Mio. Jahre Fundorte Systematik Marginocephalia Ceratopsia Neoceratopsia Ceratopsidae Centrosaurinae Einiosaurus Wissenschaftlicher Name Einiosaurus Sampson, 1995 Art - E. procurvicornis Sampson, 1995
Einiosaurus ist eine Gattung von Vogelbeckensauriern aus der Gruppe der Ceratopsidae innerhalb der Ceratopsia.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Mit rund 6 Metern Länge war Einiosaurus ein mittelgroßer Vertreter der Ceratopsidae. Der Kopf war wie bei allen Tieren dieser Gruppe groß und wuchtig. Die zugespitzte Schnauze setzte sich aus dem Rostralknochen (vor dem Oberkiefer) und dem Praedentale (vor dem Unterkiefer) zusammen. Die Bezahnung bestand wie bei allen Ceratopsidae aus Zahnbatterien, das sind reihenförmig angeordnete Zähne, die bei Abnutzung durch den nachfolgenden Zahn ersetzt wurden. Die Okklusionsflächen des Gebisses standen annähernd senkrecht.
Auf dem Nasenbein saß ein großes, seitlich zusammengedrücktes Horn, das bei einigen Individuen nach vorne gebogen war. Über den Augen befanden sich zwei weitere, allerdings sehr kleine und abgerundete Hörner. Der aus dem Scheitel- und dem Schuppenbein gebildete Nackenschild war relativ kurz und mit zwei paarigen Öffnungen versehen. Am hinteren Rand des Schildes saßen zwei lange, nach hinten gerichtete, leicht gebogene Hörner.
Der Körperbau glich dem der übrigen Ceratopsidae. Der Rumpf war stämmig und die Gliedmaßen robust gebaut. Die Hinterbeine, die in vier hufartigen Zehen endeten, waren deutlich länger als die Vorderbeine. Einiosaurus bewegte sich quadruped (auf allen Vieren) fort.
Paläobiologie
Von Einiosaurus sind bone beds („Knochenlager“) bekannt, bei denen die Überreste zahlreicher Tiere aus verschiedenen Altersstufen gefunden wurden. Es wird vermutet, dass diese Tiere zumindest zeitweise in größeren Verbänden zusammenlebten und durch eine Naturkatastrophe (Flut oder Dürre) gemeinsam umkamen.
Hörner und Nackenschilde der Ceratopsidae werden häufig in Zusammenhang mit der Verteidigung gegenüber Fressfeinden in Zusammenhang gebracht. Der Kopfschmuck von Einiosaurus mit dem nach vorne gebogenen Nasenhorn und den nach hinten ragenden Schildrandhörnern dürfte jedoch nicht sehr gut für Verteidigungszwecke geeignet gewesen sein. Auch war der Nackenschild zu dünn, um als Schutz vor Nackenbissen zu fungieren. Nach heutiger Sichtweise diente der Kopfschmuck vorrangig der Identifikation der einzelnen Arten sowie der Interaktion mit Artgenossen – entweder durch Zurschaustellung, Drohgebärden oder auch in Kämpfen. Dabei ging es möglicherweise um Reviergrenzen oder Paarungsvorrechte.
Die Zahnbatterien von Einiosaurus mit den senkrechten Okklusionsflächen waren für eine schneidende, nicht aber mahlende Bewegung ausgerichtet. Die zugespitzte Schnauze ist Anzeichen für eine Fähigkeit zur selektiven Nahrungsaufnahme, der Bau des Unterkiefers deutet auf eine hohe Beißkraft hin. Wahrscheinlich ernährte sich dieser Dinosaurier von harten, faserigen Pflanzen.
Entdeckung und Benennung
Die fossilen Überreste von Einiosaurus wurden in der Two-Medicine-Formation im US-Bundesstaat Montana gefunden und 1995 erstbeschrieben. Der Gattungsname leitet sich von einio, dem Wort für Büffel in der Blackfoot-Sprache, und dem griechischen sauros/σαυρος (=„Echse“) ab und ließe sich mit „Büffelechse“ übersetzen. Typusart und einzig bekannte Art ist E. procurvicornis. Die Funde werden in die Oberkreide (spätes Campanium) auf ein Alter von rund 75 Millionen Jahre datiert.
Systematik
Einiosaurus wird innerhalb der Ceratopsidae in die Unterfamilie der Centrosaurinae eingeordnet, die meist durch ein großes Nasenhorn, kleine Überaugenhörner und kurze Nackenschilde charakterisiert waren. Seine Position innerhalb der Centrosaurinae ist umstritten. Er gilt entweder als Schwestertaxon der Achelousaurus-Pachyrhinosaurus-Klade oder der Styracosaurus-Centrosaurus-Klade oder als basaler Vertreter der Centrosaurinae.
Literatur
- Peter Dodson, Catherine A. Forster und Scott D. Sampson: Ceratopsidae. In: D. Weishampel, P. Dodson und H. Osmólska (Hrsg.): The Dinosauria. University of California Press, 2004, ISBN 0520242092, S. 494-513
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