- Einschiffsklasse
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Ein Einzelschiff (englisch: Unique ship / Unique vessel) ist generell ein einzelnes gebautes Schiff ohne Schwesterschiffe das unter Umständen auch das einzige gebaute einer Schiffsklasse sein kann.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Ein Einzelschiff ist gewöhnlich ein einzeln gebautes Schiff, nach dessen Bau keine weiteren Schwesterschiffe gleichen Typs bzw. Ausführung nachfolgen. Für den Fall, dass das einzelne Schiff auch das einzige der Klasse ist, dann ist es damit sowohl Typschiff (auch Klassenschiff oder Leitschiff) als auch Serienschiff zugleich. Allerdings begründeten Einzelschiffe nur in wenigen Fällen eine Schiffsklasse die nach diesen benannt wurde. Außerdem gehörten Einzelschiffe nur in ganz wenigen Ausnahmefällen einer nicht nach ihrem eigenen Namen benannten Klasse an, so z. B. der britische Schlachtkreuzer HMS Hood von 1920, der am Ende als einziges Schiff der Admiral-Klasse gebaut wurde. Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass diverse Einzelschiffe nicht selten besonders innovative Merkmale besaßen oder gar völlig neue Schiffstyp-Gattungen begründeten.
In der zivilen Schifffahrt waren die großen Passagierschiffe oftmals Einzelschiffe, darunter auch das zur Zeit größte der Welt, die Freedom of the Seas von 2006. Einige einzelne Handelsschiffe gab es ebenfalls, meistens wurden diese jedoch zunehmend eher in Serie gebaut, um die Baukosten zu senken und blieben daher mit Ausnahme der großen Tanker eher selten. Allerdings gab es auch noch einige zivile Einzelschiffe, die oftmals für spezielle Einsatzzwecke gebaut wurden. Diese waren zumeist Arbeitsschiffe, die nicht dem Transport dienen wie z. B. Eisbrecher, Feuerschiffe, Lotsenboote, Löschboote, Tender, Versorgungsschiffe, Bohrschiffe, Baggerschiffe, Vermessungsschiffe, Peilschiffe, Werkstattschiffe. Dockschiffe und andere spezialisierte Typen. Ebenso wurde auch eine Reihe von Schleppern und Forschungsschiffen als Einzelschiffe gebaut.
Im militärischen Bereich kam der Bau von Einzelschiffen schon wesentlich häufiger vor, weshalb die meisten in der Geschichte daher Kriegsschiffe waren. Die Gründe hierfür waren vielfältig, meistens spielten wirtschaftliche Gründe eine Rolle, wenn mangelnde Finanzmittel oder geänderte politische bzw. strategische Rahmenbedingungen den Bau einer kompletten Klasse nicht mehr zuließen oder nicht mehr sinnvoll machten. Ein gutes Beispiel hierfür war die HMS Vanguard von 1946, das letzte fertig gestellte britische Schlachtschiff und zugleich Einzelschiff der Vanguard-Klasse. Zuweilen wurde aus verschiedenen Gründen auch der ursprünglich vorgesehene Bau sämtlicher Schwesterschiffe gestrichen, so dass am Ende nur ein einziges Schiff der Klasse gebaut wurde. Beispiele hierfür sind der in Italien gebaute sowjetische Flottillenführer (Großzerstörer) Taschkent von 1939 der gleichnamigen Taschkent-Klasse und wiederum der zuvor genannte britische Schlachtkreuzer HMS Hood von 1920 der Admiral-Klasse. Ein weitaus häufigerer Anlass zum Bau eines einzelne Kriegsschiffes war dessen experimentellen Charakter, um damit einen neuen Schiffstyp zu erproben bzw. bei Erfolg in der Marine einzuführen. Ein berühmter Fall war das erste entworfene Panzerschiff der Welt überhaupt, die USS Monitor der Unionsstaaten aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg von 1862, ein damals völlig neuer Kriegsschifftyp, der zusammen mit der kurz zuvor fertiggestellten und eingesetzten CSS Virginia der Konföderierten Staaten aufgrund ihrer Panzerung den Seekrieg weg von den hölzernen Segelschiffen revolutionieren sollte. Ein weiteres bahnbrechendes Einzelschiff war der erste US-amerikanische atomgetriebene Flugzeugträger USS Enterprise von 1961, der eine langen Reihe von konventionell angetriebenen Flugzeugträgern und anderen Schiffen vorausging. Der Bau eines Einzelschiffs war besonders bei kleineren Marinen aber auch oft eine günstige Lösung, um veraltete oder verloren gegangene Kampfschiffe zu ersetzen. So wurde zum Beispiel in den Niederlanden im Jahre 1936 der Leichte Kreuzer Hr. Ms. De Ruyter der gleichnamigen De-Ruyter-Klasse als damals größte Einheit der Koninklijke Marine und neues Flotten-Flaggschiff in Dienst gestellt. Auffallend ist jedoch die hohe Zahl an Flugzeugträgern unter den Einzelschiffen, weit mehr als z. B. bei Kreuzern was angesichts der Größe und den damit verbundenen enormen Baukosten auch nicht verwundert. Eines der bekanntesten Schiffe dieser Art ist die zuvor erwähnte US-amerikanische USS Enterprise (CVN-65) von 1961, die von Anbeginn als atomgetriebener Flugzeugträger entworfen worden war. Bei diesem Schiffstyp kam es dabei jedoch auch zu Sonderfällen, in denen eigentlich nicht als Flugzeugträger konzipierte bzw. noch nicht vollendete Schiffe als Flugzeugträger fertiggestellt wurden. Das berühmteste Beispiel hierfür war die japanische Shinano von 1944, die aus dem noch im Bau befindlichen dritten Superschlachtschiff gleichen Namens der Yamato-Klasse entstand. Einige weitere einzelne Flugzeugträger wurden aus Passagier- bzw. Handelsschiffen nachträglich umgebaut, wie die italienische RN Aquila von 1943, die ab 1941 aus dem großen Passagierdampfer Roma entstand, jedoch aufgrund der politischen Ereignisse in ersterem Jahr am Ende nicht mehr abgeliefert wurde. Eines der letzten gebauten Schiffe dieses Typs ist auch ein Einzelschiff, die französische Charles de Gaulle von 2001, die ebenfalls über Kernenergieantrieb verfügt. Eine weitere Besonderheit stellen Flugzeugtender (auch: Flugzeugmutterschiffe bzw. Wasserflugzeugtender) dar, die fast immer Einzelschiffe waren. Diese entstanden in den allermeisten Fällen aus dem Umbau von Handelsschiffen oder seltener dem von veralteten Kriegsschiffen. Eine Ausnahme hiervon war das deutsche Katapultschiff Ostmark, das von Anfang an als solches geplant und gebaut wurde.
Berühmte Einzelschiffe (Zivil)
- North River Steam Boat – auch bekannt als Clermont (Seitenraddampfer) – USA 1807
- Lexington (Seitenraddampfer, auch Frachtschiff) – USA 1835
- Great Eastern – Großbritannien 1859
- Deutschland – Deutschland 1900
- SS George Washington – Deutschland 1909 (USA ab 1919)
- Normandie – Frankreich 1935
- Wilhelm Gustloff – Deutschland 1938
- SS United States – USA 1952
- Andrea Doria – Italien 1953
- M/S Hans Hedtoft – Dänemark 1958
- France (später Norway) – Frankreich 1962
- RMS Queen Elizabeth 2 – Großbritannien 1969
- RMS Queen Mary 2 – Großbritannien 2003
- Freedom of the Seas – Norwegen/USA 2006
- Lexington (Seitenraddampfer, auch Passagierschiff) – USA 1835
- NS Savannah – USA 1962 (nicht mehr in Betrieb)
- NS Otto Hahn (auch Forschungsschiff) – Deutschland 1969 (nicht mehr in Betrieb)
- Sewmorput (auch Eisbrecher) – Sowjetunion/Russland 1988
- Sprague (Heckraddampfer) – USA 1902
- Stettin – Deutschland 1933 (heute Museumsschiff)
- Lenin – Sowjetunion/Russland 1959
- SA Agulhas (auch Forschungsschiff) – Südafrika 1977
- Polarstern (auch Forschungsschiff) – Deutschland 1982
- Rossija – Russland 1985
- Sewmorput (auch Frachtschiff) – Sowjetunion/Russland 1988
- USCGC Healy (auch Forschungsschiff) – USA 1999
- Endeavour – Großbritannien 1768
- S/X Admiral Tegetthoff – Österreich-Ungarn 1872
- Gjøa – Norwegen 1872
- Vega – Schweden 1878 (Gebaut 1872)
- Endurance (ex Polaris) – Großbritannien 1912
- Meteor I – Deutschland 1925
- Tscheljuskin (ex Lena) – Sowjetunion/Russland 1933
- Meteor II – Deutschland 1964
- FS Alkor I – Deutschland 1966
- Planet II – Deutschland 1967
- Littorina – Deutschland 1975
- Senckenberg – Deutschland 1976
- SA Agulhas (auch Eisbrecher) – Südafrika 1977
- Sonne – Deutschland 1978
- Akademik Mstislaw Keldysch – Sowjetunion/Russland 1981
- Polarstern (auch Eisbrecher) – Deutschland 1982
- Meteor III – Deutschland 1986
- Heincke – Deutschland 1990
- Mercator – Deutschland 1990
- FS Alkor II – Deutschland 1990
- USCGC Healy (auch Eisbrecher) – USA 1999
- Planet III – Deutschland 2005
- Maria S. Merian – Deutschland 2005
Mehrzweckschiffe (Küstenwachschiff, Tonnenleger, Schlepper, Löschboot, Eisbrecher)- Scharhörn – Deutschland 1974
- Mellum – Deutschland 1984
- Neuwerk – Deutschland 1998
- Arkona – Deutschland 2005
Berühmte Einzelschiffe (Militärisch)
- HMS Victory – Großbritannien 1765 (heute Museumsschiff)
Dampfbetriebene Schwimmende Batterie- USS Fulton (auch: Demologos, Fulton the First oder U.S. Steam Battery Fulton) – USA 1816
- HMS Agamemnon – Großbritannien 1852
- HMS Achilles – Großbritannien 1864
- HMS Bellerophon – Großbritannien 1866
Dampfgetriebene Panzerlinienschiffe- La Dévastation – Frankreich 1879
- USS Texas – USA 1895 (Erstes US-Schlachtschiff mit der Bezeichnung Battleship)
- USS Maine – USA 1895 (Bis 1896 als Panzerkreuzer geführt)
- USS Iowa – USA 1897
- Mikasa – Japan 1902
- Zessarewitsch – Russland 1903
- HMS Dreadnought – Großbritannien 1906
- HMS Agincourt – Großbritannien 1914
- HMS Erin – Großbritannien 1914
- HMS Canada – Großbritannien 1915 (Schwesterschiff HMS India 1924 als Flugzeugträger HMS Eagle fertiggestellt)
- HMS Vanguard – Großbritannien 1946 – letztes britisches Schlachtschiff
- SMS Von der Tann (amtliche Bezeichnung: Großer Kreuzer) – Deutschland 1911
- SMS Seydlitz (amtliche Bezeichnung: Großer Kreuzer) – Deutschland 1913
- HMS Tiger – Großbritannien 1914 (Schwesterschiff HMS Leopard unvollendet)
- HMS Hood – Großbritannien 1920 (Schwesterschiffe HMS Rodney, HMS Anson und HMS Howe unvollendet)
- HMS Furious – Großbritannien 1916
- USS Langley – (ex Kohlentender USS Jupiter von 1913) – USA 1922
- HMS Argus – (ex unvollendetes Passagierschiff Conte Rosso) – Großbritannien 1924
- Hōshō – Japan 1922
- HMS Hermes – Großbritannien 1923
- HMS Eagle – Großbritannien 1924
- Béarn – Frankreich 1927 (ursprünglich als Schlachtschiff auf Kiel gelegt)
- Akagi – Japan 1927 (als Schlachtkreuzer auf Kiel gelegt – Schwesterschiff Amagi 1923 durch Erdbeben zerstört)
- Kaga – Japan 1929 (als Schlachtschiff der Tosa-Klasse begonnen)
- USS Ranger – USA 1934
- Soryu – Japan 1937
- Ark Royal – Großbritannien 1938
- Graf Zeppelin – Deutschland (Bau 1938 abgebrochen – Schwesterschiff Flugzeugträger B unvollendet)
- Seydlitz – Deutschland (ex unvollendeter Schwerer Kreuzer der Admiral-Hipper-Klasse – Umbau 1943 abgebrochen)
- Hiryu – Japan 1939
- USS Wasp – USA 1940
- HMS Audacity – Großbritannien 1941 (Beuteschiff – ex deutsches Frachtschiff Hannover)
- HMS Indomitable – Großbritannien 1941
- HMS Unicorn – Großbritannien 1943/1949
- RN Aquila – (ex Passagierschiff Roma) – Italien (1943 nicht abgeliefert)
- RN Sparviero – (ex Passagierschiff Augustus) – Italien (1943 nicht abgeliefert)
- HMS Activity – Großbritannien 1943
- Ryuho – Japan 1944
- Taihō – Japan 1944 (5 Schwesterschiffe unvollendet)
- Shinano – Japan 1944 (Umbau des noch nicht fertiggestellten 3. Schlachtschiffs der Yamato-Klasse)
- USS Enterprise – USA 1961
- USS John F. Kennedy - USA 1968 (Stark modifizierte Version der Kitty-Hawk-Klasse)
- Príncipe de Asturias (R-11) – Spanien 1988
- Uljanowsk – Sowjetunion (Bau 1991 bei 40 % abgebrochen)
- Charles de Gaulle – Frankreich 2001
- Cavour – Italien (voraussichtliche Indienststellung 2008)
- INS Vikrant – Indien (voraussichtliche Indienststellung 2012)
- La Foudre – Frankreich 1911/1913 (ursprünglich 1896 als Torpedoboot-Tender bzw. Werkstattschiff gebaut)
- HMS Ark Royal – Großbritannien 1914 (ursprünglich als Handelsschiff auf Kiel gelegt)
- HMS Ben-my-Chree (ex schnelles Fährschiff gleichen Namens von 1908) – Großbritannien 1915
- Dédalo (1901) (ex deutscher Handelsdampfer Neuenfels von 1901) – Spanien 1922
- RN Giuseppe Miraglia – (ex Handelsdampfer Cittá di Messina) – Italien 1927
- HMAS Albatross – Australien 1929
- Zmaj – Jugoslawien 1930
- Commandant Teste – Frankreich 1932
- Ostmark – Deutschland 1936
- SMS Kaiserin Augusta – (Großer Geschützter Kreuzer) – Deutschland 1892
- Warjag – Russland 1901
- Askold – Russland 1902
- Nowik – Russland 1902
- SMS Hela – Deutschland 1906
- Dupuy de Lôme – Frankreich 1890
- USS Brooklyn – USA 1896
- Rossija – Russland 1897
- SMS Fürst Bismarck – (Großer Kreuzer) – Deutschland 1900
- Gromoboi – Russland 1900
- SMS Prinz Heinrich – (Großer Kreuzer) – Deutschland 1902
- Bajan – Russland 1902
- SMS Sankt Georg – Österreich-Ungarn 1904
- Rurik – Russland 1909
- SMS Blücher – (Großer Kreuzer) – Deutschland 1909
- Georgios Averoff – Italien/Griechenland 1912
- Emden – Deutschland 1925
- Émile Bertin – (Schneller Leichter Kreuzer) – Frankreich 1935
- Hr. Ms. De Ruyter – auch Flotten-Flaggschiff – Niederlande 1936
- USS Wichita – USA 1939
- Oyodo – Japan 1943 (Schwesterschiff Niyodo unvollendet)
- USS Northampton – Führungs- und Kommandoschiff, als 4. Schwerer Kreuzer (CA-125) der Oregon-City-Klasse begonnen – USA 1953
- RN Eritrea – Italien 1937
- USS Long Beach (CGN-9) – erster Atomkreuzer der Welt – USA 1961
- USS Bainbridge (CGN-25) – USA 1962 (bis 1975 als Fregatte/Zerstörer eingestuft)
- USS Truxtun (CGN-35) – USA 1967 (bis 1975 als Zerstörer eingestuft)
- SMS König Wilhelm – eine Panzerfregatte – Deutschland 1869
- USS Monitor – USA 1862
- CSS Virginia (ex Schraubenfregatte USS Merrimack) – USA (Konföderierte Staaten) 1862
- SMS Arminius – Deutschland 1865
Flottillenführer (Großzerstörer)- Taschkent – Sowjetunion 1939
- HMS Swift – Großbritannien 1953
- USS Norfolk – USA 1953
- HMS Cobra – Großbritannien 1900
- HMS Arno – Großbritannien 1915
- HMS Ambuscade – Großbritannien 1927
- HMS Amazon – Großbritannien 1927
- USS Nashville – USA 1897
- SMS Grille – Deutschland 1858
- Grille – Deutschland 1936
- USS Cascade (AD-16) – ein Zerstörer-Tender – USA 1943/1951
- Cristoforo Colombo – Italien 1928
- Amerigo Vespucci – Italien 1931
- Turtle – USA 1776
- Brandtaucher – Deutschland 1850
- Pioneer – USA 1862
- USS Alligator (1862) – USA 1862
- American Diver – USA 1863
- CSS Hunley – Konföderierte Staaten von Amerika (KSA) 1863
- USS Holland (SS-1) – USA 1900
- Dupuy de Lôme – Frankreich 1916
- USS M-1 (SS-47) – USA 1918
- RS Ettore Fieramosca (Hochsee U-Boot) – Italien 1926
- RS Pietro Micca (U-Minenleger) – Italien 1931
- Vesikko – Finnland 1933
- USS Albacore (AGSS-569) – USA 1953
- USS Nautilus (SSN-571) - USA 1954
- USS Darter (SS-576) – USA 1956
- USS Seawolf (SSN-575) – USA 1957
- USS Triton (SSN-586) - USA 1959
- USS Tullibee (SSN-597) – USA 1987
- USS Narwhal (SSN-671) – USA 1969
- Project 661 Anchar – Sowjetunion 1969
- K-278 Komsomolez – Sowjetunion 1984
- Surcouf – Frankreich 1932
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