- Eisegese
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Eisegese (v. altgriech.: εἰς eis "hinein" und ἡγεῖσθαι hegeisthai - "führen", "leiten" zu εἰσηγήση eisgese = "Einführung"; Gegensatz zu ἐξηγεῖσθαι exegeisthai - "herausführen, -leiten" bzw. ἐξηγήση exegese - "Herausleitung") bezeichnet eine Form der Auslegung eines Textes, bei der etwas aus einem Text herausgelesen wird, das nicht darin steht oder gemeint war. Es ist eine Neubildung zum Begriff Exegese (Textauslegung) bzw. dessen Verballhornung, indem die Vorsilbe "ex-" (heraus-) durch die Vorsilbe "eis-" (hinein-) ersetzt wurde.
Da eine Eisegese meist zu einer Fehlinterpretation führt und die Schlussfolgerungen aufgrund einer Eisegese unhaltbar sind, wird der Begriff durchweg abwertend gebraucht. In der Praxis wird er vorwiegend für eine misslungene Auslegung eines Bibeltextes verwendet.
Im Deutschen spricht man auch vom „Hineinlesen“ oder „Hineindeuten“. "Eisegetisches" Verhalten steht im Widerspruch zu seriöser Hermeneutik (Wissenschaft der Textauslegung bzw. Textinterpretation).
Weblinks
Exegese oder Eisegese? Erzdiözese Wien vom 27. Februar 2003, abgerufen am 17. Juli 2011
Siehe auch
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