Eisenbahnaquädukt Heinsberg

Eisenbahnaquädukt Heinsberg
Zugemauertes Westportal des Heinsberger Tunnels
Krenkelbachaquädukt nahe dem Westportal
Modell von Krenkelbachaquädukt und Westportal

Der Heinsberger Tunnel ist ein 1.303 m langer, eingleisiger und stillgelegter Eisenbahntunnel unter dem Hauptkamm des Rothaargebirges in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Tunnel befindet sich auf der Grenze vom Kreis Olpe im Westen und Kreis Siegen-Wittgenstein im Osten rund 1,3 km (Luftlinie) nördlich des Dreiherrnsteins (673,9 m ü. NN). Er wurde ost-südöstlich von Kirchhundem-Heinsberg als Teil der ehemaligen Bahnstrecke Altenhundem–Birkelbach errichtet.

Über den 637,9 m ü. NN hohen Bergkamm, durch den der – wegen akuter Einsturzgefahr an beiden Portalen zugemauerte – Tunnel führt, verläuft ein Abschnitt des Rothaarsteigs, eines 154 km langen Wanderwegs auf dem Hauptgebirgskamm des Rothaargebirges.

Krenkelbachaquädukt

Vor dem westlichen Tunnelportal befindet sich das Krenkelbachaquädukt. Das Aquädukt leitet den Krenkelbach, der zum Einzugsgebiet der Hundem gehört, über den Gleiseinschnitt vor dem Tunnel der ehemaligen Eisenbahnstrecke hinweg. Ohne diese Wasserbrücke wären die tiefer liegenden Gleise gefährdet und durch den Einschnitt wäre der Fluss in ein anderes Bachbett geleitet worden. Das aus Beton hergestellte Bauwerk ist heute noch erhalten und voll funktionstüchtig.

Weil sich das am Westportal des Heinsberger Tunnels stehende Krenkelbachaquädukt an einem Zuweg zum mittig über den Tunnel hinweg führenden Rothaarsteig befindet, hat der zuständige Trägerverein eine Aussichtsplattform mit einem Modell der geographischen Situation beider Bauwerke errichtet.

Geschichte

Der Heinsberger Tunnel, dessen Durchschlag am 12. Dezember 1912 vollzogen wurde, wurde von 1910 bis 1913 von der Firma Ernst Pack aus Letmathe die heute noch in Essen als Bauunternehmen tätig ist, erbaut; zu dieser Zeit entstand auch das Krenkelbachaquädukt. Die durch ihn führende Bahnstrecke Altenhundem–Birkelbach, die am 30. Juni 1914 eröffnet wurde, war bis 1945 in Betrieb und wurde nach der Zerstörung eines Eisenbahn-Viadukts und des Bahnhofs Röspe im Zweiten Weltkrieg stillgelegt. Wegen der damals schon geringen Bedeutung der Strecke und der großen Länge des Bauwerks wurden im Tunnel mit Munition beladene Güterzüge abgestellt, um vor alliierten Luftangriffen sicher zu sein.

Im Zusammenhang mit dort abgestellten Munitionszügen entstanden immer wieder Gerüchte, im Tunnel habe sich ähnlich wie bei der Bahnstrecke Witten–Wengern Ost/Schwelm eine Rüstungsproduktionsstätte befunden. Zu einer derartigen Einrichtung kam es aber nicht.

Literatur

  • Schneider, Peter: Spione am Himmel, Alliierte Luftbildaufklärung im Raum Wittgenstein während und nach dem Zweiten Weltkrieg.ISBN 3-87816-092-5, Erndtebrück 1996.

Weblinks

51.0313888888898.18222222222227Koordinaten: 51° 1′ 53″ N, 8° 10′ 56″ O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”