- Eisschrauben
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Eisschrauben werden als Fixpunkt beim Eisklettern verwendet. Die Eisschraube hat die in der Vergangenheit verwendeten Eisnägel oder Pitons abgelöst. Eisschrauben sind Rohrschrauben mit sehr scharfen geschliffenen Spitzen und einem groben Gewinde außen. Sie werden aus Gewichtsgründen gelegentlich aus Titan hergestellt, meist jedoch aus Stahl. Je nach Modell ist an der Sicherungsöse ein kleiner Kurbelgriff angebracht, der das Eindrehen der Schraube ins Eis erleichtert.
Sie werden mit einer Hand ins Eis eingedreht und das abgesprengte verdrängte Eis wird durch die hohle Eisschraube nach außen transportiert. In die Sicherungsöse kann ein Karabiner zum Einrichten eines Standplatzes oder ein Expressset zum Legen einer Zwischensicherung eingehängt werden. Beim Standplatzbau im Eis werden im Allgemeinen 2 Eisschrauben mit einer Bandschlinge durch ein Kräftedreieck verbunden. Der Winkel dieses Kräftedreiecks sollte möglichst klein sein, um die Kräfte, die auf das Eis wirken, zu vermindern. Optimal ist die Kraftverteilung, wenn die Schrauben übereinander und 50 cm voneinander entfernt angeordnet sind.
Festigkeitsuntersuchungen durch Black Diamond, einen Hersteller von Eisschrauben, haben Gesamtfestigkeiten der Eissicherung von bis zu 40 kN ergeben [1]. Der Deutsche Alpenverein hat ebenfalls die Festigkeit von Eisschrauben und Sicherungen im Eis untersucht [2]. Dort wurden in "gutem Eis" Festigkeiten der Eissicherung von bis zu 22 kN gemessen. (Der Messaufbau konnte als maximale Kraft lediglich 22 kN anzeigen.) In alten Einheiten ausgedrückt entsprechen 22 kN ca. 2200 kg resp. 4000 kg bei 40 kN. Beim Versuch wurden etliche Bohrhaken aus dem Fels gerissen und Alu-Schraubkarabiner haben versagt.
Inhaltsverzeichnis
Historie
Bei der Erstbegehung der Nordwestwand des Großen Wiesbachhorns in der Glocknergruppe verwendeten Willo Welzenbach und sein Begleiter Franz Riegele 1924 erstmals Eisnägel, die im Laufe der Zeit zur heutigen Eisschraube weiterentwickelt wurden [3].
Literatur
- Chris Semmel, Florian Hellberg: Eisschrauben im Gletschereis: Schraubwürdige Sicherheit. In: DAV Panorama. Nr. 4, 2008, S. 65-67 (Online vorhanden).
Links
- bergundsteigen: Normanforderungen für Eisschrauben (PDF)
- Dietmar Hahm: Eisschrauben
Einzelnachweise
- ↑ http://www.expeditionsbergsteigen.com/News/festigkeit-eisschrauben.html (abgerufen am 25.08.2007)
- ↑ Chris Semmel, Dieter Stopper: Eiskalt oder doch brandheiß? - Was halten Sicherungen in Eisfällen? In: DAV Panorama 2/2005, München 2005. (PDF)
- ↑ Wolfgang Pusch, Leo Baumgartner: Großglockner. 200 Jahre Erstbesteigung. 2. Auflage. Bergverlag Rother, München 2001, ISBN 3-7633-7509-0
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