Eka-Wolfram

Eka-Wolfram
Eigenschaften
Eigenschaften (soweit bekannt)
Name, Symbol, Ordnungszahl Seaborgium, Sg, 106
Serie Übergangsmetalle
Gruppe, Periode, Block 6, 7, d
Massenanteil an der Erdhülle 0 % (künstlich erzeugt)
CAS-Nummer 54038-81-2
Atomar
Atommasse 263,1182 u
Elektronenkonfiguration [Rn] 5f14 6d4 7s2
Elektronen pro Energieniveau 2, 8, 18, 32, 32, 12, 2
Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
265Sg

{syn.}

16 s α 9,200 261Rf
SF    
266Sg

{syn.}

20 s α 9,100 262Rf
SF    
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Besonders fragliche Werte sind mit (?) gekennzeichnet

Seaborgium (Symbol Sg, „Eka-Wolfram“) ist ein chemisches Element des Periodensystems der Elemente. Es hat die Ordnungszahl 106. Das Element zählt zu den Transactinoiden (7. Periode, d-Block). Seaborgium wurde erstmals 1974 erzeugt, etwa gleichzeitig im Kernforschungszentrum Dubna (Sowjetunion) und an der Universität von Kalifornien, Berkeley. Nachdem es zunächst den Namen Unnilhexium (Symbol Unh) erhielt, trägt es seit 1997 nach der Elementnamensgebungskontroverse den aktuellen Namen, der ihm zu Ehren des amerikanischen Chemikers Glenn T. Seaborg gegeben wurde. Seaborgium ist das einzige Element, das nach einem Wissenschaftler noch zu dessen Lebzeiten benannt wurde. Glenn T. Seaborg starb am 25. Februar 1999.

Glenn T. Seaborg

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Synthese des 106. Elements gelang im Juni 1974 sowjetischen Wissenschaftlern um G. N. Flerow und Yuri Ts. Oganessian am Kernforschungszentrum in Dubna. Mit einem Schwerionenbeschleuniger wurde ein Chromionen-Strahl mit einer Intensität von 200 Milliarden Teilchen pro Sekunde und einer Ionenenergie von 280 MeV auf ein Zielmaterial aus Blei verschiedener Massenzahl gerichtet. Es konnte die Bildung von Kernen nachgewiesen werden, deren spontaner Zerfall dem Element 106 zugeordnet werden konnte. Diese Studie wurde jedoch nicht als signifikanter Hinweis auf das Element 106 gewertet.[1]

\mathrm{^{208}_{\ 82}Pb\;+\;^{54}_{24}Cr\;\;\xrightarrow\;\;^{261}_{106}Sg\;+\;^{1}_{0}n}

Drei Monate später im September 1974 gaben auch amerikanische Wissenschaftler der Arbeitsgruppe um Albert Ghiorso und Glenn T. Seaborg den Erfolg ihrer Anstrengungen bekannt. Sie beschossen Californium mit Sauerstoffkernen:[1]

\mathrm{^{249}_{\ 98}Cf\;+\;^{18}_{\ 8}O\;\;\xrightarrow\;\;^{263}_{106}Sg\;+\;4\;^{1}_{0}n}

Weder von den sowjetischen noch von den amerikanischen Wissenschaftlern wurde in den darauf folgenden Jahren ein Name vorgeschlagen, denn inzwischen war man es offensichtlich leid, den "Namenskrieg" fortzusetzen. Erst in neuerer Zeit wurde Seaborgium vorgeschlagen; eine Namensgebung, die von der IUPAC bisher noch nicht endgültig festgeschrieben wurde.

Eigenschaften

Seaborgium ist ein künstlich erzeugtes, radioaktives Element der 7. Periode, das der 6. Nebengruppe zugeordnet werden kann, in der Wolfram das nächstleichtere Element ist. Es hat die relative Atommasse von 263,1182. Über seine Eigenschaften ist nur wenig bekannt, da es binnen kurzer Zeit wieder zerfällt und nur schwer zu untersuchen ist. Es wird geschätzt, dass der Schmelzpunkt von Seaborgium 2800 °C beträgt und der Siedepunkt 6500 °C.

Isotope

Inzwischen konnten sechs Isotope synthetisiert werden, die allesamt sehr kurzlebig sind: 259Sg (0,48 s), 260Sg (3,6 ms), 261Sg (0,23 s), 263 Sg (0,9 s), 265Sg (2–30 s) und 266Sg (10–30 s).

Verwendung

Das Element wurde ausschließlich zu Forschungszwecken hergestellt und hat darüber hinaus keine weitere Bedeutung.

Einzelnachweise

  1. a b Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie 102. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1980.

Weblinks


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