Ekrem Bora

Ekrem Bora
Eko Fresh

Eko Fresh (* 3. September 1983 in Mönchengladbach; bürgerlich Ekrem Bora) ist ein deutschsprachiger Rapper türkischer Abstammung.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Kindheit

Ekrem Bora wuchs in Mönchengladbach auf und besuchte dort bis zur zehnten Klasse das Gymnasium. Er wuchs ohne Vater auf, da seine Eltern getrennt lebten. Seine Mutter war Postbeamtin und kümmerte sich alleine um ihren Sohn. Nach dem Schulabbruch hatte Ekrem keine feste Arbeits- oder Ausbildungsstelle. Nur die Musik und seine Liebe zum Rap waren in dieser Zeit feste Bezugspunkte in seinem Leben. Ekrem alias Eko Fresh gab später in mehreren Interviews an, seit seinem 15. Lebensjahr regelmäßig zu rappen und sich in den Disziplinen eines echten Rappers zu üben. Als echter Glücksgriff erwies sich ein Nebenjob, den er in einem Mönchengladbacher Schuhladen hatte. Hier traf Ekrem den zu diesem Zeitpunkt bereits national bekannten Rapper Kool Savas.

Erste Erfolge

Im September 1998 war Ekrem Mitveranstalter eines Konzerts auf dem mehrere Rapper des Berliner Plattenlabels Royal Bunker und Kool Savas auftraten. Ekrem nahm selbst auch an der Show teil und bewies hier sein Talent. Kool Savas war praktisch ab diesem Zeitpunkt voll von Ekrems musikalischen Fähigkeiten überzeugt und lud ihn dann nach Berlin ein, um sich musikalisch mit ihm auszutauschen. Nach einer von Melbeatz produzierten und auf Royal Bunker veröffentlichten EP förderte ihn Savas weiter und gründete mit Melbeatz, Eko und der R&B-Sängerin Valezka sein heutiges Optik Records-Label.

Die Zeit bei Optik Records

Melbeatz produzierte Ekos erste durch das Majorlabel BMG vertriebene Solo-Maxi „König von Deutschland“. Diese Maxi enthielt eine Remix-Version mit einem Feature von Kool Savas und erreichte Platz 15 der deutschen Single-Charts. Für beide Versionen des Stückes wurde ein Videoclip gedreht, wobei jener für die Remix-Version eine Low-Budget-Produktion war. Dies konnte als beachtlicher Erfolg gewertet werden, schließlich war es Ekos erstes größeres Projekt und so wurde er schlagartig einem größeren Publikum außerhalb der Hip-Hop-Subkultur bekannt. Allerdings brachte der Erfolg offensichtlich auch Probleme mit sich. Zwischen Eko Fresh und seinem musikalischen Ziehvater Kool Savas kam in der Folgezeit immer wieder zu Reibereien. Laut Kool Savas war es Eko Freshs neugewonner Übermut und die damit einhergehende Überheblichkeit, die ihn verärgerte. Eko Fresh hingegen gab in späteren Interviews an, er habe das Gefühl gehabt, Kool Savas und die Marktstrategie von Optik Records würden seinem Erfolg im Wege stehen. 2002 verließ er Optik Records. Kool Savas hatte nach Eko Freshs Song „Die Abrechnung“ seine Antwort „Das Urteil“ produziert, in dem er über fünf Minuten gegen Eko und Ekos Zeit bei Optik Records gerappt hat. Es gab Gerüchte, wonach Eko seinen und Kool Savas’ Song auf eine Single-CD packen wollte – Savas lehnte jedoch ab.

Die Zeit bei Sony BMG

Eko Fresh wurde anschließend von Sony BMG unter Vertrag genommen und begann dort mit der Produktion seines ersten Soloalbums „Ich bin Jung und brauche das Geld“ welches 2003 erscheinen sollte. Er produzierte noch zwei weitere Alben. Das erste, „Dünya Dönüyor – Die Welt dreht sich“, entstand in Zusammenarbeit mit Azra von Royal Bunker dort verarbeitete Eko intimere Empfindungen wie zum Beispiel seine Sehnsucht nach dem Vater, den er nicht kannte. In einem weiteren Album, „L.O.V.E. (Life Of Valezka and Eko)“, thematisierten Valezka und Eko ihre langjährige Liebesbeziehung. Es ist das melodischste und ruhigste seiner bisherigen Alben und eher dem Genre Contemporary R&B als dem Hip Hop zuzurechnen.

Ekos nächste Single Ich bin jung und brauche das Geld erreichte Platz 5 der deutschen Single-Charts.

German Dream Entertainment

Im Jahre 2004 gründete Eko Fresh sein eigenes Plattenlabel, German Dream Entertainment, auf dem neben Eko selbst, Capkekz, Farid Urlaub, G-Style, Hakan Abi, Kingsize, La Honda, Prodycem, S.Diddy und Summer Cem unter Vertrag sind. Eko wurde 2004 für den Comet nominiert.

Eko ist auch als Songwriter tätig, unter anderem schrieb er den von Dieter Bohlen produzierten Titel „Du hast mein Herz gebrochen“ für Yvonne Catterfeld. Darüber hinaus gab es eine Single mit den englischsprachigen Rappern Xzibit und Raptile, bei der er (allerdings nur auf der deutschen Veröffentlichung) mit seiner Gruppe Anti Garanti (Eko Fresh & Summer Cem) mitwirkte; die Single heißt „Make Y’all Bounce“.

Das öffentliche Bild

Eko Fresh sah sich immer wieder musikalischen Anfeindungen deutschsprachiger Rapper ausgesetzt. Dieses als „Dissen“ bezeichnete Verhalten ist in der Rapmusik allgemein als vielfach praktizierter Umgang mit den Kollegen verbreitet. Natürlich wurde das von Eko Fresh nicht unreflektiert hingenommen und so ließ die musikalische Antwort des Mönchengladbachers nie lange auf sich warten. Zum Eklat kam es aber am 1. Mai 2005 in Berlin als Eko auf einem Konzert von einer aus der Menge geworfenen Bierflasche am Kopf getroffen wurde. Er wurde von der Flasche gefährlich nahe am rechten Auge getroffen. Eko trug eine Narbe davon. Der Angreifer gab sich später gegenüber der Polizei als Kool Savas-Fan aus. Noch während des Konzerts wurde er von Eko-Fans angegriffen, im weiteren Verlauf kam es zu einer Massenschlägerei.

Im August 2005 machte Eko Fresh noch einmal von sich reden, als er nach dem Verzehr von selbstgebackenen Keksen völlig berauscht mit einer wirksamen Marihuanadosis in ein Kölner Krankenhaus eingeliefert werden musste. Eko hatte im Drogenrausch selbst die Polizei gerufen, die daraufhin seine Wohnung durchsuchten. Die Beamten stellten 186,5 Gramm Gebäck sicher, insgesamt sollen darin fünf Gramm Marihuana verbacken worden sein. Nach dem Vorfall gab er gegenüber der Presse zu, schon des Öfteren Marihuana geraucht zu haben.

Valezka und Eko trennten sich Ende 2005 nach einer mehrjährigen Beziehung. Nach der Trennung veröffentlichte Valezka den Track Kein Du und Ich (gemeinsam mit den Rappern Manuellsen und Jaysus). Außerdem hat Valezka Ekos Label German Dream verlassen, bei dem sie zwischenzeitlich unter Vertrag war.

Die Zeit bei ersguterjunge

2005 bzw. 2006 war Eko auch auf den Samplern Nemesis und Vendetta von Bushidos Label ersguterjunge vertreten. Am 2. Juni 2006 veröffentlichte er seine Single Gheddo, auf der Bushido einen Gastauftritt hat und am 23. Juni 2006 erschien das Album Hartz IV. Auf dem Turkish Remiks der Single rappt Eko das zweite mal nach dem Album Dünya Dönüyor auf türkisch.

Am 18. Dezember 2006 unterzeichnete Eko einen Vertrag mit ersguterjunge. German Dream Entertainment wird von Eko weitergeführt. Sein neues Soloalbum trägt den Namen Ekaveli, welches am 23. November 2007 erschien und auf Platz 100 in die Deutschen Album Charts einstieg.

Im Dezember 2007 veröffentlichte Eko Fresh auf seiner offiziellen MySpace-Seite einen Blog in dem er angibt, dass er im Moment nicht weiß, wie es mit seiner Karriere weitergeht.[1]

Eko Fresh stieg Ende des Jahres 2007 in den Wrestling-Ring und bestritt für German Stampede Wrestling einen Kampf gegen den Wrestler Erick Schwartz. Diesen „verlor“ er durch „K.O.“. Bereits im Vorfeld begleitete er den Wrestler Murat Bosporus bei anderen Events einige Male zum Ring und schrieb auch dessen Einlaufmusik. Eko Fresh gilt als großer Wrestling-Fan.

Anfang August tauchte ein Video auf der Video-Plattform You Tube auf, in dem Eko Fresh öffentlich auf einem Konzert ‚Ich bin weg von Bushido, jetzt macht das Leben wieder Spaß!‘ rappt. In der nächsten Passage rappt er ‚Du hast es mir geglaubt, ich hör' mit dem Rappen auf, doch ich hab dich total verarscht!

Auszeichnungen

  • Juice-Awards: „Bester Newcomer 2002“

Diskografie

Alben

  • 2003: Ich bin jung und brauche das Geld
  • 2004: L.O.V.E. (mit Valezka)
  • 2004: Dünya Dönüyor – Die Welt dreht sich (mit Azra)
  • 2005: Eko Fresh Presents German Dream Allstars
  • 2005: Elektro Eko: Fick deine Story Mixtape (Bootleg)
  • 2005: Elektro Eko: Fick immer noch deine Story Mixtape
  • 2006: Hart(z) IV
  • 2007: Ekaveli

Singles

  • 2001: Jetzt kommen wir auf die Sachen (EP)
  • 2003: König von Deutschland (EP)
  • 2003: Ich bin jung und brauche das Geld (feat. G-Style)
  • 2003: Ich will dich (feat. Valezka und Joe Budden)
  • 2003: Dünya Dönüyor (feat. Azra)
  • 2004: L.O.V.E. (mit Valezka)
  • 2004: Eigentlich schön (mit Azra, feat. Chablife und Philippe)
  • 2005: Die Abrechnung
  • 2006: Gheddo (feat. Bushido)
  • 2006: Ek is back (feat. G-Style)
  • 2007: Ring frei (feat. Bushido)

Sonstiges

  • 2003: Optik Anthem (feat. Kool Savas, mit Melbeatz und Valezka unter dem Namen Optik Crew)
  • 2003: Make y’all bounce mit Raptile, Xzibit & Summer Cem
  • 2003: Renexekution (Disstrack gegen MC Rene, heute Reen)
  • 2004: Flerräter (feat. Bushido) (gegen Fler)
  • 2004: Gegensätze ziehen sich an (feat. Bushido)
  • 2004: Die Abrechnung (Disstrack gegen Kool Savas, DJ Nicon, Amar, Ercandize, Caput, Illmatic, Fler, Bushido, B-Tight, Sido)
  • 2005: Nette Kanaken (feat. Chablife)
  • 2005: Die Bestrafung (feat. Summer Cem & SDiddy) (gegen Kool Savas & Optik Records)
  • 2006: F.L.E.R. (gegen Fler, G-Hot, Tony D.)
  • 2006: Nemesis (feat. Bushido, Baba Saad, D-Bo, DJ Stickle, Chakuza & Billy)
  • 2006: Für HipHop.de (feat. G-Style - als Hiphop.de Exclusive) (gegen Aggro Berlin )
  • 2006: Landsleute (feat. Summer Cem)
  • 2006: Schlag Alarm (feat. Ramsi Aliani)
  • 2006: Hartz 1 (feat. Capkekz und SD)
  • 2006: Gheddo Türkisch Remiks (feat. Killa Hakan, Ceza, Yener, und Ayaz)
  • 2006: Vendetta (feat. Bushido, Chakuza)
  • 2008: Es ist hart (feat. Ado)
  • 2008: Wir killen (feat. Ado & Hakan Abi)

Juice Exclusive

  • 2006: GD Generation X (Eko Fresh aka Ek the Hitman Hart feat. Summer Cem & Farid Bäng) (CD #69)
  • 2007: Wo ist euer Juice? (CD #78)
  • 2007: Newskool Ikonen (Prinz Pi & Eko Fresh) (CD #78)

Quellen

  1. rap.de: „Eko beendet Karriere“, 19. Dezember 2007

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ekrem — ist ein türkischer männlicher Vorname mit der Bedeutung der Großzügige, der Sanftmütige, der auch in mehreren Ländern auf dem Balkan vorkommt.[1] Ekrem ist der Elativ von Kerim oder Karim. Inhaltsverzeichnis 1 Bekannte Namensträger 1.1 Vorname …   Deutsch Wikipedia

  • Bora (Name) — Bora ist ein türkischer männlicher Vorname[1] mit der Bedeutung „Orkan“ sowie ein mongolischer Name mit der Bedeutung „grau“.[2] Bora tritt auch als Familienname auf. Der Name kommt auch außerhalb der Türkei vor, dort leitet sich der Name vom… …   Deutsch Wikipedia

  • Eko Freezy — Eko Fresh Eko Fresh (* 3. September 1983 in Mönchengladbach; bürgerlich Ekrem Bora) ist ein deutschsprachiger Rapper türkischer Abstammung. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie …   Deutsch Wikipedia

  • Eko balbora — Eko Fresh Eko Fresh (* 3. September 1983 in Mönchengladbach; bürgerlich Ekrem Bora) ist ein deutschsprachiger Rapper türkischer Abstammung. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie …   Deutsch Wikipedia

  • List of Turkish people — This is a list of notable Turkish people. Actors/actresses * İsmail Ferhat Özlü * Güllü Agop * Tarık Akan Actor * Azra Akın Model, Miss World 2002 * Barış Akarsu * Filiz Akın – Actress * Fatih Akın, film director * Metin Akpınar – Actor * Derya… …   Wikipedia

  • Cüneyt Arkın — Born Fahrettin Cüretlibatur September 7, 1937 (1937 09 07) (age 74) Gökçeoğlu village, Alpu, Eskişehir Province, Turkey Nationality Turkish Education Medicine …   Wikipedia

  • Eko Fresh — Infobox musical artist Name =Eko Fresh Background = solo singer |Img capt = Birth name = Ekrem Bora Alias = Elektro Eko Origin = Mönchengladbach, Germany Born = birth date and age|1983|9|3 Genre = German hip hop Occupation = Rapper Years active …   Wikipedia

  • Eko Fresh — 2007 Chartplatzierungen Erklärung der Daten Alben[2] …   Deutsch Wikipedia

  • Eko Fresh — est un rappeur allemand d origine turque, né le 3 septembre 1983, à Mönchengladbach. Son vrai nom est Ekrem Bora. Il fait partie du label ersguterjunge, fondé par Bushido. Biographie Ekrem Bora, élevé par sa seule mère, a grandi à… …   Wikipédia en Français

  • Cinema of Turkey — Dry Summer won the Golden Bear at the 14th Berlin International Film Festival Turkish cinema is an important part of Turkish culture, and has flourished over the years, delivering entertainment to audiences in Turkey, expatriates across Europe,… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”