El Popo

El Popo
Popocatépetl
Der Popocatépetl vom Paso de Cortez aus gesehen

Der Popocatépetl vom Paso de Cortez aus gesehen

Höhe 5.462 m
Lage México (Bundesstaat)
Gebirge Sierra Volcanica
Geographische Lage 19° 1′ 40″ N, 98° 37′ 23″ W19.027777777778-98.6230555555565462Koordinaten: 19° 1′ 40″ N, 98° 37′ 23″ W
Popocatépetl (Mexiko)
DEC
Popocatépetl
Typ Schichtvulkan
Letzte Eruption 1. Dezember 2007
Normalweg Hochtour (teilweise vergletschert)

Der Popocatépetl (Nahuatl: Popokatepetl), manchmal auch El Popo oder Don Goyo genannt, ist einer der sogenannten Zwillingsvulkane in Zentralmexiko. Sein kleiner Bruder ist der Iztaccíhuatl mit 5.286 m. Er befindet sich in einer Entfernung von ca. 70 km von Mexiko-Stadt.

Mit einer momentanen Höhe von 5.462 m ist er Nordamerikas zweithöchster Vulkan und nach dem Citlaltépetl (Píco de Orizaba) der zweithöchste Berg Mexikos. Der Ausbruch am 21. Dezember 1994 beendete eine ca. fünfzig Jahre lange Ruhephase. Im Jahre 2000 hatte sich nach einer explosiven Eruption eine fünf Kilometer hohe Wolke über dem Vulkan gebildet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Name ist aztekischen Ursprungs und ist das Nahuatl-Wort für „stark rauchender Berg“.

Einer aztekischen Sage zufolge war Popocatépetl Söldner des Königs und verliebt in die Prinzessin Iztaccíhuatl. Als er von einem Feldzug lange nicht zurückkehrte, nahm sich Iztaccíhuatl das Leben, in der Annahme, er sei gefallen. Als Popocatépetl jedoch triumphierend aus dem Krieg zurückkam, kehrte er heim zu einer Toten. In seiner Trauer legte er den Leichnam seiner Geliebten auf einen Berg und wacht seitdem mit seiner rauchenden Fackel an ihrer Seite.

Der spanische Konquistador Diego de Ordás bestieg als erster Europäer im November 1519 den Popocatépetl. Begleitet wurde er von zwei Waffengefährten.[1] Kaiser Karl V. erlaubte ihm danach den Vulkan in seinem Wappen zu tragen.

Vierzehn gut erhaltene Klöster aus dem 16. Jahrhundert an den Abhängen des Popocatépetl waren der Grund, warum der Berg 1994 zum Weltkulturerbe wurde.

Entwicklungen 2007

Am Wochenende des 1. und 2. Dezember 2007 erwachte der Popocatépetl erneut und schoss eine gewaltige Gas- und Aschewolke mehr als zwei Kilometer hoch in den Himmel. Das Gebiet in einem Umkreis von zwölf Kilometern wurde daraufhin von den örtlichen Behörden abgesperrt. Wissenschaftler rechneten mit weiteren Ausbrüchen in den nächsten Tagen und Wochen, zu denen es aber nicht kam. Die Aktivität des Vulkans hat seither stark abgenommen.

Kulturelle Situation

Die Vulkan-Kette Popocatepetl, Iztaccihuatl und Tlaloc trennte in vorspanischer Zeit die aztekisch beherrschten Gebiete im Westen von den unabhängigen politischen Einheiten Tlaxcallan (heute: Tlaxcala) und Huexotzinco (heute: Huejotzingo) im Osten. Die Region war bereits wenige Jahre nach der spanischen Eroberung im Besitz von spanischen Ecomenderos (darunter auch der erwähnte Diego de Ordás) und des Marquéz del Valle, Hernán Cortés, und Schauplatz intensiver Missionierung. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Klöster errichtet, zuerst von Franziskanern, dann von Dominikanern und Augustinern. Vierzehn dieser Klöster in einem Umkreis von mehr als 60 Kilometer um den Vulkan sind 1994 zum Weltkulturerbe erklärt worden: im Bundesstaat Morelos: Atlatlauhcan, Cuernavaca, Tetela del Volcán, Yautepec, Ocuituco, Tepoztlan, Tlayacapan, Totolapan, Yecapixtla and Zacualpan de Amilpas. Im Bundesstaat Puebla sind es die Klöster von Calpan, Huejotzingo and Tochimilco. Neben diesen sind aber noch viele weitere Klöster in demselben Raum gleich bedeutend (z. B. die Franziskaner-Klöster in Atlixco und Huaquechula im Staat Puebla, oder Chalco im Estado de México).

Literatur

  • Hugo Delgado Granados (Hrsg.): The 1994- present eruption of Popocatépetl. Background, current activity, and impacts. Elsevier, Amsterdam 2008 (Journal of volcanology and geothermal research 170.2008,1/2)

Einzelnachweise

  1. Bernal Díaz del Castillo Die Wahrhafte Geschichte der Eroberung von Mexiko S. 202

Weblinks


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