Elektrische Strassenbahn Heidelberg-Wiesloch

Elektrische Strassenbahn Heidelberg-Wiesloch

Die Elektrische Straßenbahn Heidelberg–Wiesloch bildete zwischen 1901 und 1973 einen Straßenbahnbetrieb, dessen Zentrale sich in Leimen befand.

Die südlich von Heidelberg gelegenen Ortschaften Rohrbach, Leimen, Nußloch und Wiesloch strebten am Ende des 19. Jahrhunderts nach einer besseren Verkehrsanbindung, da die 1840 eröffnete Rheintalbahn doch ein ganzes Stück an den Orten vorbei geführt worden war. Erste Konzessionsersuchen gab es 1886. Die endgültige Genehmigung erhielt im Jahre 1900 die Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft. In ihrem Auftrag erbaute die AG für Bahnbau und -Betrieb eine 13 km lange Straßenbahn von Heidelberg nach Wiesloch, die am 23. Juli 1901 eröffnet wurde. Diese war von Beginn an elektrifiziert und damit die erste elektrische Straßenbahnlinie in Heidelberg.

Neben dem Personenverkehr konnte die Bahn gute Gewinne durch den Transport von Steinen vom Steinbruch in Nußloch zum Leimener Zementwerk erwirtschaften. Dieser endete am 30. Juni 1918, als für diese Aufgabe eine Seilbahn errichtet worden war.

1905 wurde die Bahn von der Deutschen Eisenbahn-Gesellschaft an die Stadt Heidelberg veräußert, die sie an die Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB) als Betriebsführerin verpachtete. Die Stadt baute noch eine Zweigbahn von Rohrbach nach Kirchheim (1,7 km), die am 19. Februar 1910 den Betrieb aufnahm.

1923 erwarb die HSB die Vorortbahn von der Stadt Heidelberg und beglich den Kaufpreis mit Aktien. Damit endete die Selbständigkeit der Bahn Heidelberg–Wiesloch, da sie nun vollständig in die HSB integriert wurde.

Aufgrund des immer stärker werdenden Autoverkehrs und der schlechteren Finanzlage der HSB kamen in der 70er Jahren Überlegungen auf, Straßenbahnstrecken stillzulegen. Am 30. September 1972 stellte man den Betrieb von Rohrbach nach Kirchheim und am 16. Juni 1973 zwischen Leimen und Wiesloch ein. Seitdem verkehren Buslinien zwischen den genannten Orten als Ersatz.

Seit 2006 ist die neue Straßenbahnstrecke vom Heidelberger Zentrum nach Kirchheim in Betrieb. Ferner gibt es Gespräche, den stillgelegten Abschnitt südlich von Leimen zu reaktivieren und die Linie sogar bis zum Bahnhof Wiesloch-Walldorf fahren zu lassen. Doch wegen der derzeit schlechten Finanzlage der Gemeinden lässt sich das Projekt mittelfristig nicht realisieren.

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