Elfeld

Elfeld
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Eltville am Rhein
Eltville am Rhein
Deutschlandkarte, Position der Stadt Eltville am Rhein hervorgehoben
50.0258.116666666666795Koordinaten: 50° 2′ N, 8° 7′ O
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Rheingau-Taunus-Kreis
Höhe: 95 m ü. NN
Fläche: 46,77 km²
Einwohner: 17.211 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 368 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 65343–65347
Vorwahlen: 06123, (Hattenheim 06723)
Kfz-Kennzeichen: RÜD
Gemeindeschlüssel: 06 4 39 003
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Gutenbergstr. 13
65343 Eltville am Rhein
Webpräsenz:
Bürgermeister: Patrick Kunkel[1] (CDU)

Eltville am Rhein [ˈɛltvɪlə] (von Alta Villa, lat. = „Hoher Hof, höher gelegene Stadt“, verschliffen zu Eldeville, Elfeld und später zu Eltville) ist eine Stadt im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen, Deutschland.

Eltville ist die größte Stadt im Rheingau. Sie trägt die Beinamen Wein-, Sekt-, Rosen- und seit 2006 auch Gutenbergstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Nachbargemeinden

Eltville grenzt im Norden an die Gemeinden Schlangenbad und Kiedrich, im Osten an die kreisfreie Stadt Wiesbaden und die Gemeinde Walluf, im Süden – getrennt durch den Rhein – an die Gemeinden Budenheim und Heidesheim sowie die Stadt Ingelheim (alle drei Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz) sowie im Westen an die Stadt Oestrich-Winkel.

Panorama Eltville am Rhein
Luftaufnahme 2006
Turm der Burg von Eltville
Dorfansicht Rauenthal

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet von Eltville ist in 5 Ortsbezirke aufgeteilt. Jeder Ortsbezirk hat einen Ortsbeirat unter dem Vorsitz eines Ortsvorstehers oder einer Ortsvorsteherin. Ein Bezirk wurde für die Kernstadt Eltville gebildet, die anderen für die seit 1972 eingegliederten Gemeinden:

Geschichte

Erste Siedlungsspuren sind bis in die Jungsteinzeit zurückzuführen. Ab dem Ende des 4. Jahrhunderts kontinuierliche Besiedlung. Erste urkundliche Erwähnung Eltvilles in der Vita Bardonis im Jahre 1058, der Lebensbeschreibung des Erzbischofs Bardo von Mainz. 1329 Bau der erzbischöflichen Burg und Bau der Stadtmauer um Eltville. Am 23. August 1332 verleiht Kaiser Ludwig der Bayer Eltville die Stadtrechte. Mit der Verleihung der Stadtrechte geriet Eltville zum Spielball der damaligen Auseinandersetzungen zwischen Papst und Kaiser. Erzbischof Balduin von Trier, ein Parteigänger Kaiser Ludwigs und Verweser des Mainzer Erzstifts, hatte darum gebeten, Eltville zur Stadt zu erheben. Von 1347 bis 1480 ist Eltville die Residenz der Erzbischöfe von Mainz. Durch Dietrich Schenk von Erbach, Erzbischof von Mainz (von 1434 bis 1459) bekam vermutlich auch der Stadtteil Erbach seinen Namen.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 44,0 16 45,5 17
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 30,1 11 29,2 11
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 9,8 4 10,7 4
FDP Freie Demokratische Partei 5,0 2 5,2 2
BL Bürgerliste 7,0 3 5,4 2
REP Die Republikaner 4,1 1
WOK Wählergemeinschaft Opitz-Kaldenberg 4,0 1
Gesamt 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 54,4 51,3

Bürgermeister

Der seit 1. September 2006 amtierende Bürgermeister Patrick Kunkel (CDU) wurde am 9. April 2006 in einer Stichwahl mit 54,0 % der Stimmen gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 46,2 %. Er ist Nachfolger von Bernhard Hoffmann, der 1994 als erster Bürgermeister direkt gewählt worden war. [2]

Städtepartnerschaften

Die Stadt Eltville am Rhein unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Burg Crass in Eltville
Eltville Burgstrasse mit typischen Fachwerkhäusern
Burg Eltville um 1832 auf einem Stich nach Tombleson

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Gutenberg-Winter in Eltville – jedes Jahr im Januar und Februar
  • Rheingauer Schlemmerwoche und Tage der offenen Weinkeller mit zahlreichen Weinproben – Ende April/Anfang Mai
  • Rosentage in Eltville – jedes Jahr am ersten Juni-Wochenende
  • Erdbeerfest in Erbach – jedes Jahr Mitte Juni
  • Sektfest Eltville – jedes Jahr am ersten Juli-Wochenende
  • Martinsthaler Weinfest – immer 2. Juli-Wochenende
  • Rheingau Musik-Festival – im Sommer
  • Rauenthaler Weinfest - 2. oder 3. Wochenende im August
  • Burghofspiele – im Sommer
  • Kappeskerb/Weinlesefest in Eltville – jedes Jahr letztes Oktoberwochenende
  • Rheingau Pokal (Taekwondo, Kampf) - jedes Jahr Mitte November
  • Musikalischer Winter in Eltville – jedes Jahr jeden Donnerstag von Mitte November bis Ende April
  • Weihnachtsmarkt in der Altstadt – am 2. Wochenende im Dezember.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft und Tourismus

Eltville ist touristisch erschlossen und bekannt für die Produktion von Wein und Sekt, der in den zahlreichen Weingütern und Straußwirtschaften verkostet werden kann. Eine Besonderheit ist die Eltviller Vinothek, die als Zusammenschluss der führenden Weingüter Konsumenten einen Produktvergleich ermöglicht. Sie ist die einzige Ortsvinothek im Rheingau und eine von wenigen in Deutschland. Eltville ist Sitz der heute zu den Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien gehörenden Matheus-Müller-Sektkellerei (Marke MM), der Hessischen Staatsweingüter Kloster Eberbach und der Sektmanufaktur Schloss Vaux sowie des größten industriellen Arbeitgebers im Rheingau, der Jean Müller GmbH Elektrotechnische Fabrik. Eltville ist eine von zehn "Rosenstädten" in Deutschland.

Verkehr

Eltville liegt an der Bundesstraße 42, die Richtung Osten autobahngleich ausgebaut ist und bei Walluf nahtlos in die A66 übergeht. Die Stadt liegt an der Bahnstrecke Frankfurt am MainWiesbaden – Eltville – Koblenz und gehört dem Rhein-Main-Verkehrsverbund an. Am Rheinufer existieren mehrere Anlegestellen, u.a. von der Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrt, welche Eltville im Linienverkehr ansteuert.

Bildungseinrichtungen

  • Freiherr-vom-Stein-Schule (Grundschule im Stadtteil Eltville)
  • Gutenberg-Schule (Realschule im Stadtteil Eltville)
  • Gymnasium Eltville (Stadtteil Eltville)
  • Sonnenblumenschule (Grundschule im Stadtteil Erbach)
  • Waldbachschule (Grundschule im Stadtteil Hattenheim)
  • Otfried-Preußler-Schule (Grundschule Rauenthal)
  • Mediathek Eltville (Öffentliche Stadtbibliothek)

Persönlichkeiten

  • Johannes Gutenberg wird am 17. Januar 1465 durch den Erzbischof und den Kurfürsten Adolf II. von Nassau, der damals in der Kurfürstlichen Burg zu Eltville residierte, zum Hofedelmann ernannt. Vermutlich unter der Anleitung Gutenbergs gründen die Gebrüder Bechtermünz in Eltville eine kleine Druckerei. Diese gab anno 1467 das Vocabularius ex quo, ein lateinisches Wörterbuch, heraus. In dieser Werkstatt wurde auch Thomas von Aquins Summa de articulis fidei (1472) nachgedruckt. Eltville ist somit eine der Wiegenstädte des Buchdrucks. Im Burgturm erinnert eine Gedenkstätte an Gutenberg. Gutenbergs Bruder, Friele Gensfleisch, lebte von 1434 bis zu seinem Tode 1447 in Eltville. Das Gensfleisch-Haus steht noch heute direkt neben der Burg.
  • Carl Caspar Créve, ließ sich 1800 als Arzt in Eltville nieder. Créve war nebenbei Schriftsteller auf dem Gebiet der Gynäkologie und gibt in seinem Buch Von den Krankheiten des weiblichen Beckens unbekannte Tatsachen und eine neue Darstellung des wichtigen Themas. Sein Gesamtwerk handelt Von den Beinbrüchen der Beckenknochen und den Krankheiten ihrer Verbindungen. - Er war Schüler und Freund Soemmerrings.

Söhne und Töchter der Stadt

Fotogalerie

Einzelnachweise

  1. Webpräsenz Patrick Kunkel
  2. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Eltville

Weblinks

Dokumente


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