Else Ernestine Neulaender-Simon

Else Ernestine Neulaender-Simon
Yva mit Hugo Lederer in dessen Atelier (1930)

Yva auch Else Neuländer-Simon (* 26. Januar 1900 in Berlin als Else Ernestine Neuländer; † höchstwahrscheinlich 1942 im Konzentrationslager Majdanek) war eine deutsche Fotografin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Die Tochter eines Kaufmanns und einer Modistin war die jüngste von neun Geschwistern. Mit 25 gründete sie ihr erstes Photoatelier in Berlin in der Friedrich-Wilhelm-Straße 17. Danach wechselte sie ihre Adresse noch zweimal, zuerst zog sie in die Bleibtreustraße 17, dann in die Schlüterstraße 45.

Sie war eine gefragte Modefotografin und veröffentlichte in zahlreichen renommierten Zeitungen und Illustrierten wie Die Dame, Uhu, Berliner Illustrirte Zeitung und Münchner Illustrierte Presse. Zudem porträtierte sie prominente Personen des öffentlichen Lebens. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere beschäftigt sie bis zu zehn Angestellte in ihrem Atelier.

1926 arbeitete Yva kurzzeitig mit dem Fotografen Heinz Hajek-Halke zusammen. Ab 1929 arbeitete sie für den Ullstein Verlag.

Nach der Machterlangung der NSDAP 1933 erhielt sie wegen ihrer jüdischen Herkunft Berufsverbot. 1934 heiratete sie Alfred Simon, der die kaufmännische Leitung des Ateliers übernahm. Der „arischen“ Freundin Charlotte Weidler, übergab sie 1936 die offizielle Leitung des Ateliers. Im selben Jahr begann die Ausbildung des später berühmten Fotografen Helmut Newton als Lehrling. 1938 muss Yva, wegen des endgültig verhängten Berufsverbotes, das Atelier und die Wohnräume aufgeben. Sie arbeitet fortan als Röntgenassistentin im Jüdischen Krankenhaus Berlin.

1942 wurden Yva und ihr Mann verhaftet und in das KZ Majdanek deportiert, nachdem sie vorher noch Vorbereitungen zur Auswanderung getroffen hatten. Im Konzentrationslager starb sie höchstwahrscheinlich noch 1942, wurde aber erst am 31. Dezember 1944 für tot erklärt.

Das Haus in der Schlüterstraße 45, in dem sich ihre Wohnung und ihr Atelier befand, beherbergt heute das Hotel Bogota. In der Halle im vierten Stock – dem ehemaligen Atelier – sind heute wieder Fotos von Yva ausgestellt.

Werk

Besonders beschäftigte sich Yva mit der Aktfotografie und der Modefotografie. Ihre Fotos wurden unter anderem veröffentlicht in Uhu, Die Dame, Elegante Welt, Berliner Illustrirte Zeitung und Das Deutsche Lichtbild.

Literatur

  • Marion Beckers, Elisabeth Moortgat: Yva. Photographien 1925-1938. Ausstellungskatalog Das Verborgene Museum 2001. Ernst Wasmuth Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-8030-3094-3
  • Wasmuth, Ernst : Yva. Photographien/Photographs 1925-1938. 2001
  • Beate Soitzmüller: Yva. In: Ursula Ahrens: Aufbrüche. Frauengeschichte(n) aus Tiergarten 1850–1950. Weidler, Berlin 1999, ISBN 3-89693-138-5

Weblinks


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