- Emanuelssegen
-
Dieser Artikel beschreibt die polnische Stadt Katowice, für die tschechische Gemeinde Katovice siehe dort. - 1. Śródmieście (Innenstadt)
- 2. Koszutka (Kossutka)
- 3. Bogucice (Bogutschütz)
- 4. Osiedle Paderewskiego-Muchowiec (Muchowietz)
- 5. Załęże (Zalenze)
- 6. Osiedle Witosa
- 7. Osiedle Tysiąclecia
- 8. Dąb (Domb)
- 9. Wełnowiec-Józefowiec (Hohenlohehütte-Josephsdorf)
- 10. Załęska Hałda-Brynów (Zalenzer Halde-Brynow)
- 11. Brynów-Osiedle Zgrzebnioka (Brynow)
- 12. Ligota-Panewniki (Ellgoth-Panewnik)
- 13. Zawodzie (Zawodzie)
- 14. Dąbrówka Mała (Eichenau)
- 15. Szopienice-Burowiec (Schoppinitz-Burowietz)
- 16. Janów-Nikiszowiec (Janow-Nickischschacht)
- 17. Giszowiec (Gieschewald)
- 18. Murcki (Emanuelssegen)
- 19. Piotrowice-Ochojec (Petrowitz-Ochojetz)
- 20. Zarzecze (Zarzytsche)
- 21. Kostuchna (Kostuchna)
- 22. Podlesie (Podlesie)
- Die erste Eingemeindung erfolgte erst 1914, als die Gutsbezirke Brynow und Kattowitz-Schloss an das Stadtgebiet angegliedert wurden.
- Zum 1. Juli 1924 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Załęże, Bogucice, Brynów und Ligota, die direkt an das Stadtgebiet grenzten, eingemeindet – das Stadtgebiet und die Einwohnerzahl verdoppelten sich.
- Mit den Gemeinden Wełnowiec, Teilen von Kostuchna, Panewniki, Piotrowice sowie Ochojec kamen 1951 neue Gebiete von 26,4 km² im Süden hinzu.
- Im Osten wurde im Jahre 1960 die Stadt Szopienice angeschlossen, auf deren ungefähr 33 km² großem Stadtgebiet sich noch die Ortschaften Giszowiec, Janów und Dąbrówka Mała befanden.
- Eine weitere Ausdehnung des Stadtgebiets von 65 km² im Süden brachte die Eingemeindung der Stadt Kostuchna samt den Orten Podlesie und Zarzecze sowie der etwas abgelegenen Stadt Murcki 1975.
- Miskolc (Ungarn) seit 1973 (1993 erneuert)
- Mobile (Vereinigte Staaten, Alabama) seit 1990
- Köln (Deutschland) seit 1991
- Saint-Étienne (Frankreich) seit 1991
- Odense (Dänemark) seit 1992
- Groningen (Niederlande) seit 1992
- Duisburg (Deutschland) seit 1995
- Ostrava (Tschechien) seit 1996
- South Dublin County (Republik Irland)
- Shenyang (Volksrepublik China)
- Das bekannteste Museum der Stadt Kattowitz ist das Schlesische Museum (Muzeum Śląskie). Das Museum wurde kraft des Beschlusses des Schlesischen Parlamentes (Sejm Śląski) am 23. Januar 1929 gegründet. Anfangs wurden die Exponate im Gebäude des Schlesischen Parlamentes ausgestellt, gleichzeitig wurde jedoch mit der Errichtung des modernen, repräsentativen Neubaus, nach dem Projekt des Kattowitzer Architekten Karol Schayer, für das Museum begonnen. Dieses Gebäude wurde am 8. September 1939 als Symbol der Autonomieanstrengungen Schlesiens und des Polentums von den Deutschen dem Erdboden gleichgemacht, wobei die heilgebliebenen Exponate nach Beuthen in das dort befindliche Oberschlesische Museum geschafft wurden. 1984 wurde das Schlesische Museum neugegründet. Als dessen vorläufiges Quartier wurde ein repräsentatives Neurenaissancegebäude, das ehemalige Grand Hotel Wiener, an der al. Korfantego 3 gewählt. Heute gehören zu seinen Sammlungen vor allem ethnologische und archäologische Exponate, die mit der Stadt und der Region Oberschlesien zusammenhängen. Außerdem befindet sich im Museum eine Gemäldegalerie der polnischen Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts, die schon im Gründungsjahr 250 Kunstwerke zählte. Darüber hinaus ist das Museum Ort verschiedener Wanderausstellungen, die thematisch auch andere Regionen betreffen.
- Das in seiner heutigen Form 1981 gegründete Museum der Stadtgeschichte (Muzeum Historii Katowic) befindet sich in einem sehenswerten Jugendstilbürgerhaus aus dem Jahre 1908 an der ul. Szafranka 9. Die wichtigste Dauerausstellung behandelt anhand zahlreicher bebilderter Stellwände, originaler Dokumente und ethnologischer Ausstattungsstücke die Geschichte der Stadt von 1299 bis 1990. Darüber hinaus verdienen die über 30 im Museum befindlichen Porträts von Stanisław Ignacy Witkiewicz und Holzschnitte Paweł Stellers Beachtung. Ein ganzes Stockwerk des Gebäudes wird von zwei Wohnungen eingenommen, die noch in ihrer alten Raumaufteilung erhalten sind. Die Ausstattung dieser Wohnungen wurde durch Mobiliar anderer Kattowitzer und oberschlesischer Bürgerhäuser ergänzt. Die Räumlichkeiten dokumentieren das Leben in einer typischen mittelständischen sowie einer großbürgerlichen Wohnung in Kattowitz um die Jahrhundertwende. Ergänzt werden die Museumsbestände durch historische Fotografien und Postkarten von Kattowitz und Porzellan der Firma Giesche.[10]
- Als Zweigstelle des Schlesischen Museums 1990 gegründet, hat sich das Museum der polnischen Bühnenbildner (Centrum Scenografii Polskiej) am Platz Sejmu Śląskiego 2 durch Ausstellungen im Ausland einen internationalen Ruf erworben. Das Museum ist das einzige in Polen, das ausschließlich Requisiten ausstellt, von denen über 7000 zu besichtigen sind.
- Südlich der Christkönigskathedrale befindet sich im Erzbischöflichen Palast an der ul. Jordana 39 das Erzdiözesanmuseum. Eröffnet wurde das Museum, in dem Werke der oberschlesischen Kirchenkunst ausgestellt werden, 1983. Besonders wertvoll sind die gotischen, polychromierten Madonnenfiguren, die, wie die anderen Exponate, aus Kirchen der Umgebung stammen. Daneben finden in der 1987 eröffneten Fra-Angelico-Galerie Wanderausstellungen zum Thema Kirchenkunst statt.
- Das Paweł-Steller-Museum an der ul. Andrzeja 13 setzt sich mit dem Leben des polnischen Malers und renommierten Holzschnitzers Paweł Steller auseinander, der viele Jahre seines Lebens in Kattowitz verbrachte.
- In Europa einmalig ist das 1975 eröffnete Museum des Rechts und der Juristen in Polen (Muzeum Prawa i Prawników Polskich) an der ul. Andrzeja 19. Über 2000 Ausstellungsstücke veranschaulichen die Geschichte der polnischen Rechtsanwälte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart und im Zweiten Weltkrieg. Zu den Sammlungen gehören Exponate wie ein Buch der Gesetze und Privilegien des Königreichs Polen von 1739 oder eine Klageschrift von 1756.
- Im Kattowitzer Stadtteil Panewnik bei Ligota befindet sich an der ul. Panewnicka 76 das Missionsmuseum der Franziskaner. Es wird von den Franziskanern des nahegelegenen Franziskanerklosters geleitet und hat das Wirken des Ordens zum Thema.[11]
- In der Kolonie Giszowiec befindet sich am Marktplatz 3-3a (Plac pod Lipami) das Heimatmuseum Izba Śląska. Es wurde in einem alten Werkswohnhaus eingerichtet und dient als Kulturhaus für oberschlesische Traditionen. Dementsprechend wurde auch das Innere ausgestattet, in dem auch Werke des Malers Ewald Gawlik besichtigt werden können.[12]
- Das Schlesische Theater (Teatr Śląski im. Stanisława Wyspiańskiego) nimmt nicht nur einen zentralen Platz am Ring in Kattowitz ein und ist eines der Wahrzeichen der Stadt, es ist auch das größte und wichtigste oberschlesische Theater. Es trägt den Namen des polnischen Malers und Dramatikers Stanisław Wyspiański. Der Bau wurde am 2. Oktober 1907 eröffnet. Der Kölner Architekt Carl Moritz schuf für eine fast 40.000 Einwohner zählende Stadt ein überproportional großes Theater mit 410 Sitzplätzen, das durch sein kulturelles Angebot und auch durch seine Architektur sowie imponierende Größe in eine Großstadt gepasst hätte. Nach der Zuteilung Ostoberschlesiens zu Polen wurde auch das Theater polnisch, es wurde aber aufgrund des Minderheitenschutzabkommens eine deutsche Theatergemeinde eingerichtet, die von deutschen Bühnen bespielt wurde.
- Das Kinoteatr Rialto an der ul. św. Jana 24 entstand bereits 1913 als Kinotheater Kammerlichtspiele. 1928 wurde auf öffentlichen Druck die deutsche Bezeichnung gegen Rialto ersetzt. Nach seiner Neueröffnung am 11. September 2005 zeigt es vor allem Filme, die Räumlichkeiten wurden aber auch (wie in seinen Anfangsjahren) für Konzerte, Theater und Kabaretts angepasst. Von 2004 bis 2005 wurde das Äußere und Innere des Kinos Rialto renoviert, wobei das Relief über dem Haupteingang, das einen Streitwagen zeigt, sowie das ursprüngliche Aussehen und die Fensteraufteilung der Fassade wiederhergestellt wurden, die im Laufe der Zeit vereinfacht worden waren. Das Innere besticht nun wieder durch seine dem Art Déco ähnelnde Ausstattung.[13]
- Der Klub GuGalander an der ul. Jagiellońska 17a ist ein Non-Profit-Theater, das 1986 als Teatr GuGalander gegründet wurde. Außerdem finden hier Diskussionsforen zu Musik, Theater und Film statt.
- Seit 1945 besteht das Schlesische Puppentheater Ateneum (Śląski Teatr Lalki i Aktora Ateneum), das auch das Internationale Puppentheater Festival in Kattowitz organisiert.
- Am Platz Sejmu Śląskiego 2 hat das Theater Korez seinen Sitz. Das kleine Theater wurde ursprünglich 1992 in Chorzów gegründet und bietet wegen seiner Größe die Möglichkeit, das Publikum in die Veranstaltungen einzubeziehen.[14]
- Auf eine über 20-jährige Geschichte kann das Teatr Cogitatur an der ul. Gliwicka 9a zurückblicken. Die Schauspieler des Cogitatur haben internationale Erfahrung und traten unter anderem auf der Expo 2000 in Hannover auf. Jedes Jahr im September ist das Theater außerdem Ort des Internationalen Theaterfestivals APAR’T (Międzynarodowy Festiwal Teatralny APAR′T).[15]
- Unter der Adresse ul. Kościuszki 88 befindet sich die Kulturinstitution Estrada Śląska. Unter wechselndem Namen und zeitweise als Staatsunternehmen existiert sie seit 1949. In der heutigen Form besteht sie seit den 90er-Jahren und organisiert verschiedene Veranstaltungen und Festivals, die unter anderem mit Musik und Theater zu tun haben. [16]
- Einen ungewöhnlichen Sitz hat das 1996 gegründete Theater Spiele und Menschen (Teatr Gry i Ludzie), das sich an der al. Niepodległości 2 im ehemaligen Bahnhof von Dąbrówka Mała befindet, wo sich früher eine Kohleverladerampe befand. Das Theater legt großen Wert auf visuelle Veranstaltungen, die es auch außerhalb des Theatersaales und für Kinder aufführt.[17]
- Die Schlesische Philharmonie (Filharmonia Śląska) veranstaltete am 16. Mai 1945 ihr erstes Konzert. Seitdem hat sie sich zu einer der wichtigsten Musikinstitutionen in Polen entwickelt und ist heute die einzige Philharmonie in Polen, die mit dem Kammerorchester, dem Symphonieorchester und dem Chor drei Musikensembles besitzt. Dem wohl bekanntesten polnischen Dirigenten Grzegorz Fitelberg ist der seit 1979 alle vier Jahre stattfindende Internationale Dirigentenwettbewerb (Międzynarodowy Konkurs Dyrygentów) gewidmet. Die Philharmonie ist in einem Gebäude an der ul. Sokolska 2 untergebracht.[18]
- 1935 wurde in Warschau das Nationale Symphonieorchester des polnischen Rundfunks (Narodowa Orkiestra Symfoniczna Polskiego Radia) ins Leben gerufen. Im Zweiten Weltkrieg war ein Auftreten nicht möglich, das Symphonieorchester wurde aber 1945 in Kattowitz neu gegründet. Zeitweise war Grzegorz Fitelberg der Dirigent des Orchesters. Der Sitz des renommierten Orchesters, das zahlreiche Auftritte im Ausland hatte, befindet sich im Oberschlesischen Kulturzentrum am Platz Sejmu Śląskiego 2.[19]
- Nach dem Zerfall des 1904 entstandenen Fußballvereins Frisch Auf Kattowitz wurden 1905 die drei Vereine SC Diana Kattowitz, SC Germania Kattowitz sowie der 1. FC Kattowitz (1. FCK) gegründet, die zusammen den Kattowitzer Ballspiel-Verband bildeten. Der 1. FCK war auch nach der Zuteilung Kattowitz' an Polen, der erfolgreichste Sportclub der Stadt und wurde 1927 polnischer Vizemeister. ´1945 folgte dann die Auflösung aller „deutschen“ Vereine. Jedoch wurde der 1. FCK im Jahre 2007 von der Bewegung für die Autonomie Schlesiens wiedergegründet und spielt als 1. FC Katowice 2008/09 in der schlesischen A-Klasse.
- Heute ist der Erstligist GKS Katowice der bedeutendste Fußballverein der Stadt. Er wurde 1964 gegründet und war bereits mehrfach polnischer Pokal- und Superpokalsieger.
- unter dem Namen GKS Katowice besteht auch ein Eishockeyclub, der mehrfach polnischer Meister war
- der AWF Mickiewicz Katowice ist ein erst 1999 gegründeter, aber erfolgreicher Basketballverein und Erstligist.
- In Kattowitz werden jährlich viele verschiedene Festivals und andere Kulturereignisse veranstaltet. Eine der wichtigsten Veranstaltungen der Stadt und der Region ist das Rawa-Blues-Festival, das größte und traditionsreichste Bluesfestival in Polen und seit 1992 auch von internationaler Bedeutung. Erstmals fand es im April/Mai 1981 im Spodek statt und wird jährlich von mehr als 10.000 Menschen besucht.
- Ebenfalls im Spodek wird das jährliche Metalmania-Festival veranstaltet, bei dem seit der Gründung 1986 Metal- und Hard-Rock-Gruppen auftreten.
- Im Kattowitzer Spodek findet seit 2000 jedes Jahr am 10. November auch die Techno-Veranstaltung Mayday statt.
- Nicht mit Musik zu tun hat das Polnische Regisseursfestival (Ogólnopolski Festiwal Sztuki Reżyserskiej „Interpretacje“), das jährlich im März abgehalten wird und bei dem junge Regisseure, die nicht länger als 15 Jahre tätig sind, die Möglichkeit haben, ihre Werke einem breiten Publikum vorzustellen. Bis 2003 wurde es von Kazimierz Kutz geleitet.
- Alle vier Jahre organisiert die Schlesische Philharmonie den Internationalen Dirigentenwettbeweb (Międzynarodowy Konkurs Dyrygentów im. G. Fitelberga), der zu den wichtigsten Wettbewerben seiner Art zählt.
- Darüber hinaus finden in Kattowitz das Internationale Festival des Militärorchesters (Międzynarodowy Festiwal Orkiestr Wojskowych) und die Internationale Grafikausstellung (Międzynarodowa Wystawa Grafiki Intergrafia) statt.
- Walenty Roździeński (* 1570 in Rosdzin (heute Ortsteil von Szopienice-Burowiec); † 1641) – Schriftsteller und Schmiedemeister
- Philipp M. Schmutzer (* 31. Dezember 1821; † 17. November 1898) – Musiker und Komponist
- Hans Sachs (* 6. Juni 1877; † 25. März 1945) – Professor für Immunitäts- und Serumforschung
- Kurt Goldstein (* 6. November 1878; † 19. September 1965) – Neurologe und Psychiater
- Franz Landsberger (* 14. Juni 1883; † 17. März 1964) – Kunsthistoriker
- Walter Rinke (* 5. Januar 1895; † 21. Mai 1983) – deutscher Volkswirt, Verwaltungsbeamter und Politiker (CSU)
- Erich Przywara (* 12. Oktober 1889; † 28. September 1972) – Jesuit, katholischer Philosoph und Theologe
- Franz Leopold Neumann (* 23. Mai 1900; † 1954) – Politikwissenschaftler und Professor an der Columbia University in New York.
- Willy Fritsch (* 27. Januar 1901; † 13. Juli 1973) – deutscher Schauspieler
- Hans Bellmer (* 13. März 1902; † 24. Februar 1975) – Fotograf, Bildhauer, Maler und Autor
- Hans-Christoph Seebohm (* 4. August 1903 im heutigen Stadtteil Emanuelssegen; † 17. September 1967) – Bundesminister für Verkehr (1949-1966)
- Lotte Loebinger (* 10. Oktober 1905; † 9. Februar 1999) – deutsche Schauspielerin
- Maria Goeppert-Mayer (* 28. Juni 1906; † 20. Februar 1972) – Physikerin und Nobelpreisträgerin 1963
- Walter Wiora (* 30. Dezember 1906; † 8. Februar 1997) – deutscher Musikwissenschaftler
- Artur Stegner (* 10. Juni 1907; † 5. August 1986) – deutscher Politiker (NSDAP, FDP, später GB/BHE).
- Berta Waterstradt (* 9. August 1907; † 7. Mai 1990) – Hörspiel- und Drehbuchautorin
- Kurt Schwaen (21. Juni 1909; † 9. Oktober 2007) – Komponist
- Max Päsler (* 3. Dezember 1911) – Professor für Theoretische Physik an der Technischen Universität Berlin
- Rudolf Schnackenburg (* 5. Januar 1914; † 28. August 2002) – katholischer Priester und Neutestamentler
- Georg Thomalla (* 14. Februar 1915; † 25. August 1999) – deutscher Schauspieler
- Ernst Willimowski (* 23. Juni 1916; † 30. August 1997) – Fußballspieler
- Richard Herrmann (* 20. Januar 1923; † 27. Juli 1962) – Fußballspieler, Weltmeister 1954
- Josef Königsberg (* 1924), Journalist und Autor
- Peter Großkreuz (* 25. Februar 1924; † 3. Juni 1974) – deutscher Karikaturist
- Henryk Bereska (* 17. Mai 1926; † 11. September 2005) – Dichter und Übersetzer
- Bogumił Kobiela (* 31. Mai 1931; † 10. Juli 1969) – Schauspieler
- Jan Biczycki (* 20. Juni 1931; † 19. Februar 1996) – Schauspieler und Regisseur
- Joachim Latacz (* 4. April 1934) – deutscher Altphilologe
- Barbara Dickmann (* 21. Juni 1942) – deutsche Journalistin
- Richard Piechutta (* 5. April 1944) – deutsch-polnischer Eishockeytrainer
- Sławomir Idziak (* 25. Januar 1945) – polnischer Kameramann
- Henryk M. Broder (* 20. August 1946) – deutscher Journalist
- Jerzy Montag (* 13. Februar 1947) – deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen)
- Jerzy Kukuczka (* 24. März 1948; † 24. Oktober 1989) – Himalaist
- Wojciech Rudy (* 24. Oktober 1952) – polnischer Fußballspieler und -trainer
- Krystyna Bochenek (* 30. Juni 1953) – polnische Journalistin, Politikerin, Senatorin
- Lech Majewski (* 30. August 1953) – Film- und Theaterregisseur, Schriftsteller, Dichter und Maler
- Krystyna Doktorowicz (* 1955) – polnische Medienwissenschaftlerin, Politikerin, Senatorin
- Jan Piecko (* 3. Februar 1955) – polnischer Eishockey-Nationalspieler
- Jerzy Christ (* 15. September 1958) – polnischer Eishockey-Nationalspieler
- Jan Furtok (* 9. März 1962) – polnischer Fußballspieler
- Alexander Ulfig (* 7. Oktober 1962) – deutscher Philosoph und Soziologe
- Sławomir Skrzypek (* 1963), Präsident der polnischen Zentralbank
- Krzysztof Warzycha (* 17. November 1964) – polnischer Fußballspieler
- Damian Adamus (* 20. Februar 1967) – polnischer Eishockeyspieler
- Adam Taubitz (* 7. Oktober 1967) – deutscher Jazzmusiker
- Thomas Zdebel (* 25. Mai 1973) – polnisch-deutscher Fußballspieler
- Christoph Dabrowski (* 1. Juli 1978) – polnisch-deutscher Fußballspieler
- Marek Wójcik (* 1980) - polnischer Politiker
- Lukas Wilaschek (* 30. April 1981) – deutscher Boxer
- Adrian Grygiel (* 13. August 1983) – deutscher Eishockeyspieler
- Richard Holtze (* 9. Februar 1827; † 27. Januar 1891) – der Arzt gilt als einer der Stadtväter
- Arnold Zweig (* 10. November 1887; † 26. November 1968) – der spätere Schriftsteller zog mit seinen Eltern 1896 nach Kattowitz und besuchte hier die Oberrealschule
- Kazimierz Kutz (* 16. Februar 1929 im heutigen Ortsteil Szopienice) – der Filmregisseur, Schauspieler, Publizist und Politiker wirkt und arbeitet in der Stadt
- Hanna Schygulla (* 25. Dezember 1943) – der Geburtsort der Schauspielerin wird in der Literatur häufig fälschlich mit Kattowitz angegeben, tatsächlich wurde sie in der Nachbarstadt Königshütte geboren
- Jerzy Moskal, Wojciech Janota: ...Bogucice, Załęże et nova villa Katowice, Śląsk, Kattowitz 1993, ISBN 83-85831-35-5
- Lech Szaraniec: Osady i osiedla Katowic, Artur, Kattowitz 1996, ISBN 83-905115-0-9
- Helmut Kostorz (Hrsg.): Kattowitz – seine Geschichte und Gegenwart. Ein Jubiläumsbuch zum 120. Gründungsjahr, Oberschlesischer Heimatverlag, Dülmen 1985, ISBN 3-87595-075-5
- Webseite der Stadt (polnisch, deutsch, englisch)
- Beschreibung von Kattowitz auf zobacz.slask.pl (polnisch)
- http://www.geschichte-on-demand.de/sch_kattowitz.html
- Kattowitz. In: Meyers Konversations-Lexikon. Bd. 9, 4. Aufl. Leipzig: Bibliographisches Institut, 1885–1892, S. 620
- Neue Innenstadtplanung von Kattowitz bei sztuka-architektury (polnisch)
- Euronewsbericht über die Zukunftsplanungen in Kattowitz (Mai 2008)
- Deutschsprachige Publikationen über Katowice/Kattowitz bei LitDok Ostmitteleuropa / Herder-Institut (Marburg)
- Bericht zum Stand der Stadt Kattowitz (Januar 2005, polnisch, neueste öffentlich verfügbare Version)
- ↑ Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008 (WebCite)
- ↑ im Vistationsbericht von Pater Kazimierski ist von einer Pfarrei die Rede, die Boguczyce, Zalęzie et nova villa Katowicze umfasst
- ↑ W. Majowski (Hrsg.): 100 Jahre Stadt Kattowitz 1865 – 1965.
- ↑ Vgl. Polnisches Hauptstatistikamt (GUS)
- ↑ Vgl. Arbeitsamt Kattowitz (poln.)
- ↑ Vgl. Nationales Statistikamt (poln.)
- ↑ Vgl. Arbeitsamt Kattowitz (poln.)
- ↑ a b Vgl. http://archiver.rootsweb.com/th/read/DEU-SCHLESIEN/2002-05/1020616827
- ↑ Vgl. http://www.jewishgen.org/Yizkor/Katowice/kat006.html#Page10
- ↑ Vgl. http://www.mhk.katowice.pl/niem/index.html
- ↑ Vgl. http://www.misje-ofm.org.pl/misje2003/muzeum%20misyjne.html
- ↑ Vgl. http://www.mdk.katowice.pl/filia3_news.php?menu=3&PHPSESSID=e39bd88bee9588670c888ad9fc1eeef8
- ↑ Vgl. http://www.rialto.katowice.pl
- ↑ Vgl. http://www.korez.art.pl
- ↑ Vgl. http://www.cogitatur.art.pl
- ↑ Vgl. http://www.estradaslaska.pl/firma.html
- ↑ Vgl. http://art.zanet.pl/teatr
- ↑ Vgl. http://www.filharmoniaslaska.art.pl
- ↑ Vgl. http://www.nospr.org.pl
- ↑ aktueller Fahrplan der PKP ([1])
- ↑ Vgl. http://www.bs.katowice.pl
Kattowitz | ||||
|
||||
Basisdaten | ||||
---|---|---|---|---|
Staat: | Polen | |||
Woiwodschaft: | Schlesien | |||
Landkreis: | Kreisfreie Stadt | |||
Fläche: | 164,6 km² | |||
Geographische Lage: | 50° 16′ N, 19° 1′ O50.25972222222219.021666666667Koordinaten: 50° 15′ 35″ N, 19° 1′ 18″ O | |||
Höhe: | 266 m n.p.m | |||
Einwohner: | 311.179 (30. Juni 2008[1]) | |||
Postleitzahl: | 40-001 bis 40-999 | |||
Telefonvorwahl: | (+48) 32 | |||
Kfz-Kennzeichen: | SK | |||
Wirtschaft und Verkehr | ||||
Zweige: | Dienstleistung, Steinkohlebergbau | |||
Straße: | Dresden–Krakau (A4) | |||
Warschau–Bielsko-Biała | ||||
Nächster int. Flughafen: | Kattowitz | |||
Verwaltung (Stand: 2008) | ||||
Stadtpräsident: | Piotr Uszok | |||
Adresse: | ul. Młyńska 4 40-098 Katowice |
|||
Webpräsenz: | www.um.katowice.pl |
Kattowitz (polnisch Katowice?/i [katɔ'vʲitsɛ] ist die Hauptstadt der Woiwodschaft Schlesien in Polen. Die mit rund 310.000 Einwohnern größte Stadt der Woiwodschaft liegt rund 70 km nordwestlich von Krakau im Oberschlesischen Steinkohlebecken und bildet das Zentrum einer Metropolregion, in der fast 3,5 Millionen Menschen leben. Im Oberschlesischen Industriegebiet um Kattowitz gibt es reichhaltige Kohle- und Erzlagerstätten. Die Stadt ist eine der wichtigsten und florierendsten Wirtschaftsstandorte Polens, wobei die wirtschaftliche Bedeutung der Bergwerke und Schwerindustrie immer mehr zugunsten der Elektroindustrie und Informationstechnik abnimmt.
Von 1922 bis 1939 war Kattowitz Hauptstadt der Autonomen Woiwodschaft Schlesien, 1941 wurde es Hauptstadt des Gaus Oberschlesien und nachfolgend wieder Hauptstadt der Woiwodschaft. Die Einwohnerzahl von Kattowitz überschritt 1924 die Grenze von 100.000, wodurch es zur Großstadt wurde.
Kattowitz, das von 1953 bis 1956 den Namen Stalinogród trug, ist Universitätsstadt, katholischer Erzbischofs- sowie evangelisch-augsburgischer Bischofssitz
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Geografische Lage
Kattowitz liegt etwa 260 km südwestlich von Warschau. Die Ost- sowie die Westgrenze Polens liegen jeweils etwa 300 km entfernt. Betrachtet man die Nähe von Kattowitz zu europäischen Hauptstädten, so liegt die Stadt rund 500 km südöstlich von Berlin, 450 km östlich von Prag und etwa 400 km nordöstlich von Wien. In der Woiwodschaft Schlesien ist Kattowitz eher zentral gelegen, liegt jedoch im äußersten Osten der historischen Region Oberschlesien. Die Stadt und ihr Umland sind auf einer von Beuthen bis nach Kattowitz reichenden Hochebene gelegen, die reiche Steinkohlevorkommen besitzt und einen Teil des Schlesischen Hochlandes (Wyżyna Śląska) darstellt. Dies ist auch die Übergangszone der Beskiden zu den polnischen Mittelgebirgen. Von der Höhenlage ergeben sich in Kattowitz somit Werte zwischen 266 und 352 m ü. NN. Die wichtigsten Flüsse, die die Stadt durchziehen, sind die Rawa, die in Ost-West-Richtung entlang der alten Eisenbahnstrecke durch die Stadt fließt, und die Klodnitz, die südlich der Innenstadt nahe dem Ortsteil Brynów entspringt und dann im Westen das Stadtgebiet in Richtung Ruda Śląska verlässt.
Ausdehnung des Stadtgebiets
Das Stadtgebiet von Kattowitz hat eine Fläche von 164,6 km², von der etwa 40% Wälder einnehmen, weitere 20% sind Grünflächen, womit Kattowitz zu den grünsten Städten Polens zählt. Wegen der Größe des Stadtgebiets ergeben sich auch Unterschiede in der Flächennutzung. Die größten bebauten Flächen dehnen sich in Bogenform von Südwesten bis nach Norden zur Innenstadt und weiter Richtung Nordosten aus. Im Osten, aber vor allem im Südosten befinden sich ausgedehnte Waldgebiete und nur vereinzelt Siedlungen.
Stadtgliederung
Seit dem 29. September 1997 besteht Kattowitz offiziell aus fünf Stadtbezirken (zespoły dzielnic), die wiederum in 22 Stadtteile (dzielnice) gegliedert sind.
I. Innenstadt (Stadtbezirk) II. Nördliches Stadtgebiet III. Westliches Stadtgebiet |
IV. Östliches Stadtgebiet V. Südliches Stadtgebiet |
Da bei dieser amtlichen Aufteilung teilweise mehrere Orte zu Stadtteilen zusammengelegt sind und neben diesen Stadtteilen noch weitere Siedlungen und Kolonien bestehen, sind alle aktuellen und historischen Stadtteile von Kattowitz in einem eigenen Artikel zusammengefasst. Siehe Stadtteile von Kattowitz.
Nachbargemeinden
Die kreisfreie Stadt Kattowitz ist relativ zentral im Oberschlesischen Industrierevier gelegen und hat als Zentrum dieses Ballungsraumes viele Nachbarstädte bzw. Landkreise, die an die Stadt angrenzen. Im Norden ist dies Siemianowice Śląskie und dann im Uhrzeigersinn, also ostwärts, Sosnowiec, Mysłowice, der Powiat Bieruńsko-Lędziński mit der Stadt Lędziny, Tychy, der Powiat Mikołowski mit der Stadt Mikołów, Ruda Śląska und Chorzów.
Klima
In Kattowitz herrscht überwiegend maritimes Klima vor, das jedoch in kontinentales Klima übergeht. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 7,9 ºC, das Jahresmittel der Niederschläge 723 mm. Aus Richtung Osten ist Kattowitz wegen des nahegelegenen Krakau-Tschenstochauer Juras vor Winden geschützt, so dass schwache Westwinde von nicht mehr als 2 m/s überwiegen.
Geschichte
Der Name Kattowitz ist erstmalig 1598 als Katowicze belegt[2]. Davor gibt es jedoch Zeugnisse zu heutigen Stadtteilen. Dąb wird bereits 1299 erwähnt, Bogucice ab 1397.
Unter preußischer Herrschaft
Infolge des Friedensvertrags von Breslau vom 11. Juni 1742, der den Ersten Schlesischen Krieg beendete, erhielt Preußen Ober- und Niederschlesien und die Grafschaft Glatz, somit auch das oberschlesische Dorf Kattowitz.
Der schnelle Aufstieg des Dorfes Kattowitz begann 1846 und hing mit dem Bau der oberschlesischen Eisenbahn nach Myslowitz zusammen. Die herausragende Rolle bei der Zusammenführung der Dörfer entlang des Flusses Rawa und deren Weiterentwickelung zu einer florierenden Stadt spielten der Unternehmer Franz Winckler, der örtliche Gutsverwalter Friedrich Wilhelm Grundmann (seit 1839), der Städteplaner Nottenbohn und der Arzt und erste Stadtratsvorsitzende der Stadt Kattowitz, Richard Holtze. 1865 wurden dem rasant wachsenden Kattowitz die Stadtrechte verliehen.
Bis zum Dienstantritt des vierten Bürgermeisters, August Schneider, Rechtsanwalt und Notar in Myslowitz, am 4. August 1890, führte die Geschäfte der Referendar a. D. Kosch, der ebenfalls aus Myslowitz kam und 1893 zweiter Bürgermeister wurde. August Schneider amtierte bis 1905 und hatte bei seinen Maßnahmen zum Wohle der Stadt eine glückliche Hand. Zunächst brachte der 1893 zwischen Deutschland und Russland ausgebrochene Zollkrieg der Industrie und dem Handel großen Schaden. Die reichen Bürger flüchteten wegen der steuerlichen Selbsteinschätzung aus Kattowitz, darunter sechs Millionäre, aber schon ein Jahr später kam der Handelsvertrag zustande und brachte eine Besserung der Lage. Schneider ist der Bau eines im Grenzverkehr mit Russland besonders wichtigen Schlachthofes, der Erwerb einer Gasanstalt zur besseren Beleuchtung der Straßen und die endgültige Überwindung der Wirtschaftskrise zu verdanken.
Einen beträchtlichen Aufschwung brachte auch die Verlegung der Eisenbahndirektion von Breslau nach Kattowitz am 1. April 1895, da Kattowitz ein wichtiger Knotenpunkt des Verkehrs zwischen Deutschland und den großen Nachbarstaaten im Südosten geworden war. Besondere Verdienste hatte sich Schneider auf dem Gebiet des Ausbaus des städtischen Schulwesens erworben. Der Magistrat der Stadt hat dem inzwischen zum Geheimen Justizrat ernannten Bürgermeister eine doppelte Ehrung zuteil werden lassen: Die bisherige Uferstraße wurde in August-Schneider-Straße umbenannt und Schneider überdies das Ehrenbürgerrecht verliehen.[3]
1873 erhielt Kattowitz das Landratsamt des neu gebildeten Kreises Kattowitz, bildete ab 1899 einen eigenen Stadtkreis und wurde zum Sitz von Industrie-Großkonzernen (z. B. seit 1889 Kattowitzer Aktien-Gesellschaft) und Großbanken. Die in der Stadt ansässige Schwerindustrie entwickelte sich prächtig.
Auch der Erste Weltkrieg (1914–1918) brachte keine Zerstörung, sondern neue Aufträge für die Stahlwerke.
Zwischenkriegszeit
Nach dem Ersten Weltkrieg sollte Deutschland nach dem Erstentwurf des Versailler Vertrages Oberschlesien ohne Volksabstimmung an Polen abtreten. Nachdem Großbritannien sein Veto eingelegt hatte, erreichte die Regierung Ebert jedoch, dass die Gebietsaufteilung von einer Volksabstimmung abhängig gemacht werden sollte. Nach der Endversion des Friedensvertrages von Versailles war daher eine Volksabstimmung vorgesehen, die über die Staatszugehörigkeit Oberschlesiens und somit auch von Kattowitz entscheiden sollte.
Die Hoffnungen und Erwartungen vor der Volksabstimmung führten zu Spannungen zwischen pro-deutschen und pro-polnischen Bevölkerungsgruppierungen und mündeten in drei pro-polnische Schlesische Aufstände (1919–1921). Am 20. März 1921 wurde die Volksabstimmung unter der Aufsicht einer interalliierten Kommission und Präsenz der Truppen der Siegermächte durchgeführt und ergab eine Mehrheit von 59,42% für Deutschland. Im Stimmkreis Kattowitz stimmten 51,9% der Wähler für Deutschland. Während im dazugehörigen Landkreis Kattowitz eine Mehrheit von 55,6% der abgegebenen Stimmen für Polen abgegeben wurde, sprachen sich die Wahlberechtigten der Stadt zu 85,4% für einen Verbleib bei Deutschland aus. Dies entsprach auch der Bevölkerungsstruktur. Die deutsche Bevölkerung stellte im Landkreis Kattowitz eine Minderheit von ca. 30%, im Stadtkreis Kattowitz dagegen eine 87prozentige Mehrheit dar, wovon ca. 30% jüdische Familien waren, die sich zum Deutschtum bekannten und die maßgeblich am industriellen Aufschwung der Stadt beteiligt waren.
Auch die Siegermächte waren sich über die Teilungsgrenzen in Oberschlesien uneins; während England und Italien eher deutsche Interessen verteidigten und ¾ des Gebietes Deutschland zusprechen wollten, vertrat Frankreich die gegenteilige Position. Diese Interessenkonflikte blieben auch der Bevölkerung nicht verborgen und führten am 3. Mai 1921 zum Ausbruch des dritten Aufstandes. In seiner Folge sprach die internationale Kommission rund zwei Drittel Oberschlesiens Deutschland und ein Drittel einschließlich Kattowitz Polen zu. Nach der Angliederung 1922 an Polen siedelten viele Deutsche aus und sehr viele polnische Schlesier aus dem deutschen Teil Schlesiens in die Stadt über, so dass die Bevölkerungszahl stark anstieg. Dies wurde noch zusätzlich mit der Eingemeindung angrenzender Ortschaften verstärkt und führte zu mehr als der Verdoppelung der Einwohnerzahl (von ca. 50.000 im Jahr 1921 auf 112.822 im Jahr 1924). Es blieb dennoch eine deutsche Minderheit in der Stadt, davon ca. 8000 Deutsche jüdischer Abstammung.
In Polen wurde die Stadt in Katowice umbenannt, man richtete sich hierbei nach der ersten Erwähnung des einst slawischen Ortes Katowicze im 16. Jahrhundert. Katowice wurde Hauptstadt der Autonomen Woiwodschaft Schlesien (Autonomiczne Województwo Śląskie), Sitz des Schlesischen Parlaments und der Oberschlesischen Mischkommission (Górnośląska Komisja Mieszana), aber auch zum Standort zahlreicher Banken und zum Zentrum der Oberschlesischen Industrieregion (Górnośląski Okręg Przemysłowy). Somit kam sie zu politischer, kultureller und wirtschaftlicher Bedeutung und es entstanden viele moderne, repräsentative Bauten, z. B. das Schlesische Parlaments-Gebäude, das Schlesische Museum, die Christkönigskathedrale, das Drapacz Chmur (bis 1955 das höchste Gebäude in Polen) und viele weitere in südlichen Bezirken der Stadt.
Siehe auch Zwischenkriegszeit.
Zweiter Weltkrieg
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt am 4. September 1939 von der 239. Infanterie-Division der deutschen Wehrmacht besetzt, nachdem sich die polnische Armee kampflos aus Kattowitz zurückgezogen hatte. Es kam dennoch zu vereinzelten Kämpfen in der Stadt, und zwar zwischen Zivilisten – überwiegend polnischen Pfadfindern – und der deutschen Wehrmacht in der Gegend um den Tadeusz-Kościuszko-Park, wobei das genaue Ausmaß der Kämpfe nicht bekannt ist. Kurz nach dem Einmarsch der Wehrmacht wurden etwa 80 zivile Stadtverteidiger (überwiegend Aufständische von 1919–1921 und Pfadfinder) hingerichtet. Andererseits waren die Straßen beim Einmarsch der Wehrmacht von Angehörigen der örtlichen deutschen Bevölkerung gesäumt, die die Soldaten als Befreier empfingen. Am 8. September 1939 setzten die Deutschen die Große Synagoge an der Adam-Mickiewicz-Straße (früher August-Schneider-Straße) in Brand und zerstörten das Schlesische Museum.
Die Stadt (samt Ost-Oberschlesien) wurde – wie fast alle nach 1918 vom Deutschen Reich abgetrennten Gebiete – direkt dem Deutschen Reich angegliedert. In den darauffolgenden Monaten und Jahren war die polnische und jüdische Bevölkerung der Verfolgung durch das Deutsche Reich ausgesetzt. Im Zeitraum von September 1939 bis April 1941 wurden 8.300 Kattowitzer Juden deportiert und überwiegend in Konzentrationslagern ermordet.
Nachkriegszeit
Am 27. Januar 1945 wurde die Stadt durch die Rote Armee besetzt, nachdem sich die deutsche Wehrmacht kampflos aus Stadt und Umgebung zurückgezogen hatte, und es kam zu zahlreichen Verbrechen an der Bevölkerung. Der Teil der Bevölkerung, der als deutsch eingestuft wurde, wurde vertrieben. Wer hingegen als autochthon eingestuft wurde, erhielt ein Bleiberecht. Es gelang einem Teil der deutschen Bevölkerung, sich als autochthon einstufen zu lassen und so blieb in Kattowitz eine deutsche Minderheit zurück, die nicht vertrieben wurde und bei der polnischen Volkszählung vom 2002 im Ballungsraum Kattowitz ca. 20.000 Personen umfasste, was ca. 0,5% der 3,5 Millionen Bewohner der Region ausmachte.
Nach 1945 hat die Stadt ihre frühere Position als Industrie- und Verwaltungszentrum in der Woiwodschaft Schlesien zurückerobert. Die Bedeutung der Stadt als Wissenschafts- und Kulturstätte stieg ebenfalls, besonders als Kattowitz Universitätsstadt wurde. Die Bevölkerungszahl ist beträchtlich gewachsen und die bebaute Fläche ebenfalls. Mit dem Aufschwung verbunden war aber auch die geplante Umwandlung der Stadt in eine kommunistische Musterstadt. Dies wurde mit der von 1953 bis 1956 gültigen Umbenennung der Stadt in Stalinogród (Stalinstadt) betont. Das Stadtbild sollte vor allem in den 70er- und 80er-Jahren den Idealen der Kommunisten angepasst werden, wovon noch heute Plattenbauten in den Vorstädten zeugen. Aber auch die Innenstadt war davon betroffen, so entstanden beispielsweise am Nordende des Stadtzentrums am 1965 angelegten Rondo Plattenbauten und Hochhäuser, allen voran der 16-stöckige Wohnblock Superjednostka, erbaut 1967 bis 1972, der bis heute eines größten Wohnhäuser in Polen darstellt und 2.800 Menschen in 712 Wohnungen unterbringen sollte. In den 1970ern musste ein Großteil der Häuser am Ring aus der Gründerzeit neuen Bauten weichen, wodurch die historische urbane Struktur des Platzes zerstört wurde.
Heute zieht besonders Kattowitz, aber auch der gesamte Ballungsraum, das Investmentkapital vieler ausländischer Firmen so stark wie kaum eine andere Region in Polen an. Durch neue Büro- und Geschäftsbauten, aber auch durch die fortschreitende Tertiärisierung wandelt sich das Antlitz der Stadt von einer von Schwerindustrie und Bergwerken durchsetzten zu einer modernen, von Informationstechnik, Wissenschaft und Forschung geprägten Kulturstadt.
Nur wenige hundert Meter westlich der Stadtgrenze, im Stadtgebiet von Chorzów, stürzte am 28. Januar 2006 das Dach der größten Halle des Kattowitzer Messegeländes ein (siehe dort). Das Unglück kostete 65 Menschen das Leben, weitere 141 wurden verletzt.
Im Jahre 2008 erhielt die Stadt den Europapreis für ihre herausragenden Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken.
Eingemeindungen
Die Einwohnerzahl der Kattowitzer Innenstadt macht heute mit etwa 40.000 nur etwas mehr als 12 % der gesamten Stadtbevölkerung aus. Im Gegensatz zu anderen neugegründeten oberschlesischen Industriestädten, wie Königshütte, die durch den Zusammenschluss verschiedener Siedlungen und Arbeiterkolonien entstanden, konzentrierte sich das Wachstum der Stadt Kattowitz zuerst auf den großstädtischen Ausbau der Innenstadt, der rasant fortschritt. Nach dem Zweiten Weltkrieg bzw. während der kommunistischen Zeit vervierfachte sich die Größe des Stadtgebiets durch die Einverleibung von nahegelegenen Städten und Gemeinden, auf deren Gebieten viele große Wohnsiedlungen entstanden, was eine Dezentralisierung des Stadtgebiets mit sich brachte.
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts kam es infolge der Industrialisierung und des Ausbaus der Stadt zu einer dynamischen Bevölkerungszunahme. Im 20. Jahrhundert, aber vor allem als Teil Polens wuchs die Stadt durch zahlreiche Eingemeindungen, wodurch 1924 auch die Grenze von 100.000 Einwohnern überschritten werden konnte. Seit der Politischen Wende in Polen 1989 und dem Höchststand der Einwohnerzahl gegen Ende der 1980er bei über 370.000, nahm die Bevölkerung der Stadt um fast 60.000 auf heute rund 310.000 ab.
Eine genaue Tabelle der Einwohnerzahlen befindet sich unter Einwohnerentwicklung der Stadt Kattowitz.
Bei der letzten Volkszählung von 2002 bekannten sich von den damals 327.222 Einwohnern 296.792, oder 90,7% zur polnischen Nationalität, 17.777 Personen (5,4%) bezeichneten sich als „Schlesier“, 674 (0,2%) als Deutsche und 165 (0,05%) als Roma.[4]
Alters- und Beschäftigungsstruktur
Kattowitz ist von der Altersstruktur her eine junge Stadt, statistisch gesehen sind 19% ihrer Einwohner jünger als 18 Jahre, 64% befinden sich im erwerbsfähigen Alter (19–65 Jahre) und 17% der Kattowitzer sind älter als 65. Der Strukturwandel wurde in der Stadt vergleichsweise schnell vollzogen und neue Arbeitsplätze geschaffen. Gleichzeitig verließen viele Menschen die Stadt, so dass heute Vollbeschäftigung herrscht. Die Arbeitslosenquote fiel auf einen Wert von 1,9% (3.831 gemeldete Arbeitslose) und liegt damit deutlich unter dem Wert der Woiwodschaft (6,9%) und Polens (9,5%) (Stand jeweils 31. Dezember 2008).[5] So waren 2004 noch 15.258 Personen, bzw. 7,7%, im Jahre 2006 noch 10.810 bzw. 5,4%,[6] und im selben Zeitraum des Jahres 2007 noch 6.826 Personen, bzw. 3,4% der Erwerbstätigen arbeitslos.[7]
Religionen
Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Stadt von den beiden christlichen Konfessionen sowie vom jüdischen Glauben geprägt. Heute wird die katholische Bischofsstadt fast ausschließlich von Katholiken bewohnt, die 17 Pfarreien angehören. Kattowitz ist auch Sitz der Diözese Kattowitz der Evangelischen Kirche Augsburger Bekenntnisses mit je einer Pfarrei im Stadtteil Szopienice und in der Innenstadt.
Da die Gebiete Oberschlesiens im Zuge der Gegenreformation größtenteils rekatholisiert wurden, war auch die Bevölkerung des Dorfes Kattowitz, Deutsche wie Schlesier, katholisch. An diesem Zustand änderte auch die Stadterhebung 1865 wenig, auch wenn der Anteil der anderen Glaubensrichtungen zunahm. 1860 wurde Kattowitz eigene Pfarrei und erhielt ein erstes katholisches Holzkirchlein am heutigen plac Wolności. Das Gebäude wurde später aufgrund von Baufälligkeit abgetragen und das Grundstück erhielt die 1874 gegründete Alt-Katholiken-Pfarrei. 1870 war die Marienkirche erbaut worden, die seitdem als neue Pfarrkirche diente. Eine zweite Kirche wurde 1902 mit der Peter- und Paulskirche im Süden der Stadt errichtet. Es folgten im Innenstadtgebiet die Garnisonskirche 1933, die historische Michaelskirche, die 1938 nach Kattowitz verlegt wurde, die Christkönigskathedrale 1955 sowie 1977 die Kirche zur Verklärung des Herrn an Stelle der altkatholischen Kirche.
Der Anteil der Evangelischen an der Gesamtbevölkerung von Kattowitz hatte vor allem seit der Industrialisierung stark zugenommen. Im Jahre 1857 wurde eine evangelische Gemeinde gegründet. Auch wenn die Protestanten in der Minderheit waren, errichteten sie dank der Spenden der evangelischen Stadtväter bereits ein Jahr später mit ihrer Auferstehungskirche das erste Gotteshaus der Stadt. Bis dahin wurden Gottesdienste in der Marthahütte abgehalten. 1860 wurde die evangelische Schule gegründet. Verglichen mit anderen Städten im katholischen Oberschlesien hatte Kattowitz mit 8831 Mitgliedern 1910 eine relativ große evangelische Gemeinde, die somit 20,4% der Bevölkerung stellte.[8] Nach 1922, als Kattowitz Teil Polens wurde, kehrten viele der Stadt den Rücken und nach 1945 wurden die meisten deutschen Protestanten vertrieben, so dass heute nur noch wenige dieser Glaubensgemeinschaft angehören.
Ebenso hatte die Stadt Kattowitz traditionell eine große jüdische Bevölkerung. 1733 ist diese Gruppe zum ersten Mal im Dorf Kattowitz nachweisbar, ihre Anzahl blieb aber in den folgenden Jahrzehnten noch gering. Von 1781 bis 1787 durften sich auf königliches Dekret keine Juden in der Stadt niederlassen. Ab 1825 siedelten sich in Kattowitz wieder Juden an, deren Zahl bis 1844 auf zwölf anwuchs. Mit der Industrialisierung, deren Mitbegründer in der Stadt sie waren, nahm ihre Zahl in großem Maße zu, viele neue Unternehmen und Industrieanlagen wurden von ihnen gegründet. Am 4. April 1862 wurde die jüdische Gemeinde gegründet und eine erste Synagoge an der August-Schneider-Straße (heute ul. Mickiewicza) errichtet. Eine Mikwe folgte 1867 und 1868 wurde der Jüdische Friedhof angelegt. Die Bedeutung der jüdischen Gemeinde in Kattowitz wird an der internationalen jüdischen Konferenz Chovvei Zion, die vom 6. bis 11. November 1884 unter Leo Pinsker hier tagte, und am Bau der neuen Synagoge 1900 ersichtlich. Laut der Volkszählung von 1910 lebten 2975 Juden (6,9% der Gesamtbevölkerung) in der Stadt. Auch diese Zahl überstieg den oberschlesischen Durchschnitt, die jüdische Gemeinde von Kattowitz stellte sogar 16% der Gesamtzahl der Juden im Regierungsbezirk Oppeln dar.[8] 1932 waren es – nach der Eingemeindung der Vororte – rund 9000, was in etwa dem gleichen Prozentsatz entsprach. Aufgrund des zunehmenden Antisemitismus im Zwischenkriegspolen sahen sich viele Kattowitzer Juden gezwungen, die Stadt zu verlassen. Dazu kam dann die Angst vor einem Angriff des nationalsozialistischen Nachbarlandes Deutschland, so dass die jüdische Gemeinde im Jahre 1939 noch 8.785 Mitglieder zählte. Die Besetzung von Kattowitz durch Hitler-Deutschland am 3. September 1939 beendete endgültig das Bestehen der großen Gemeinde: Die große Synagoge wurde niedergebrannt und anschließend vollständig zerstört, nahezu alle Juden aus der Stadt deportiert und der Großteil in Konzentrationslagern umgebracht. Nach dem Krieg lebten in Kattowitz zwischenzeitlich wieder ca. 1500 Juden, von denen viele in den 1960er-Jahren nach Israel auswanderten.[9]
Politik
Bürgermeister
Die Kattowitzer Bürgermeister nannten sich zu deutscher Zeit Oberbürgermeister (1866–1920 und 1939–1945). In der Zwischenkriegszeit (1922–1939) und in der Nachkriegszeit bis 1950 regierten sie als Stadtpräsidenten (prezydent miasta), um sich seit dem 24. März 1950 als Vorsitzende des Stadtrats zu bezeichnen. Am 1. Januar 1974 wurde die Präsidentenfunktion wieder eingeführt und blieb auch nach der ersten demokratischen Selbstverwaltungswahl in Polen am 27. Mai 1990 bestehen. Seit dem 3. November 1998 ist Piotr Uszok Bürgermeister und wurde 2002 sowie 2006 wiedergewählt.
Wappen
Blasonierung: Das Wappen der Stadt Kattowitz ist geteilt und zeigt als Hauptmotiv einen schwarzen Eisenhammer auf gelbem Grund, der auf einen Amboss schlägt. Das Zahnrad des Eisenhammers ist links angeordnet, während der Hammer nach rechts zeigt. Der Schildfuß ist wiederum geteilt. Oben ist ein brauner Querbalken mit Holzmaserung zu sehen, darunter befindet sich blauer Grund.
Erklärung: Der Eisenhammer steht für den Bogutzker Hammer an der Rawa, der die Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung und ein Symbol der frühen Gemeinde war und deshalb bereits 1816 in einem alten Gemeindesiegel auftauchte. Der Holzbalken dient einerseits als Boden für den Hammer, andererseits betont er die Notwendigkeit von Holz für die Eisenverhüttung und somit auch für die Entwicklung der Stadt. Ebenso verhält es sich mit dem blauen Grund, der das Wasser symbolisiert, das für den Betrieb des Eisenhammers und für industrielle Zwecke genutzt wurde. Außerdem wurde für den Bogutzker Hammer das Wasser der Rawa im Hüttenteich aufgestaut.
Geschichte: Nach der erstmaligen Verwendung des Wappens 1816 blieb der Inhalt des Wappens weitgehend unverändert, nur die grafische Gestaltung war gewissen Änderungen unterworfen. Das Wappen wurde nach der Stadterhebung 1865 als offizielles Wappen der Stadt Kattowitz angenommen. Das damalige Wappen zeigte ein größeres Zahnrad und im Schildfuß nur die gelbe Jahreszahl 1866 auf blauem Grund. Die Jahreszahl deutete auf die erste Magistratsversammlung am 14. Mai 1866 hin. 1937 wurde das Wappen bestätigt, jedoch wurde die Jahreszahl gegen einen roten Holzbalken ersetzt. Die letzte Änderung wurde 2005 eingeführt, als das Zahnrad und der Hammer wieder vergrößert sowie der Holzbalken braun gefärbt wurde.
Städtepartnerschaften
Die Stadt Kattowitz ist Mitglied verschiedener internationaler Organisationen und Verbände wie Eurocities oder ICLEI und unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Theater
Musik
Sport
Regelmäßige Veranstaltungen
Wirtschaft und Infrastruktur
Fernverkehr
Die Verkehrsanbindung von Kattowitz ist im polnischen Vergleich dank der Lage im Ballungsraum des Oberschlesischen Industriegebiets sehr gut.
Die Stadt ist an die wichtige Ost-West-Verbindung, die Autobahn A4 von Dresden nach Krakau, und die Nord-Süd-Verbindung, die Schnellstraße E 75 von Warschau über Częstochowa nach Bielsko-Biała angeschlossen. Bis 2013 soll rund 20 km westlich der Stadt in Gliwice-Sośnica ein großes Autobahnkreuz der A4 und der neuen polnischen Nord-Süd-Verbindung, der Autobahn A1 entstehen. Es besteht eine Schnellstraßen-Direktverbindung von Kattowitz nach Skoczów (E 75) nahe der tschechischen Grenze und in das nordöstlich gelegene Olkusz (E 40). Weiterhin verbindet die sog. Drogowa Trasa Średnicowa (DTŚ) Kattowitz mit allen Nachbarstädten bis nach Ruda Śląska; im Norden des Stadtzentrums bildet sie mit der innerstädtischen ul. Korfantego das Rondo, einen großen Kreisverkehr. Es wird geplant diese Trasse nach Osten und Nordwesten weiter auszubauen. Insgesamt wird die Innenstadt im Norden von der Staatsstraße 79, im Osten von der 86, im Süden von der A4 sowie im Westen von der 81 umfasst, die faktisch eine Ringstraße bilden.
Kattowitz ist außerdem der wichtigste Eisenbahnknotenpunkt Polens. Von hier sind neben den Regionalverbindungen alle wichtigen polnischen Städte zu erreichen und es bestehen Direktverbindungen zu bedeutenden Städten in den Nachbarländern wie Berlin, Hamburg, Wien, Prag oder Bratislava.[20]
ÖPNV
Kattowitz verfügt über ein ausgedehntes Busnetz mit etwa 200 Linien, welches von 2 Verkehrsunternehmen (PKS Katowice & KZK GOP) betreut wird. Hinzu kommen 15 Straßenbahnlinien.
Flughafen
30 km vom Stadtzentrum entfernt befindet sich der Flughafen Kattowitz mit internationalen Linienflügen.
Wirtschaft
Kattowitz bildet das Zentrum der Oberschlesischen Sonderwirtschaftszone (poln. Katowicka Specjalna Strefa Ekonomiczna). Traditionell sind besonders der Bergbau und die Hüttenindustrie nebst Maschinenbau stark vertreten. Im Zuge des Strukturwandels wurden diese Unternehmen der Schwerindustrie jedoch häufig verkleinert oder aufgelöst. So entstand beispielsweise an Stelle des stillgelegten Steinkohlenbergwerks Gottwald, bzw. Kleofas das große Einkaufszentrum Silesia City Center.
Bildung
Nach wie vor ist Kattowitz nicht nur das wirtschaftliche und politische, sondern auch das kulturelle Zentrum des Oberschlesischen Industriereviers. Den anhaltenden Strukturwandel in Kattowitz und den Rückgang der Bedeutung der Schwerindustrie kann man auch am Beispiel der Hochschulen und Universitäten sehr gut beobachten, von denen es in der Stadt mittlerweile über 20 gibt. Die größte von ihnen ist die Schlesische Universität (Uniwersytet Śląski) an deren sechs Niederlassungen in Sosnowiec, Cieszyn, Jastrzębie-Zdrój, Chorzów, Rybnik und Kattowitz 45.716 Studenten studieren. Die kleinsten Kattowitzer Hochschulen zählen hingegen lediglich einige hundert Studenten. Außerdem ist in Kattowitz ein Teil der Technischen Universität Gliwice untergebracht. Alle Kattowitzer Hochschulen zusammen bieten etwa 100.000 Studierenden einen Studienplatz an. In den letzten 15 Jahren hat sich diese Zahl mehr als vervierfacht. Statistisch gesehen, besitzen 67% der 20- bis 24-jährigen Kattowitzer die Hochschulreife oder haben einen Fachhochschulabschluss, während vergleichsweise weniger als 30% der 25- bis 29-jährigen ein Universitätsstudium abgeschlossen haben. Noch deutlicher wird diese Tendenz, wenn man den Prozentsatz der Universitätsabsolventen unter der Kattowitzer Gesamtbevölkerung betrachtet, der nur 16% beträgt.
Siehe auch: Liste der Universitäten und Hochschulen in Kattowitz
Darüber hinaus wird der hohe Bildungsstandard durch 55 Grundschulen (szkoła podstawowa), 35 Mittelschulen (gimnazjum), ebenso viele Gymnasien (liceum) und 45 Berufsschulen (Technikum) in allen Altersgruppen gewährleistet.
Erwähnenswert sind außerdem die 50 Bibliotheken im Stadtgebiet, von denen die modernste Bibliothek Polens, die Schlesische Bibliothek (Biblioteka Śląska) besonders hervorzuheben ist. Gegründet wurde sie 1922/1924 als Bibliothek des Schlesischen Parlaments und nahm in den 30er-Jahren öffentlichen Charakter an. Seit 1934 war die Bibliothek in einem klassisch-modernen Gebäude an der ul. Francuska untergebracht, dessen Räumlichkeiten aber bald nicht mehr genügend Platz boten, da die Bibliothek seit 1969 das Pflichtexemplarrecht besitzt. 1989 wurde mit dem Bau des neuen Bibliothekssitzes am Platz Rady Europy 1 begonnen, der am 24. Oktober 1998 eingeweiht wurde. Seitdem besitzt Kattowitz einen Bibliotheksbau von europäischem Maßstab. Die Bestände der Bibliothek umfassen eine Million Bände, darunter auch die oberschlesische Abteilung Silesiana, sowie alte Handschriften und Karten.[21]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
Verweise
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
Kreisfreie Städte: Bielsko-Biała (Bielitz-Biala) | Bytom (Beuthen) | Chorzów (Königshütte) | Częstochowa (Tschenstochau) | Dąbrowa Górnicza (Dombrowa) | Gliwice (Gleiwitz) | Jastrzębie Zdrój (Bad Königsdorff-Jastrzemb) | Jaworzno | Kattowitz | Mysłowice (Myslowitz) | Piekary Śląskie (Deutsch Piekar) | Ruda Śląska | Rybnik | Siemianowice Śląskie (Siemianowitz) | Sosnowiec | Świętochłowice (Schwientochlowitz) | Tychy (Tichau) | Zabrze (Hindenburg OS) | Żory (Sohrau)
Landkreise: Będzin | Bielsko | Bieruń/Lędziny | Cieszyn | Częstochowa | Gliwice | Kłobuck | Lubliniec | Mikołów | Myszków | Pszczyna | Racibórz | Rybnik | Tarnowskie Góry | Wodzisław Śląski | Zawiercie | Żywiec
Wikimedia Foundation.