- Ahmet Cakici
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Ahmet Cakici (* 10. Januar 1963 in Izmit/Türkei) ist ein ehemaliger deutscher Ringer. Er gewann die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft 1989 in Martigny/Schweiz im freien Stil im Leichtgewicht.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Ahmet Cakici kam mit seiner Familie im Jahre 1964 nach Kleinostheim. Vater Osman Nouri Cakici war Ringer und so verwundert es nicht, dass von seinen fünf Söhnen vier ebenfalls Ringer wurden. Ahmet Cakici zeigte dabei das größte Talent und entwickelte sich bis zu seinem 20. Lebensjahr zu einem vorzüglichen Freistilringer. Er startete für den AC Bavaria Goldbach und wurde im Jahre 1983 in Deutschland eingebürgert. 1984 wurde er erstmals deutscher Meister im Leichtgewicht und qualifizierte sich für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Los Angeles. Eine Verletzung, die er sich kurz vor den Spielen zuzog, verhinderte, dass er dort an den Start gehen konnte. Bei den Europameisterschaften des gleichen Jahres in Jönköping, die unmittelbar nach den deutschen Meisterschaften stattfanden, bewies er mit vier Siegen seine internationale Konkurrenzfähigkeit, auch wenn er im Kampf um die Bronzemedaille gegen den Bulgaren Kamen Penew mit 3:10 eine deutliche Punktniederlage einstecken musste.
In den Folgejahren wurde Ahmet Cakici immer wieder von Verletzungen behindert, die größere Erfolge verhinderten. Im Jahre 1986 belegte er bei der Europameisterschaft in Athen einen guten 6. Platz, wobei er auf den Kampf um den 5. Platz gegen den Griechen Georgios Athanasiadis wegen einer Verletzunge verzichten musste. Auch 1987 stoppte ihn bei der Europameisterschaft in Veliko Tarnovo eine Verletzung vorzeitig.
Im Jahre 1989 gelang Ahmet Cakici dann der größte Erfolg seiner Laufbahn. Bei der Weltmeisterschaft in Martigny/Schweiz gewann er die Bronzemedaille. Auf dem Weg zu dieser Medaille siegte er über John Giura, USA, Herminio Hidalgo, Panama, Nikolai Kassabow, Bulgarien u. Rahmi Harunoglu, Türkei. Gegen Boris Budajew aus der Sowjetunion verlor er mit 1:6 Punkten.
Nach einer längeren Pause bei den internationalen Meisterschaften versuchte Ahmet Cakici 1995 ein Comeback. Er zeigte dabei sowohl bei der Europameisterschaft in Freiburg im Üechtland/Schweiz als auch bei der Weltmeisterschaft in Istanbul ansprechende Leistungen, konnte sich aber nicht mehr im Vorderfeld platzieren. Bei der Weltmeisterschaft in Istanbul gelang ihm dabei sogar ein Schultersieg über den Ex-Weltmeister Boris Budajew.
Ahmet Cakici stand viele Jahre in der Bundesliga-Mannschaft des AC Bavaria Goldbach und erkämpfte mit diesem Verein sechsmal die deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Im Jahre 1996 wechselte er zum KSV Germania Aalen (heute KSV Aalen 05 und gewann mit diesem Verein 1996 noch einmal die deutsche Mannschaftsmeisterschaft als Ringer. Von 1997 bis 2002 war er Trainer bei Aalen und führte den KSV sechsmal zum Gewinn der deutschen Mannschaftsmeisterschaft. Von 2003 bis 2006 war Ahmet Cakici Trainer beim TSV Dewangen und führte den TSV in die 1. Bundesliga. Seit 2008 ist Cakici wieder Trainer beim TSV Dewangen.
Internationale Erfolge
(WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = freier Stil, Le = Leichtgewicht, We = Weltergewicht, damals bis 68 kg bzw. 74 kg Körpergewicht)
- 1983, 2. Platz, Grosser Preis der Bundesrepublik Deutschland in Aschaffenburg, F, Le, hinter David Giganrik, UdSSR u. vor Jan Szymanski, Polen, Lubomir Holubek, CSSR u. Erwin Knosp, BRD;
- 1984, 4. Platz, EM in Jönköping, F, Le, mit Siegen über Steve Bayliss, Vereinigtes Königreich, Oscar Seghers, Belgien, Rene Neyer, Schweiz u. Zoltan Szalontai, Ungarn u. Niederlagen gegen Jan Szymanski u. Kamen Penew, Bulgarien;
- 1986, 6. Platz, EM in Athen, F, Le, hinter Abdollah Magomedow, UdSSR, Simeon Schterew, Bulgarien, Jan Szymanski, Jukka Rauhala, Finnland u. Georgios Athanasiadis, Griechenland;
- 1986, 13. Platz, WM in Budapest, F, Le, nach Niederlagen gegen Buayandelger Bold, Mongolei u. Eugenio Montero, Kuba;
- 1987, 10. Platz, EM in Veliko Tarnovo/Bulgarien, F, Le, mit einem Sieg über Attila Podolszki, Ungarn u. einer Niederlage gegen Simeon Schterew, Bulgarien; gegen Daniel Santoro, Frankreich u. Trontino, Spanien konnte er wegen einer Verletzung nicht mehr antreten;
- 1988, 16. Platz, EM in Manchester, F, We, Sieger: Adlan Abujewitsch Warajew, UdSSR vor Pekka Rauhala, Finnland u. Rahmat Sukra, Bulgarien;
- 1989, 2. Platz, "Roger-Coulon"-Turnier in Chalon-sur-Saone, F, We, hinter Taram Magomedow, UdSSR u. vor J. Athanasiadis, Griechenland u. Rajman, Polen;
- 1989, 4. Platz, "Werner-Seelenbinder"-Turnier in Leipzig, F, We, hinter Alberto Rodriguez, Kuba, Milan Revicky, CSSR u. Alahud Dadalow, UdSSR u. vor Michael Kothe u. Olaf Packeiser, bde. DDR;
- 1989, 3. Platz, WM in Martigny/Schweiz, F, Le, hinter Boris Budajew, UdSSR u. Kosei Akaishi, Japan u. vor Rahmi Harunoglu, Türkei, Ali Reza Khadem, Iran u. Nikolai Kassabow, Bulgarien;
- 1990, 1. Platz, Turnier in Klaus/Vorarlberg, F, We, vor Maksim Geller, Israel u. Stoll, Schweiz;
- 1995, 4. Platz, Großer Preis von Deutschland in Leipzig, F, Le, hinter Yüksel Sanli, Türkei, Tibor Copik, Slowakei u. Kolov Koiv, Estland u. vor Sergej Demtschenko, Weißrussland u. Georg Schwabenland, Deutschland;
- 1995, 11. Platz, EM in Freiburg im Üechtland/Schweiz, F, Le, mit einem Sieg über Erwin Eggertswyler, Schweiz u. Niederlagen gegen Zaza Zazirow, Ukraine u. Maxime Mischler, Frankreich;
- 1995, 12. Platz, WM in Istanbul, F, Le, mit Siegen über Boris Budajew, Usbekistan, Eloy Urbano, Mexiko u. Endre Elekes, Ungarn u. Niederlagen gegen Jesus E. Rodriguez Garzon, Kuba u. Wadim Bogijew, Russland
Deutsche Meisterschaften
- 1984, 1. Platz, F, Le, vor Erwin Knosp, Winzeln u. Karl-Heinz Ruch, Aldenhoven,
- 1986, 1. Platz, F, Le, vor Martin Herbster, Graben-Neudorf u. Erwin Knsop,
- 1987, 3. Platz, F, We, hinter Klaus Laier, Reilingen u. Siegfried Otto, Walheim,
- 1988, 1. Platz, F, We, vor Thomas Mittermüller, Hallbergmoos u. Hans Schmitz, Duisdorf,
- 1989, 1. Platz, F, We, vor Ralf Schüler, Freiburg im Breisgau u. Peter Schmidt,
- 1990, 4. Platz, F, We, hinter Andreas Kubiak, Schifferstadt, Jahanshah Karimi, Hallbergmoos u. Hans Schmitz,
- 1992, 2. Platz, F, Le, hinter Georg Schwabenland, Wiesental u. vor Uwe Böhm, Mainz,
- 1995, 1. Platz, F, Le, vor Andreas Zabel, Luckenwalde u. Behcet Selimoglu, Schifferstadt
Quellen
- Fachzeitschrift Der Ringer, Nummern: 5/1984, Seite 11, 5/1986, Seite 6, 11/1986, Seite 9, 6/1987, Seite 4, 7/8/1989, Seite 11, 9/1989, Seite 11, 3/1990, Seite 7, 7/8/1990, Seite 12, 2/1992, Seite 13, 3/1995, Seite 7, 6/1995, Seiten 5 bis 9, 7/8/1995, Seite 6, 9/1995, Seiten 5 bis 8 u. 5/1997, Seite 39
- Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig
- Hundert Jahre Ringen in Deutschland, Verlag Der Ringer, Niedernberg, 1991, Seiten 174, 227 u. 228
- Website "www.sport-komplett.de"
Weblink
Ahmet Cakici in der Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften
Personendaten NAME Cakici, Ahmet KURZBESCHREIBUNG deutscher Ringer GEBURTSDATUM 10. Januar 1963 GEBURTSORT Izmit, Türkei
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