- Emile Deschamps
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Émile Deschamps, eigentl. Émile Deschamps de Saint-Amand, (* 20. Februar 1791 in Bourges, Dépt. Cher; † 23. April 1871 in Versailles, Dépt. Yvelines) war ein französischer Dichter, Dramatiker, Librettist und Übersetzer.
Deschsamps war der ältere Bruder des Schriftstellers Antony Deschamps (1800-1869). Mit 21 Jahren konnte Deschamps 1812 mit dem Gedicht „La paix conquise“ erfolgreich debütieren, das ihm sogar die Aufmerksamkeit Kaiser Napoleons einbrachte.
Befreundet war Deschamps u.a. mit Alexandre Guiraud, Victor Hugo, Jules de Resseguier, Alexandre Soumet, Alfred de Vigny und mit diesen bildeten sie einen der ersten romantischen Cénacle. Zu diesen Treffen, welche regelmäßig in der Wohnung von Deschamps stattfanden, war auch gelegentlich Alphonse de Lamartine mit anwesend. Mit einigen, u.a. seinem Bruder, zählte Deschamps auch zu den Parnassiens.
Entfernt gehörte dazu auch Henry de Latouche, mit dem Deschamps 1818 zusammen das Lustspiel in Versen „Le tour de faveur“ erfolgreich inszenieren konnte. 1824 gründete Deschamps zusammen mit Victor Hugo gründete er das literararisch-künstlerische Zeitschrift „La Muse française“. Seine dort veröffentlichten Gedichte, Novellen und sonstige Essays unterzeichnete er dabei mit dem Pseudonym der junge Moralist.
Als Librettist arbeitete Deschamps für Daniel-François-Esprit Auber, Vincenzo Bellini, Hector Berlioz, Jacques Fromental Halévy, Giacomo Meyerbeer und Gioachino Rossini. Als Übersetzer machte er sich um Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller verdient, aber auch für seine Übersetzungen aus dem Englischen und Spanischen wurde er gelobt.
Bedingt durch die politischen Ereignisse der Februarrevolution 1848 und seine beginnende Erblindung zog sich Deschamps langsam zurück und ließ sich für den Rest seines Lebens in Versailles nieder. Acht Wochen nach seinem 80. Geburtstag starb er dort am 23. April 1871; seinen letzten Wunsch - der Beendigung des Krieges erlebte er nicht mehr.
Werke (Auswahl)
- Lyrik
- La paix conquise. 1812
- Poésies. 1842
- Poésies des crêches. 1854
- Theaterstücke
- Die Hugenotten (Musik von Giacomo Meyerbeer)
- Romeo et Juliette (Musik von Hector Berlioz)
- La tour de faveur (zusammen mit Henri de Latouche)
- Ivanhoe (Musik von Gioachino Rossini)
- Übersetzungen
- Ètudes françaises et étrangères. 1828-33, ISBN 3-628-64018-0 (u.a. Gedichte von Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe).
- William Shakespeare: Macbeth. 1844 (mit Kommentar)
- William Shakespeare: Roméo et Juliette. 1844 (mit Kommentar)
- Wolfgang Amadeus Mozart: Don Giovanni
- Erzählungen
- Contes philosophiques. 1854
- Werkausgabe
- Œuvres Complètes. 1872-74 (6 Bd.)
Literatur
- R. Bray: Chronologie du romantisme. 1804-1830. Nizet, Paris 1971 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1932)
- Henri Girard: Émile Deschamps. Un bourgeois dilettante è l'époche romantique Champion, Paris 1921
- 1. Bd. Émile Deschamps
- 2. Bd. Relations d'un poète romantique avec les peintures, les sculptures et les musiciens de son temps.
Weblinks
- Biografie auf französisch
- Literatur von und über Émile Deschamps im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Deschamps, Émile KURZBESCHREIBUNG französischer Dichter GEBURTSDATUM 20. Februar 1791 GEBURTSORT Bourges STERBEDATUM 23. April 1871 STERBEORT Versailles
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