En-Ki

En-Ki

En-Ki, Enki (auch Ea) ist der Name eines sumerischen Gottes und bedeutet Herr der Erde. En-Ki war göttlicher Herrscher des Süßwassers und die Verkörperung der Weisheit. Er gilt als Sohn der Göttin Nammu und des Himmelsgottes An.

Sein Hauptheiligtum befand sich in der Stadt Eridu. Er galt als Verwalter der Weisheitstafeln ME bzw. MES und sicherte in früher Zeit die Vormachtstellung der Stadt Eridu. Sein Tempel lag unter der Erde im Süßwasserozean, dem Apsu. Das Symbol von En-Ki enthielt eine Ziege und einen Fisch, zum Teil auch als Chimäre dargestellt. En-Ki hatte eine Schwäche für Bier und einen starken Geschlechtstrieb.

Seine Unersättlichkeit soll für die Not der Menschen auf der Erde verantwortlich gewesen sein. Die Rolle von En-Ki ist widersprüchlich, einerseits brachte er den Menschen als Wassergott die Fruchtbarkeit der Felder, andererseits bedeuteten die Überflutungen aber auch oft Zerstörungen, Krankheiten und Tod. En-Kis Bruder En-Lil soll, laut dem Gilgamesch-Epos, der Verursacher der Sintflut gewesen sein.

Seine Bedeutung als Erdgott hat den Ursprung in dem Mythos En-Ki und Nammu, wo En-Ki seiner Mutter Nammu den Rat erteilt, für die Bewältigung der himmlischen Last, den Menschen zu erschaffen, der daraufhin aus Lehm geformt wurde. Die Menschen sollten fortan den Göttern bei ihrer Arbeit helfen. Anschließend feierten die Götter ein Fest in dessen Verlauf En-Ki und die Göttin Nin-Mach zu viel Bier tranken. Sie begannen einen Wettstreit darüber, wer die besseren Wesen erschaffen könne. Der jeweils andere Gott musste dem Wesen dann ein Schicksal oder eine Funktion zuordnen. Da die beiden aber betrunken waren, entstanden Wesen mit Behinderungen. Darüber gerieten En-Ki und Nin-Mach so in Streit, dass Nin-Mach En-Ki verfluchte.

In einer anderen Geschichte beschwerte sich die Muttergöttin bei En-Ki über die Unfruchtbarkeit des Landes Dilmun. Daraufhin erschuf er Wasserläufe und machte so das Land fruchtbar. Anschließend zeugte er mit einer lokalen Göttin eine Tochter, mit der En-Ki weitere Nachkommen zeugte. Dies wiederholte sich mehrfach, bis schließlich die Göttin Nin-Hur-Sanga dem Ganzen Einhalt gebot, als En-Ki auch mit einer seiner Nachfahrinnen , mit Namen Uttu, weitere Nachkommen zeugen wollte. Sie ließ En-Ki an acht Körperstellen erkranken, wurde aber schließlich von einem Fuchs überredet, Gnade walten zu lassen. En-Ki und Nin-Hur-Sanga zeugten daraufhin acht göttliche Wesen, für jede Krankheit eines.

In der späteren babylonischen Religion wurde er Ea genannt und zeugte Marduk, die Hauptgottheit der Babylonier. Später wurde nur noch ein Tier, entweder der Steinbock oder der Widder, als sein Zeichen (Hierogramm) verwendet. Diese beiden wurden als Gottessymbole Bestandteil der Tierkreiszeichen.

Siehe auch

Literatur

  • Helmut Freydank u.a.: Lexikon Alter Orient. Ägypten * Indien * China * Vorderasien, VMA-Verlag, Wiesbaden 1997 ISBN 3-928127-40-3
  • Brigitte Groneberg: Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen, Artemis & Winkler, Stuttgart 2004 ISBN 3760823068

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