- En passant
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Der französische Ausdruck en passant lässt sich mit „im Vorbeigehen“ übersetzen und bezeichnet im Schachspiel einen besonderen (Schlag-)Zug eines Bauern. Das Fremdwort wird auch außerhalb des Schachs verwendet, um zum Beispiel eine Tätigkeit zu bezeichnen, die man nebenher, ohne viel Aufwand, erledigen kann.
Beim Schach ist das Schlagen im Vorbeigehen definiert als die Zugmöglichkeit, mit einem Bauern einen gegnerischen Bauern auch dann zu schlagen, wenn dieser von der Ausgangsstellung heraus durch einen Doppelschritt über den Schlagbereich des eigenen Bauern hinaus zieht. In diesem Fall ist der Bauernzug so zu werten, als ob er nur einen Feldschritt von der Ausgangsstellung nach vorne getan hätte statt derer zwei. En passant darf nur unmittelbar nach dem Doppelschritt des gegnerischen Bauern geschlagen werden.
Diese Sonderregel entstand dadurch, dass den Bauern erlaubt wurde, einen Doppelschritt zu machen. Gleichzeitig sollte aber ein vorgerückter Bauer nicht seine Wirkung verlieren, einen Bauern auf dem Ausgangsfeld aufhalten zu können. Somit blieb es attraktiv, ein offensives Spiel zu führen, denn en passant zu schlagen ist nur möglich, wenn ein Bauer bereits bis zur 5. Reihe vorgestoßen ist, während der Bauer des Gegners sich noch auf der Grundreihe befindet. In diesem Fall wird es dem gegnerischen Bauer unmöglich gemacht, dem Angriff durch einen Doppelschritt zu entgehen.
Beispiel
Ein schwarzer Bauer steht auf c7, ein weißer Bauer auf d5. Schwarz zieht den Bauern im Doppelschritt von c7 nach c5. Weiß hat nun - jedoch nur im unmittelbar darauffolgenden Halbzug - die Möglichkeit, diesen Bauern en passant zu schlagen: Dazu wird der schwarze Bauer auf c5 vom Brett entfernt, der weiße Bauer zieht von d5 nach c6.
Schreibweise: d5 x c6 e.p. (die Abkürzung e.p. wird meist weggelassen)
Besonderheit
Eine technische Besonderheit: Ein Doppelschach, ohne dass eine der Schach gebenden Figuren im letzten Zug gezogen hat, ist nur durch den en-passant-Zug möglich.
Schachkomposition
In der Schachkomposition ist ein Schlagen en passant als Schlüsselzug nur dann zulässig, wenn bewiesen werden kann, dass der letzte Zug einen solchen Schlag erlaubt. Nur durch en passant ist es auch möglich, zwei Figuren gleichzeitig von einer Reihe zu entfernen. Eine weitere Besonderheit des Schlages zeigte unter anderem Korolkow in einer seiner Studien.
Wladimir Korolkow
Schach 1957a b c d e f g h 8 8 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 a b c d e f g h Weiß am Zug (nach 4. ... c5xd4)
Nach 5. Lc3-a1 d7-d6! versucht Schwarz, ein Patt aufzubauen. Nach 6.c2-c3? d4-d3+ ist das Patt nicht mehr zu verhindern. Jedoch verfügt Weiß über den Zug 6.c2-c4!, der auf den ersten Blick sofort pattsetzt, auf den zweiten Blick aber die Halbfesselung des Bauern auf d4 ausnutzt und somit das Schlagen en passant erzwingt. Nach 6. ... d4xc3 e.p. 7.La1xc3 ist Schwarz jedoch matt.
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