- Ende der Welt
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Das Ende der Welt bezeichnet geographisch die Vorstellung verschiedener Kulturen von einem Punkt, an dem die Welt, in der sie lebten, mehr oder weniger abrupt endet.
Diese Vorstellung ist typisch für Völker, die sich der kugelförmigen und somit quasi „endlosen“ Gestalt der Erde nicht bewusst waren. Landläufig bezeichnet man mit dem Ende der Welt heute einen besonders abgelegenen Ort („Das ist hier wirklich das Ende der Welt!“).
Verwendung in alten Kulturen
- Die Westspitze von Cornwall wurde von den Römern zeitweise als Weltende betrachtet. Sie heißt noch heute Land's End.
- Kap Finisterre, 60 km von Santiago de Compostela entfernt, an der Costa da Morte in Galicien, galt im Mittelalter vor der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus als das Ende der Welt. Für die Jakobspilger lag dort das westlichste Ende der Zivilisation.
- Das südwestlichste Ende Europas am portugiesischen Cabo de São Vicente unweit der Stadt Sagres wurde ebenfalls früher als das Ende der Welt bezeichnet.
- Auch die kanarische Insel El Hierro galt als das Ende der Welt.
- Die Wikinger empfanden Nebel auf ihren Seereisen als sehr bedrohlich, weil sie befürchteten, im Atlantik unverhofft über das Ende der scheibenförmigen Welt hinaus zu segeln und abzustürzen.
- Die Chinesen vermuteten lange Zeit das Ende der Welt auf der chinesischen Insel Hainan.
Noch verwendete Bezeichnungen
- Die Ebene in Magglingen (Schweiz) auf der ein Teil der Eidgenössischen Turn- und Sportschule steht trägt diesem Namen.
- Bei Engelberg (Schweiz) gibt es ein Tal, welches diesen Namen trägt.
- Am Oslofjord (Norwegen) werden in der Tjøme Kommune die südlichen Inseln als "Verdens Ende" bezeichnet. Was auf deutsch als das "Ende der Welt" bezeichnet wird.
Literarische Bezeichnungen
- In Michael Endes Kinderbuch Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer verschlägt es die Protagonisten in eine Wüste mit dem Namen Ende der Welt.
- Wolfgang und Heike Hohlbein gaben einer Burg in dem Buch Märchenmond den Namen Weltende.
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