- Enger Satz
-
Close Harmony (eigentlich Arrangement in Close Harmony) ist eine Form des Arrangements in Jazz-verwandter Musik, welches als Kompositionsprinzip die überwiegende Verwendung von Akkord-Blöcken in enger Lage meint. Ein typisches Beispiel für Close Harmony im instrumentalen Bereich ist Glenn Millers Moonlight Serenade; in Deutschland benutzten die Comedian Harmonists in der Zeit zwischen den Weltkriegen diese Technik.
Close Harmonies sind gegenüber Akkorden in weiter Lage in ihrer klanglichen Wirkung wesentlich „kompakter“, was die Verschmelzung der einzelnen Töne auch bei komplizierteren harmonischen Zusammenhängen begünstigt und diese zudem deutlich toleranter gegenüber Intonationsproblemen macht. Close Harmonys werden auch oft als Begleitung in der Mittellage eingesetzt, was zusätzlich eine Abgrenzung zur Basslinie und zu eventuell Solopartien schafft.
Close Harmonies sind allerdings musikalisch heikel, sobald verschiedene Instrumenten- oder Stimmlagen beteiligt sind. Besonders in gemischten Vokalchören besteht das Problem des Registerausgleiches zwischen tiefen Frauen- und hohen Männerstimmen; trotz dieser Schwierigkeiten sind die meisten Kompositionen für Jazzchor in Close Harmony geschrieben. Diese Technik ist im Chorbereich sogar derart schlüssig, dass ohne Probleme auf die klassisch-kontrapunktischen Stimmführungsregeln wie Gebot der Gegenbewegung sowie Verbot von Quint- und Oktavparallelen verzichtet werden kann.
Wikimedia Foundation.