- Englisch-Südafrikanische Gesellschaft
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Die von Cecil Rhodes gegründete Britisch-Südafrikanische Gesellschaft (Englisch-Südafrikanische Gesellschaft, British South Africa Company, auch kurz Chartered Company genannt) war eine britische Gesellschaft, die Minen am Witwatersrand und Gebiete von Südrhodesien erschloss und verwaltete.
Die Britisch-Südafrikanische Gesellschaft erhielt am 15. Oktober 1889 einen Schutzbrief (charter) der englischen Regierung, der ihr fast vollständige Selbständigkeit in der Verwaltung von Matabele-, Maschona- und Manikaland gewährte. Nur die auswärtigen Beziehungen waren Großbritannien vorbehalten. Seit 1899 übte die Britisch-Südafrikanische Gesellschaft auch die Kontrolle über das Barotseland aus, später Nordwest-Rhodesien genannt, seit 1900 auch über Nordost-Rhodesien. Der Engländer Charles Rudd hatte 1888 im Auftrag der Südafrikanischen Goldfelderkompanie von dem Matabelehäuptling Lobengula die ausschließliche Berechtigung erworben, in jenen Gegenden nach Gold zu graben. Kurze Zeit später trat Arthur Edward Maund im Namen der Exploring Company mit gleichberechtigten und noch weiteren Ansprüchen auf.
Cecil Rhodes, Mitglied des Parlaments am Kap und Gründer der De Beers Diamond Mining Company in Kimberley, verstand es schließlich, die Einzelinteressen abzufinden und die Britisch-Südafrikanische Gesellschaft zu gründen. Sie verkaufte vor allem in Rhodesien Schürfrechte unter der Bedingung einer 50 %-Beteiligung an den Erzfunden. Eine Expedition unter Oberst Pennefather besetzte im September 1890 Süd-Rhodesien. Als man später gegen Manika vorrückte, kam es im Mai 1891 zu einem blutigen Konflikt mit den Portugiesen bei Massi Kessi. Daraufhin erzwang die britische Regierung am 11. Juni 1891 einen Vertrag, durch den Manika in den Besitz der Britisch-Südafrikanischen Gesellschaft überging.
Die Matabele unter Lobengula wurden 1893 besiegt und 1896 unter die unmittelbare Herrschaft der Britisch-Südafrikanischen Gesellschaft gebracht. In die neue Kolonie strömten bald eine Menge Siedler und Goldgräber. 1897 zählte man etwa 7.000 Weiße und 1899 in der Hauptstadt Gubuluwajo allein 4.000 Einwohner. Die neue meerferne Kolonie wurde umgehend durch zwei Eisenbahnlinien erschlossen. Die erste, von Mafeking in britisch Betschuanaland nach Gubuluwajo wurde von 1896 bis November 1897 gebaut. Die zweite, zwischen Beira im damals portugiesischen Mosambik und Salisbury, dem heutigen Harare, wurde am 1. Mai 1899 dem Verkehr übergeben.
Die Britisch-Südafrikanische-Gesellschaft war, wie sich drastisch in der Jameson-Raid zeigte, ein Instrument der britischen Kolonialpolitik, die London jede Möglichkeit bot, nicht als unmittelbarer Akteur in Erscheinung zu treten. Ereignisse in Afrika südlich des Sambesi ließen London somit jede erdenkliche Zeit, die BSAC anzuspornen oder zu bremsen. Ab dem Januar 1898 stand die Britisch-Südafrikanische Gesellschaft unter "sehr verschärfter" Kontrolle durch die englischen Kolonialbehörden. Dieses Doppelspiel britischer Gewaltpolitik in Afrika südlich des Sambesi wurde international ausdrücklich missbilligt. Zudem war die BSAC bei ihrer Gründung verpflichtet worden, das britische Empire zu ihrem Erben zu machen.
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