- English Billards
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English Billiards wird heute als die erste populäre Variante des Lochbillards angesehen und entstand im 18.Jahrhundert in England. Gespielt wird auf einem 12-Fuß-Tisch mit sechs Taschen, welcher heute vor allem außerhalb der British Commonwealth Staaten gemeinhin als Snookertisch bezeichnet wird, was historisch nicht korrekt ist, da Snooker aus Billiards hervorging und nicht umgekehrt. English Billiards wird mit drei Bällen gespielt und ist heute noch in Großbritannien und den British Commonwealth Staaten populär, wenn auch inzwischen hinter Snooker rangierend. Vor allem in England, Indien, Neuseeland und Australien, aber auch Thailand, Südafrika und Österreich hat diese Variante nach wie vor eine treue Gefolgschaft.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
English Billiards war die erste Billard-Variante, welche weltweit eine Rolle spielte, bedingt durch die Kolonialpolitik der Briten im 18. und 19. Jahrhundert. Nicht nur in den damaligen Kolonien, auch in den USA beispielsweise (aufgrund der Auswanderungswelle im 19. Jahrhundert) waren englische Billiards-Tische sowie das English Billiards Spiel die ersten bekannten und populären Billardformen.
Im English Billiards wurden die ersten Billard-Weltmeister der Geschichte ermittelt, wenn auch im Sinne des Zeitgeistes der damaligen Zeit. Nachdem Edwin Kentfield 1825 und John Roberts Sr. 1849 zum Meister erklärt wurden, gilt das Match zwischen William Cook und John Roberts Sr. im Februar 1870 als die erste Partie um die Weltmeisterschafts-Krone in der Geschichte des Billardspiels.
Seit diesen Tagen wird, mit wenigen Ausnahmen, jährlich der Profi-Weltmeister ermittelt, seit 1926 finden regelmäßig Amateur-Weltmeisterschaften statt (in der Regel jährlich). Bei den Profis wird in der Regel auf Zeit gespielt (Timed format), bei den Amateuren bis zu einem bestimmten Punkte-Limit.
Regeln
English Billiards ist ein Spiel für zwei Personen oder zwei Teams. Beide Parteien haben ihren eigenen Spielball, der entweder weiß oder gelb ist. Mit diesem können sie den roten Objektball lochen, was Winning Hazard genannt wird und drei Punkte bringt. Eine andere Möglichkeit des Winning Hazards ist es, den fremden Spielball zu lochen, was jedoch nur zwei Punkte bringt und wobei der Spielball aus dem Spiel bleibt bis diese Aufnahme beendet ist.
Der Losing Hazard, wird erreicht, indem der eigene Spielball, nach Berührung mit einer der anderen beiden Bälle, gelocht wird. Handelte es sich bei diesem um den fremden Spielball, wird ein Losing Hazard mit zwei Punkten und beim Objektball mit drei Punkten belohnt. Der Spieler setzt die Aufnahme fort, indem er aus dem "D" nicht in Richtung Baulk spielt.
Die vierte und letzte Möglichkeit Punkte zu bekommen ist, den eigenen Spielball sowohl mit dem fremden Spielball, als auch mit dem Objektball in Kontakt zu bringen. Dies wird Cannon genannt und wird mit zwei Punkten gewertet.
Auch Kombinationen aus Cannon und Hazards sind möglich. Mit einem Stoß können somit maximal 10 Punkte erzielt werden (Cannon über den Objektball, nach welcher alle 3 Bälle in Taschen fallen).
Bei einem Foul (z.B. Durchstoß oder Ball vom Tisch schießen) bekommt die Gegenpartei zwei Punkte.
Es wird entweder eine vorher festgelegte Zeit lang gespielt, oder bis einer der Teilnehmer einen vorher festgelegten Punktestand erreicht.
Bedeutende Spieler
Von William Cook und John Roberts Jr. in den 1870er und 1880er Jahren, über Mel Inman zu Beginn des 20.Jahrhunderts, Tom Newman und Joe Davis in den 1920er und 1930er Jahren, bis zu Rex Williams in den 1970er und 1980er Jahren, gab es immer wieder Spieler, welche ihre Ära dominierten. Seit etwa 20 Jahren ist die Weltspitze fest im Griff durch Mike Russell aus England sowie der Inder Geet Sethi, die beide je 9 mal Weltmeister wurden. Ebenso zählen unter anderem Peter Gilchrist (aus England, aber für Singapur startend) und der mehrfache IBSF Weltmeister Pankaj Advani aus Indien zu den herausragendsten Vertretern heutzutage.
Bei den Damen dominierte Joyce Gardner die 1930er Jahre, Thelma Carpenter die 1940er, Maureen Baynton die 1960er und Vera Selby die 1970er Jahre. Zu den erfolgreichsten Damen des neuen Jahrtausends zählen Emma Bonney und Kelly Fisher (beide aus England), sowie die Inderinnen Chitra Magimairaj und Anuja Chandra.
Weltrekord
Den heute gültigen Weltrekord für die längste Serie in einem Turniermatch hält Walter Lindrum mit 4.137 Punkten in einer Aufnahme, erzielt in einer Partie gegen Joe Davis am 20.Januar 1932 in London.
Die höchste, je gespielte und anerkannte Serie wurde in einer 2 Wochen dauernden Partie von William Cook Jr. erzielt: In einer Partie in London gegen Alec Taylor vollendete Cook am 4. Juni 1907 eine Serie von 42.746 Punkten.
Eine noch höhere Serie gelang kurze Zeit später Tom Reece, der über 5 Wochen hinweg insgesamt 499.135 Punkte in einer Aufnahme produzierte, vollendet am 6. Juli 1907. Auch unter den damaligen Regularien wurde diese Serie jedoch nicht anerkannt, da sie nicht durchgängig durch Zeugen belegt werden konnte. Als Konsequenz daraus wurden im September 1907 die Regeln leicht abgeändert, um solche Mammutserien zu unterbinden.
Weblinks
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