- Entremes
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Der Entremés (span. entremés „Einschiebsel“ zu frz. entremets „Zwischengericht“, auch Entremes) ist ein kurzer, schwankhafter oder satirischer Einakter, der dem spanischen Barocktheater entstammt. Oft ist die realistische Bühnenhandlung mit Pantomime, Tanz und Gesang verbunden.
Entreméses wurden zwischen den Akten einer Comedia oder zwischen Vorspiel und Auto sacramental eingeschoben. Sie dienten ursprünglich – wie die Wortherkunft verrät – seit dem Mittelalter der Unterhaltung zwischen den einzelnen Gängen eines Banketts. Vom 13. Jahrhundert an wurden sie auch als possenhafter Einschub zwischen Turnieren und Prozessionen gespielt. Die Stoffe aus dem Volkstheater standen in keinem Zusammenhang mit den Hauptdramen.
Die meisten Entreméses entstanden im 16. und 17. Jahrhundert auf dem Höhepunkt der Comedia-Dichtung. Als seine Meister gelten Lope de Vega und Pedro Calderón de la Barca, die Entreméses zu ihren eigenen Dramen schrieben, Miguel de Cervantes (Ocho comedias y ocho entreméses nuevos, 1615) und Francisco de Quevedo, die es zu einer eigenständigen Gattung erhoben. Allein Luis Quiñones de Benavente soll etwa 900 Entreméses verfasst haben. Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Entreméses vom Sainete abgelöst. Es lebte im Genéro chico weiter.
Siehe auch Paso.
Literatur
- William Shaffer Jack: The early Entremés in Spain. The rise of a dramatic form. Philadelphia 1923
- Helmut Heidenreich: Figuren und Komik in den spanischen „Entremeses“ des goldenen Zeitalters. (Dissertation) München 1962
- Cory A. Reed: The novelist as playwright. Cervantes and the entremés nuevo. New York u. a. 1993. ISBN 0-8204-1989-3
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