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Die Transports Publics du Chablais SA (TPC) betreiben mehrere meterspurige Eisenbahnlinien sowie Autobusse im Chablais in den Schweizer Kantonen Waadt und Wallis. Die TPC entstanden 1999 aus der Fusion der vier privaten Eisenbahngesellschaften AL, AOMC, ASD und BVB, die seit 1975 (zunächst AL, ASD und BVB, ab 1977 auch AOMC) eine Betriebsgemeinschaft bildeten. Unternehmenssitz ist Aigle.
Inhaltsverzeichnis
Chemin de fer Aigle-Leysin
Die Chemin de fer Aigle-Leysin (AL) ist eine meterspurige Zahnradbahn mit dem System Abt und führt über 6.3 km von Aigle SBB im Rhônetal hinauf nach Leysin. Der erste, als Strassenbahn ausgeführte, Abschnitt von Aigle SBB nach Aigle-Dépôt und weiter zum damaligen (1932 geschlossenen) Grand-Hôtel wurde am 5. Mai 1900 eröffnet. Die eigentliche Zahnradstrecke nach Leysin Feydey folgte am 6. November desselben Jahres, die Fortsetzung zum heutigen Endpunkt Leysin Grand Hôtel am 8. September 1915. Ursprünglich wurden die Wagen nach Leysin auf dem Strassenbahnabschnitt durch die Tramwagen der Hotelstrassenbahn Aigle–Leysin Grand-Hôtel befördert, ab Aigle-Dépôt dann durch die Zahnradloks, dies alles unter 600 Volt Gleichstrom. Seit 1946 wird die Bahn mit 1500 Volt Gleichstrom betrieben und es kommen gemischte Adhäsions-/Zahnrad-Triebwagen zum Einsatz. Seit 1986 gibt es Pläne für eine Verlängerung der Linie zum Gipfel der Berneuse, für die auch eine Konzession erteilt wurde. Die Länge des Zahnstangenabschnittes beträgt heute 5.3 km, die Maximalsteigung 230 Promille.
Bahnhöfe, Haltepunkte und Bauwerke
Fahrplanfeld 125: Aigle-Leysin LegendeASD-Strecke nach Le Sépey-Les Diablerets AOMC-Strecke nach Ollon-Monthey-Champéry SBB-Simplon Strecke nach Bex-Visp-Brig Aigle 404 m ü. M. SBB-Simplon Strecke nach Montreux-Lausanne Place du marché (H) 1,030 Aigle Dépot 430 m ü. M. Kopfbahnhof, Werkstätte, Beginn der Zahnradstrecke 1,708 Fontanney (H) 548 m ü. M. 55 m 3,514 Rennaz (H) 922 m ü. M. 154 m 18 m 5,166 Leysin Village 1268 m ü. M. 5,477 Versmont (H) 1338 m ü. M. 5,872 Leysin Feydey 1398 m ü. M. 233 m 6,207 Leysin Grand Hôtel 1451 m ü. M. Ende der Zahnradstrecke Chemin de fer Aigle-Ollon-Monthey-Champéry
Die Chemin de fer Aigle-Ollon-Monthey-Champéry (AOMC) führt von Aigle über Ollon und Monthey nach Champéry und entstand 1946 aus der Fusion der 1907 eröffneten Chemin de fer Aigle-Ollon-Monthey (AOM) mit der 1908 eröffneten Chemin de fer Monthey-Champéry-Morgins (MCM). Die Bahn wird mit 900 Volt Gleichstrom betrieben. Die Bergstrecke Monthey - Champéry weist drei zusammen etwa 3.5 km lange Zahnstangenabschnitte (System Strub, Maximalsteigung 135 Promille) auf.
Chemin de fer Aigle-Sépey-Diablerets
Die 1913 eröffnete Schmalspurbahn Chemin de fer Aigle-Sépey-Diablerets (ASD) führt von Aigle über Le Sépey nach Les Diablerets. Le Sépey ist ein Kopfbahnhof, alle Züge fahren zurück nach Les Planches, wo die Abzweigung nach Aigle bzw. Les Diablerets liegt. Hier kreuzen auch die Züge beider Richtungen. Die Adhäsionsbahn mit einer Maximalsteigung von 60 Promille wurde von Anfang an elektrisch betrieben, wobei die Nennspannung später von 1350 Volt auf 1500 Volt angehoben wurde. Die ursprünglich konzessionierte Verlängerung der Strecke über den Pillon-Pass bis Gstaad bei Saanen, mit Anschluss an die MOB, wurde nie verwirklicht. Durch den daraus resultierenden Inselbetrieb war die 23.3 km lange Strecke der ASD über viele Jahre von der Einstellung bedroht. Die Fahrgastzahlen blieben nach dem Ersten Weltkrieg mit etwa 200 pro Tag zwar stabil, jedoch verlor die kleine Bahn beträchtliche Güterverkehrsanteile an die Strassenkonkurrenz.
Am 26. Juni 1940 zerstörte ein Grossbrand im Depot Aigle drei Triebwagen und vier Personenwagen. Damit wäre das Schicksal der ASD wohl besiegelt gewesen, hätten nicht die MOB und die CEV die Bahngesellschaft, deren Fahrzeugbestand auf zwei Triebwagen und einen Reisezugwagen zusammengeschrumpft war, mit je einem Personenwagen unterstützt. Der Zweite Weltkrieg brachte ohnehin eine erhöhte Nachfrage im Transportgeschäft. Die Nachkriegszeit überlebte die Bahn nur, weil die Strassenverbindung nach Les Diablerets nicht wintersicher war. Nach deren wintersicheren Ausbau wurde jedoch 1984 ein Sanierungskonzept ins Leben gerufen, mit dem der Fahrzeugpark grundlegend modernisiert werden konnte.
Chemin de fer Bex-Villars-Bretaye
Die Chemin de fer Bex-Villars-Bretaye (BVB) ist eine 17 km lange Schmalspurbahn, die von Bex über Gryon und Villars auf den Col de Bretaye führt. Sie entstand 1942 aus der Fusion der 1906 eröffneten Chemin de fer Bex-Gryon-Villars-Chesières (BGVC) und der 1913 eröffneten Chemin de fer Villars-Bretaye (VB). Die Abschnitte Bévieux - Gryon und Villars - Bretaye der mit 750 Volt Gleichstrom betriebenen Bahn sind mit Zahnstange (System Abt) versehen; die Maximalsteigung beträgt 200 Promille. Das Teilstück Villars - Chesières wurde in den 1960ern abgebrochen und durch eine Autobuslinie ersetzt.
Der rund 3.3 Kilometer lange Abschnitt in Bex ist als Strassenbahn erbaut worden. Er wurde bis zum 10. Juni 2001 von einem separaten Triebwagen in rund 12 Minuten einmal je Stunde befahren. Seitdem werden die beiden vorhandenen Strassenbahntriebwagen nur noch für den Schülerverkehr auf diesem Abschnitt eingesetzt.
Literatur
- Michel Grandguillaume, Gérald Hadorn, Sébastien Jarne, Jean-Louis Rochaix: Voies étroites du Chablais. BVA, Lausanne 1990. ISBN 2-88125-007-6
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