Epilepsie-Chirurgie

Epilepsie-Chirurgie

Die Epilepsiechirurgie ist die Behandlung einer Epilepsie mittels neurochirurgischer Verfahren. Sie ist eine mittlerweile hervorragend erprobte und anerkannte Behandlungsform in spezialisierten Zentren. Wenn die medikamentöse Behandlung einer Epilepsie nicht zu einer zufriedenstellenden Lebenssituation führt, sollte die Möglichkeit einer epilepsiechirurgischen Behandlung überprüft werden. Dazu ist in der Regel eine stationäre, prächirurgische Abklärung erforderlich.

Nur bei fokalen, also herdförmigen Epilepsien, kann das anfallserzeugende Hirngebiet ("epileptogenes Areal") entfernt werden. Durch Elektrokortikographie ist es möglich, das auslösende Nervengewebe mit einer Genauigkeit von wenigen Millimetern einzugrenzen. Es muss allerdings so weit als möglich ausgeschlossen sein, dass eine chirurgische Entfernung dieses Areals zu Störungen im Befinden, im Verhalten und in der kognitiven Leistungsfähigkeit führen würde, was durch die prächirurgische Epilepsiediagnostik herausgefunden wird. Eine vorübergehende Einpflanzung von Elektroden unter die Schädeldecke oder sogar in das Gehirn (Tiefenelektrode) kann eine präzise Information über den Ort des Anfallsursprungs und eine Vorhersage über die Gedächtnisleistung nach der Operation geben. Das minimiert das Risiko, dass zu viele Nervenzellen entfernt werden, und ist von großer Bedeutung, da der Herd oft unmittelbar an Bereichen des Gedächtnisses oder am Sprachzentrum anliegt. Neben dieser Spezialuntersuchung spielen die bildgebenden Verfahren, wie die Magnetresonanztomografie (MRT), d. h. die Darstellung des Gehirns in Schnittbildern mittels einer bestimmten Magnettechnik, und die Funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRI) eine wichtige Rolle.

Bei der Temporallappenepilepsie mit mesialer temporaler Sklerose kann eine vordere Temporallappenresektion oder selektive Resektion von Mandelkern und Hippokampus, die selektive Amygdala-Hippokampektomie durchgeführt werden.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Engel: Surgery for seizures. N Engl J Med. 1996;334(10):647-52. PMID 8592530 (Übersichtsarbeit)
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