- Epirus (Verwaltungsregion)
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Verwaltungsregion
Epirus
Περιφέρεια ΗπείρουBasisdaten Staat: Griechenland Fläche: 9.203 km² Einwohner: 353.820 (2001 [1]) Bevölkerungsdichte: 38,45 Einwohner je km² Hauptstadt: Ioannina Präfekturen (νομοί): 4 NUTS-2-Code: GR21 Website: www.epirus.gov.gr Epirus (griechisch Ήπειρος, Ipiros, „Festland“) ist eine Verwaltungsregion im Nordwesten Griechenlands. Sie umfasst die südliche Hälfte der antiken Landschaft Epirus, deren Nordteil heute zu Albanien gehört. Epirus grenzt im Süden an den Ambrakischen Golf und die Region Ätolien-Akarnanien und im Osten an Thessalien und Makedonien, von denen es durch das Pindosgebirge getrennt wird. Im Westen bildet die Küste des Ionischen Meeres die Grenze. Hauptstadt ist Ioannina. Die heutige griechische Provinz umfasst ein Gebiet von 9.200 Quadratkilometern und hat etwa 350.000 Einwohner. Epirus ist in die Präfekturen (Nomi) Arta, Ioannina, Preveza und Thesprotia unterteilt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Epirus hat einen bergigen Charakter, besonders an der Küste, wo die 2.045 m hohen Keraunischen Berge steil zum Meer abfallen. Die östlichen Gebirge (Bvion, Lakmos, Kition) sind, den Pindos mit 2.168 m Höhe ausgenommen, weniger hoch und bleiben zwischen 1.500 und 1.600 m Höhe. Im Innern des Landes sind die Berge nicht hoch, sie werden von einer Anzahl Flüsse quer durchbrochen.
Fast alle epirotischen Flüsse, der Inachos (Aspropotamo), Arachthos (Arta), Acheron (Phanariotikos) und Thyamis (Kalamas), haben eine nordsüdliche Richtung. Nur der Aoos (Vjosa) fließt nach Nordwesten, über Albanien in die Adria.
Das ganze Land ist reich an Gewässern und Wäldern. Es gedeihen Eichen und Buchen und Föhren, an den Küsten und in den Ebenen Oliven.
Geschichte
→ Ältere Geschichte: Epirus (historische Region)
Als Griechenland unabhängig wurde, verblieb Epirus beim Osmanischen Reich. Erst durch die Balkankriege 1912/13 konnten die Griechen den größten Teil von Epirus ihrem Staat anschließen, während der Norden mit Saranda, Delvina, Gjirokastra und Korça an Albanien fiel.
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 zerfiel das eben unabhängig gewordene Albanien. Im März 1915 schlossen die Entente-Mächte ein Abkommen, wonach Italien den größten Teil Albaniens, Griechenland aber Nordepirus erhalten sollte. Nach Kriegsende konnten die Albaner die griechischen Besatzungstruppen aber vertreiben.
Vom im April 1939 annektierten Albanien aus überfielen die Truppen des faschistischen Italiens 1940 Griechenland, wurden aber zurückgeschlagen. Im Gegenzug konnten die Griechen wiederum Nord-Epirus beziehungsweise Südalbanien besetzen. Mit dem Eintritt Deutschlands in den Krieg auf dem Balkan im April 1941 änderte sich die Lage. Jugoslawien und Griechenland wurden von den Achsenmächten bald besiegt und Epirus fiel unter italienisches Besatzungsregime. Die Gebirge Epirus wurden eine der Hauptregionen des griechischen Widerstands gegen die Besatzer. Auch im griechischen Bürgerkrieg war Epirus stark umkämpft. Griechische Nationalisten fordern bis heute den Anschluss des albanischen Nord-Epirus an Griechenland. Die griechische Regierung hat sich von solchen Bestrebungen in den 1990er-Jahren aber distanziert.
Bevölkerung
Die Bewohner der Region sind zu weit über 90 Prozent Griechen. War Epirus in osmanischer Zeit noch ein multiethnisches Land, so ist die Bevölkerung durch Emigration, Vertreibung und Assimilation heute fast homogen. Die griechischen Epiroten bekennen sich zum größtenteils zur orthodoxen Kirche.
Wirtschaft
Epirus gehört zu den ärmsten Regionen Griechenlands und der Europäischen Union. Industrie und intensive Landwirtschaft konzentrieren sich um die Hauptstadt Ioannina, wo auch der größte Teil der Bevölkerung lebt. Für den Export wird vor allem Olivenöl und Tabak angebaut. Die Fischerei bietet nur wenigen Menschen Arbeit und der Tourismus ist im Vergleich zu anderen griechischen Regionen schwach entwickelt. Hauptanziehpunkte für Urlauber sind die Küstenregionen und die traditionellen Dörfer der Zagoria im Gebirge wie beispielsweise Sbokia.
Einzig die Hafenstadt Igoumenitsa hat sich mittlerweile zum größten Tor Griechenlands zu Europa entwickelt. Tausende Urlauber nutzen die Anreise über Italien in den Westen Griechenlands.
Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Epirus einen Index von 66,4 (EU-25:100) (2003).[2]
Literatur
- N. G. L. Hammond: Epirus. The Geography, the Ancient Remains, the History and the Topography of Epirus and adjacent Areas. Oxford/New York 1981, ISBN 0405140584.
- Thede Kahl, Andreas Karzis (Hrsg.): Ηπειρώτικα παραμύθια – Märchen aus dem Epirus. Thessaloniki/Köln 2006, ISBN 3929889838 (Zweisprachige Ausgabe Griechisch-Deutsch. Mit einem Vorwort des griechischen Staatspräsidenten Karolos Papoulias und Zeichnungen von Ioannis Chryssos).
Weblinks
- Deutsche Website über Epirus
- Epirus-Portal (griechisch)
Einzelnachweise
- ↑ Volkszählung 2001, Quelle: Nationaler Statistischer Dienst Griechenlands (ΕΣΥΕ), (PDF 875 KB)
- ↑ Eurostat Pressemitteilung 63/2006 – Regionales BIP je Einwohner in der EU25 (PDF-Datei; 580 kB)
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