- Eppan an der Weinstraße
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Eppan a.d.W. (ital.: Appiano sulla Strada del Vino) Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland Provinz: Bozen (Südtirol) Region: Trentino-Südtirol Staat: Italien Einwohner (VZ 2001 / 31.12.2007): 12.657 / 13.758 Sprachgruppen
laut Volkszählung 2001:87,2 % deutsch
12,5 % italienisch
0,4 % ladinischKoordinaten 46° 27′ N, 11° 16′ O46.45530833333311.258761111111Koordinaten: 46° 27′ N, 11° 16′ O Meereshöhe: 235 - 1.864 m (Zentrum 415 m) Fläche /
Dauersiedlungsraum:59,7 / 26,6 km² Fraktionen: Frangart, Gaid, Girlan, Missian, Montiggl, Perdonig, St. Michael, St. Pauls, Unterrain Nachbargemeinden: Andrian, Bozen, Kaltern, Nals, Pfatten, Terlan, Unsere Liebe Frau im Walde-St. Felix;
im Nonstal (Trentino): Fondo, Malosco, Ronzone, Sarnonico, CavarenoPartnerschaft mit: Anif (Salzburg/Österreich) Postleitzahl: 39057 Vorwahl: 0471 ISTAT-Nummer: 021004 Steuernummer: 00264460213 Politik Bürgermeister (2007): Dr. Franz Lintner (SVP) Eppan an der Weinstraße (ital. Appiano sulla Strada del Vino) ist eine Großgemeinde in Südtirol, südlich von Bozen gelegen. Eppan liegt im Überetsch, zwischen Bozen und Kaltern, teils an den Hängen des Mendelgebirges, teils auf Moränenhügeln der Würm-Eiszeit.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Funde von Steinkistengräbern mit Grabbeigaben, zahlreiche Wallburgen (beispielsweise in Perdonig) und eine spätbronzealterliche Siedlung Fundstelle Gamberoni weisen auf die frühe Besiedlung von Eppan hin. Die Via Claudia Augusta führte vermutlich durch das heutige Gemeindegebiet, auch wenn ihr Verlauf nicht genau bekannt ist.
Historiker vermuten, dass der Name Eppan von einem römischen Gutsbesitzer, Appius, abstammt. Kürzlich wurden in St. Pauls, einer Fraktion von Eppan, bei Bauarbeiten Reste einer römischen Villa mit Fußbodenmosaiken aus dem 4. Jahrhundert und einer Thermenanlage gefunden, von der man vermutet, dass sie ein Ansitz des Appius gewesen sein könnte. Erstmalige urkundliche Erwähnung 590 durch Paulus Diaconus, im Zusammenhang mit dem Vorstoß der Franken Richtung Süden. Das Gebiet um Eppan gehörte damals zum langobardischen Herzogtum Trient.
Im Hochmittelalter kämpften die Grafen von Eppan mit denen von Tirol um die Herrschaft über das heutige Südtirol. Vom frühen Wohlstand der Gemeinde zeugt die 86 m hohe Pfarrkirche in St. Pauls, genannt „Dom auf dem Lande“. Diese wurde von 1460 bis 1647 erbaut. Im gotischen Stil wurde begonnen, anschließend aber ein barocker Zwiebelturm aufgesetzt. St. Pauls war das alte Zentrum der Gemeinde mit der nahe gelegenen Burg Altenburg, die als Gerichtssitz diente.
Geografie
Eppan liegt auf der Mittelgebirgsfläche des Überetsch, die sich 200 Meter aus dem weiten Talboden der Etsch heraushebt und in ihrer ganzen Breite an den mächtig aufstrebenden Kamm der Mendel anlehnt. Die Großgemeinde Eppan nimmt die ganze Nordfläche des Talpodestes von Überetsch ein. Markant ist seine nördliche Stirnseite gegen das knapp 9 km entfernte Bozen jenseits des weiten Talkessels und etschaufwärts gegen das rund 25 km entfernte Meran gewandt.
Der Hauptort St. Michael ist Sitz der Gemeinde und führt heute gemeinsam den Namen Eppan. Die Einwohnerzahl ist auf 13.600 Personen angewachsen.
Das Überetsch ist das burgenreichste Gebiet Europas. In der Region um Eppan finden sich über 200 kunsthistorische Baulichkeiten wie Burgen, Schlösser, Ansitze, Kirchen und Kapellen. Davon sind ca. 20 Burgen und Schlösser.
Eppan ist der Mittelpunkt des größten Weinbaugebietes Südtirols und ein reiches Obstland. Auf rund 1.050 ha Anbaufläche werden hier alljährlich weit über 100.000 Hektoliter Wein erzeugt. Über ein Dutzend der Sorten gehört zu den Spitzenweinen Südtirols. Eppan ist darüber hinaus einer der Hauptorte an der neuen Südtiroler Weinstraße, die von Sigmundskron bei Bozen über Girlan St. Michael/Eppan erreicht und über Kaltern, Tramin, Kurtatsch, Kurtinig, Margreid bis Salurn führt.
Bis 1974 verband die Überetscher Bahn den Ort mit Bozen und mit der Mendelbahn in Kaltern.
Tourismus
Eppan besitzt etwa 90 gastgewerbliche Betriebe und 180 Privatzimmervermieter mit rund 4.000 Betten (Gästeübernachtungen im Jahr 2006 ca. 470.000). Das Gebiet bietet zahlreiche Wandermöglichkeiten (3.166 ha Wald) in der Höhenlage von etwa 265 bis 1.866 Höhenmetern.
Fraktionen (Ortsteile)
Eppan besteht aus den Fraktionen (ital. Namen in Klammern):
- St. Michael (S. Michele, Hauptort und Sitz der Gemeindeverwaltung, oft auch einfach nur Eppan oder dialektal „Micheal“ genannt)
- St. Pauls (S. Paolo)
- Girlan (Cornaiano)
- Frangart (Frangarto)
- Montiggl (Monticolo)
- Perdonig (Predonico)
- Gaid (Gaido)
- Missian (Missiano)
- Unterrain (Riva di Sotto)
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Sigmundskron
- Pfarrkirche in St. Pauls (auch „Dom auf dem Lande“ genannt)
- Montiggler Seen
- Das Frühlingstal bei Montiggl
- Die Eislöcher
- Burg Hocheppan
- Die Pfarrkirche Perdonig
- Die Wallfahrtskirche in Gaid
- Gleifkirche
- Schloss Boymont (Ruine)
- Schloss Englar
- Schloss Korb
- Schloss Moos-Schulthaus (mit einem Museum für mittelalterliche Wohnkultur)
- Schloss Warth
- und viele weitere Burgen und Schlösser
Berühmte Eppaner
- Egno von Eppan († 1273), Fürstbischof von Brixen und Trient
- Johann Georg Plazer (1704–1761), Rokokomaler
- Leonhard von Call (1767–1815), Komponist
- Sepp Kerschbaumer (1913–1964), Südtirolaktivist
- Max Sparer (1886–1968), Künstler
Fotogalerie
Ehemaliger Bahnhof der Überetscher Bahn
St. Pauls vor Girlan, von Schloss Boymont aus
Girlan, im Hintergrund Bozen
Weblinks
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