Equity-Methode

Equity-Methode

Die Equitymethode bezeichnet in der Rechnungslegung eine der Methoden, durch die ein Unternehmen X seine Beteiligungen in einem anderen Unternehmen Y in dem Jahresabschluss des X eintragen kann bzw. muss.

Sie ist in Deutschland in §§ 311ff. HGB, in den IFRS im IAS 28 und in den US-GAAP im APB 18 geregelt.

Sie besteht darin, dass die Beteiligung an Y in der Höhe des "anteiligen Eigenkapitals" von X in Y ausgewiesen wird. Konkret wird also das Ergebnis der folgenden Rechnung ausgewiesen:

ursprüngliche Anschaffungskosten der Beteiligung
+/- zwischenzeitlicher anteiliger Gewinn/Verlust von Y
- zwischenzeitlich erhaltene Dividenden aus Y
+/- zwischenzeitliche anteilige Änderung der stillen Reserven von Y
- zwischenzeitliche Abschreibung des Firmenwerts bei X (z. B. nach IFRS 3)
+/- zwischenzeitliche Änderung des Eigenkapitalanteils an Y, die den Gewinn oder Verlust von X nicht änderte

Die Methode wird überwiegend im Konzernabschluss des X verwendet (Konsolidierung) und vor allem, wenn das Unternehmen Y ein sog. assoziiertes Unternehmen (engl. associate) ist, d. h. ein Unternehmen, das weder ein Tochterunternehmen, noch ein Gemeinschaftsunternehmen von X ist, in dem aber X dennoch einen sog. maßgeblichen Einfluss hat.

Häufig anzutreffende alternative Methoden aus demselben Problembereich sind die:

Anwendung

Grundprinzip. Nach der Equitymethode sind Anteile an assoziierten Unternehmen zunächst mit ihren Anschaffungskosten anzusetzen und in der Folge verändert sich der Anteil des Anteilseigners entsprechend dem Anteil des Anteilseigners am Periodenergebnis des Beteiligungsunternehmens. [IAS 28.11]

Ausschüttungen und andere Anpassungen des Buchwertes. Ausschüttungen, die vom Beteiligungsunternehmen erhalten werden, reduzieren den Buchwert der Anteile. Änderungen des Buchwertes können sich aufgrund erfolgsneutraler Änderungen des Eigenkapitals des Beteiligungsunternehmens ergeben (zum Beispiel: Neubewertungen) [IAS 28.11]

Potenzielle Stimmrechte. Wenn potenzielle Stimmrechte bestehen, werden die Anteile des Anteilseigners am Periodenergebnis und an Eigenkapitaländerungen beim Beteiligungsunternehmen auf Grundlage der bestehenden Eigentumsverhältnisse bestimmt und spiegeln nicht eine mögliche Ausübung oder Umwandlung potenzieller Stimmrechte wider. [IAS 28.12]

Implizierter Geschäfts- oder Firmenwert ("Goodwill") und Anpassungen der beizulegenden Zeitwerte von Vermögenswerten. Beim Anteilserwerb wird der Unterschiedsbetrag (ob positiv oder negativ) zwischen den Anschaffungskosten und dem Anteil des Anteilseigners an den beizulegenden Zeitwerten des identifizierbaren Reinvermögens des assoziierten Unternehmens als Geschäfts- oder Firmenwert in Übereinstimmung mit IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse bilanziert. Der bilanzierte Anteil des Anteilseigners an den Gewinnen oder Verlusten nach dem Anteilserwerb wird sachgerecht angepasst, zum Beispiel für: [IAS 28.23]

zusätzliche planmäßige Abschreibungen von abschreibungsfähigen Vermögenswerten des assoziierten Unternehmens basierend auf dem Überschuss ihrer beizulegenden Zeitwerte über ihre Buchwerte zum Erwerbszeitpunkt.

Ein innerhalb des Anteils am assoziierten Unternehmen ausgewiesener Geschäfts- oder Firmenwert ist gemäß IFRS 3 nicht mehr planmäßig abzuschreiben, sondern einem jährlichen Werthaltigkeitstest zu unterziehen.

Literatur

  • Coenenberg, Adolf G.: Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, aktuelle Auflage, Verlag Schäffer Poeschel, Stuttgart
  • Küting, Karlheinz; Weber, Claus-Peter:Der Konzernabschluss, aktuelle Auflage, Schäffer Poeschel, Stuttgart

Weblinks

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