Erbschenk

Erbschenk

Schenk oder Schenck (lat. pincerna) ist ein Adelstitel. Ein Schenk, abgeleitet von Mundschenk, war ursprünglich ein germanisches Hofamt und unter anderem mit der Aufsicht über die höfischen Weinkeller und Weinberge verbunden. Im Mittelalter wurden häufig Ministeriale mit diesem Amt betraut und stiegen in den Adelsstand auf. Seit dem Ende des Mittelalters war dieses Erbamt allerdings mit keiner Funktion verbunden. Der Wohnsitz eines Schenken war in der Regel eine kleinere Burg mit dazu gehörigem Landbesitz.

Liste der verschiedenen Schenken-Familien

Entstehungsgeschichte

Im Heiligen Römischen Reich gab es das Reichserzamt des Mundschenken, das vom König von Böhmen wahrgenommen wurde. Das Reichserbamt des Mundschenken hatten die Schenken von Limpurg inne, später die Grafen Althann. Wie viele Ämter entwickelten sich auch diese von einem Dienstamt zu einem reinen Ehrentitel. Nur bei den Königs- und Kaiserkrönungen spielten die Ämter noch lange eine Rolle.

Das Schenkenamt der Mark Brandenburg hatten von ca. 1351 bis zu ihrem Aussterben (ca. 1615) die Familie Schenk von Lützendorf als erbliches Hofamt inne. Die von Lützendorf kamen vermutlich mit den bayerischen Markgrafen (Ludwig der Römer) in die Mark Brandenburg. Der letzte dieses Stammes war Daniel Erbschenk von Lützendorf auf Klein Schwechten/Altmark. Ab 1616 ging das Erbschenkenamt der Mark Brandenburg an die Familie von Hake (Daniels Mutter war Emerentia von Hake).

Das Adelsgeschlecht der Schenken von Stauffenberg waren im 13. Jahrhundert die Mundschenke der Grafen von Zollern. Die Amerdinger Linie der Schenken von Stauffenberg (seit 1698 im Freiherrenstand) wurde 1874 in den bayerischen Grafenstand erhoben.

In Hessen existierte bis 1918 ein erbliches Schenkenamt, das die Familie Schenck zu Schweinsberg seit 1129 innehatte. Der Ehrentitel „Erbschenk in Hessen“ wird bis heute von dem Oberhaupt der Familie geführt. Bereits im Jahr 1241 wird ein Ritter namens Guntramus pincerna (Schenk) mit dem „Sigillum Pincerne de Svennesberc“ als Schenk des Grafen Berthold von Ziegenhain, seit 1249 auch Schenk der Landgräfin Sophie von Thüringen erwähnt.

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