Eristicophis

Eristicophis
MacMahon-Viper
MacMahon-Viper (Eristicophis macmahonii)

MacMahon-Viper (Eristicophis macmahonii)

Systematik
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Familie: Vipern (Viperidae)
Gattung: Eristicophis
Art: MacMahon-Viper
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Eristicophis
Alcock & Finn, 1897
Wissenschaftlicher Name der Art
Eristicophis macmahonii
Alcock & Finn, 1897

Die MacMahon-Viper (Eristicophis macmahonii) ist eine Schlangenart aus der Familie der Vipern und die einzige Art der Gattung Eristicophis. Sie lebt in Wüsten und Halbwüsten im Osten Irans, in Afghanistan und in Pakistan.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Körperbau

MacMahon-Vipern sind kleine bis mittelgroße, sehr kräftig gebaute Schlangen mit einem kurzen, wurmförmigen Schwanz. Der Schwanz ist nicht zum Greifen geeignet. Der Kopf ist kurz, breit, stark abgeflacht und deutlich vom Hals abgesetzt. Der Canthus ist gerundet. Die Schnauze ist an der Spitze auffallend gerade. Die Tiere haben Gesamtlängen von 708 bis 722 mm, davon entfallen 63 bis 72 mm auf den Schwanz.

Beschuppung

Das Rostrale ist viel breiter als hoch. Oberhalb der Seiten des Rostrale befinden sich jeweils zwei große, an Schmetterlingsflügel erinnernde Schuppen, deren äußere Kanten frei zu den Seiten ragen. Die Kopfoberseite ist wie der übrige Körper mit kleinen, gekielten Schuppen bedeckt. Die Augen sind von 16 bis 25 kleinen Schuppen umgeben. Die Anzahl der Supralabialia beträgt 15 bis 16. Die Anzahl der Bauchschuppen (Ventralschilde) variiert zwischen 140 und 145, die Zahl der geteilten Subcaudalia zwischen 23 und 27 und die Anzahl der dorsalen Schuppenreihen in der Körpermitte zwischen 23 und 29.

Färbung

Die Grundfarbe der Oberseite ist hell rötlich braun bis sandfarben. Auf den Flanken zeigen die Tiere 20 bis 25 kleine dunkelbraune Flecken, die oben durch weiße Punkte begrenzt sind. Die Schwanzbasis ist braun quergebändert, der Schwanz ist einfarbig gelblich. Die Kopfseiten zeigen einen schmalen weißlichen und darunter einen ebenfalls schmalen dunklen Postokularstreifen, die sich vom hinteren Augenrand bis zum Schnauzenwinkel ziehen.

MacMahon-Viper

Verbreitung und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet der MacMahon-Viper erstreckt sich vom Osten des Iran über den Süden von Afghanistan bis in den Südwesten Pakistans. Die Tiere leben in Wüsten und Halbwüsten und sind morphologisch an das Leben auf fast vegetationslosen Sanddünen angepasst.

Lebensweise, Ernährung und Fortpflanzung

Die Art ist nachtaktiv und ausschließlich bodenlebend. Der Tag wird im Sand vergraben verbracht, die Tiere können sich sehr schnell durch wiegende und wellenartige Bewegungen in lockeren Sand eingraben. Die Art ist wie viele Vipern Lauerjäger, zur Jagd gräbt sie sich so tief in den Sand ein, dass nur Augen und Nasenlöcher herausragen. Nach dem Biss wird die Beute festgehalten, bis sie fast verendet ist. Das Nahrungsspektrum umfasst Echsen und Arthropoden. Über die Fortpflanzung ist offenbar sehr wenig bekannt, Paarungen finden vermutlich von März bis Mai statt.

Gift

MacMahon-Vipern sind wie alle Vipern giftig, Bisse sind jedoch offenbar sehr selten, da die von der Art bewohnten Habitate von Menschen nur selten aufgesucht werden. Todesfälle sind nicht bekannt. Zur Giftwirkung bei Menschen liegt nur ein Bericht von 1925 vor. Das Gift wirkt demnach blutgefäßzerstörend, an der Bissstelle kommt es zu starken Schwellungen und später zu eiternden Wunden.[1]

Bestand und Gefährdung

Daten zur Größe der Gesamtpopulation und zum Bestandstrend gibt es nicht, die Art wird von der IUCN nicht gelistet.

Quellen

Einzelnachweise

  1. C. J. Shaw: Notes on the effect of the bite of McMahon's viper (E. macmahonii). Journal of the Bombay Natural History Society 30, 1925: S. 485-486. zitiert in: M. S. Khan: Venomous terrestrial snakes of Pakistan and snake bite problem. in P. Gopalakrishnakone, L. M. Chou: Snakes of Medical Importance. Venom and Toxin Research Group, National University of Singapore, 1990: S. 419-445. ISBN 9971-62-217-3

Literatur

  • M. S. Khan: Venomous terrestrial snakes of Pakistan and snake bite problem. In: P. Gopalakrishnakone, L. M. Chou: Snakes of Medical Importance. Venom and Toxin Research Group, National University of Singapore, 1990: S. 419-445. ISBN 9971-62-217-3
  • M. S. Khan: Die Schlangen Pakistans. Frankfurter Beiträge zur Naturkunde, Band 15, Edition Chimaira. Frankfurt am Main 2002: S. 187–188 und 200. ISBN 3-930612-43-7

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