- Ernest Gary Gygax
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Ernest Gary Gygax [ˈgaɪ.gæks] (* 27. Juli 1938 in Chicago; † 4. März 2008 in Lake Geneva, Wisconsin) war einer der Erfinder des Pen-&-Paper-Rollenspiels Dungeons & Dragons.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Gary Gygax war der Sohn des Schweizers Martin Gygax und einer Amerikanerin. Gygax wurde in Chicago geboren und wuchs auch dort auf. Er und Jeff Perren erfanden das Spiel Chainmail, aus dem in den späten 1960ern dann das mittelalterlich anmutende Dungeons & Dragons (kurz D&D) entwickelt wurde. Gygax und Don Kaye gründeten einen eigenen Spieleverlag, Tactical Studies Rules (TSR), mit dem sie 1974 die erste Version von D&D veröffentlichten. 1975 fiel Gygax ein englisches Magazin namens Owl and Weasel in die Hände. Er nahm mit den Verfassern, unter anderem Ian Livingstone, Kontakt auf und schickte ihnen eine Version von D&D. Die Engländer waren sofort begeistert und verkauften das Spiel in England mit enormem Erfolg. Gygax entwickelte später eine neue Version von D&D, die von 1977 bis 1997 unter dem Namen Advanced Dungeons & Dragons herausgegeben wurde.
Vor D&D beschäftigte sich Gygax zusammen mit seinem Freund Dave Arneson mit Wargaming („Chainmail“) – hier wurden Schlachtfeldszenarien mit Plastikfiguren nachgestellt. Arneson kam auf die Idee, die Soldaten in einem Kommandounternehmen die Burg einnehmen zu lassen, wobei sie Fallen entschärfen und Türen öffnen mussten. So lernte jeder Spieler, sich mit seinem Krieger zu identifizieren. Der Erfolg blieb nicht aus, und nun entstanden ganze Welten wie Arnesons Blackmoor und Gygax’ World of Greyhawk. Da Chainmail dafür nicht ausgereift war, wurde es erweitert, und Dinge wie „Trefferpunkte“ wurden integriert. Zunächst erhielt es den Titel „The Fantasy Game“. Doch der Name war nicht zugkräftig genug, und Gygax’ Frau kam auf den Namen „Dungeons & Dragons“.
Eine weitere Kreation von Gygax war DragonChess, eine dreidimensionale Fantasy-Variante von Schach, das in Ausgabe 100 des Magazins Dragon im August 1985 veröffentlicht wurde. Es wird auf drei Spielbrettern der Größe 8×12 gespielt, die aufeinandergesteckt sind. Das obere Spielbrett steht dabei für den Himmel, das mittlere für die Erde und das untere für die Unterwelt. Die Spielsteine sind Charakteren und Monstern aus der D&D-Serie nachempfunden: König, Magier, Paladin, Kleriker, Drachen, Griffin, Oliphant, Held, Dieb, Elementar, Basilisk, Einhorn, Zwerg, Sylph und Krieger.
Nachdem Gygax TSR verlassen hatte, publizierte er Dangerous Journeys, ein fortgeschrittenes Rollenspiel, das mehrere Genres miteinander verband. 1995 begann er die Arbeit an einem komplett neuen Rollenspiel, das ursprünglich als Computerspiel gedacht war, dann aber 1999 unter dem Namen Lejendary Adventures herausgegeben wurde. Es wird teilweise als seine beste Arbeit angesehen. Ein besonderes Augenmerk hatte er dabei auf einfache Spielregeln geworfen, da Gygax meinte, dass Rollenspiele mit der Zeit zu komplex geworden seien und somit neue Spieler abschreckten.
Gary Gygax starb an den Folgen eines Herzinfarktes im Alter von 69 Jahren am 4. März 2008 in seinem Haus in Lake Geneva, Wisconsin, wo er noch im Januar D&D-Spielrunden leitete.
„Ich wünschte die Welt würde sich an mich erinnern als an den Kerl, der wirklich gern Spiele spielte und sein Wissen und den fröhlichen Zeitvertreib mit jedermann geteilt hat.“
– Gary Gygax [1]
Literarische Werke
- Greyhawk Adventures
- 1985: Saga of Old City
- 1986: Artifact of Evil
- Gord the Rogue Adventures
- 1987: Sea of Death
- 1987: Night Arrant (Kurzgeschichtensammlung)
- 1987: City of Hawks
- 1988: Come Endless Darkness
- 1988: Dance of Demons
- Dangerous journeys
- 1992: The Anubis Murders (dt. Die Anubis-Morde)
- 1993: The Samarkand Solution (dt. Die Lösung von Samarkand)
- 1993: Death in Delhi (dt. Tod in Delhi)
Trivia
Gary Gygax lieh in der englischen Originalversion der Zeichentrickserie Futurama in der Folge „Geschichten von Interesse I“ seinem Alter Ego die Stimme. Außerdem erhielt er ein Denkmal auf einem Friedhof in der MMORPG Umsetzung Dungeons & Dragons Online: Stormreach.
Weblinks
- Gary Gygax in der Spieledatenbank Luding
- Gary Gygax in der Spieledatenbank BoardGameGeek (englisch)
- Literatur von und über Gary Gygax im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Konrad Lischka: Der Herr der Dungeons (Nachruf), Spiegel Online, 5. März 2008
- Gary Gygax (Nachruf), Times Online, 6. März 2008 (englisch)
- Emily Fredrix: Dungeons & Dragons Co-Creator Dies at 69 (Nachruf), ABC News/AP, 4. März 2008 (englisch)
- Seth Schiesel: Herald of a Global Imagination Revolution, New York Times, 8. März 2008 (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Allen Rausch: Gary Gygax Interview - Part 2. In: GameSpy. 16. August 2004.: „I would like the world to remember me as the guy who really enjoyed playing games and sharing his knowledge and his fun pastimes with everybody else.“. Abgerufen am 13. März 2008. (englisch)
Personendaten NAME Gygax, Ernest Gary KURZBESCHREIBUNG Erfinder des Fantasy-Rollenspiels Dungeons and Dragons GEBURTSDATUM 27. Juli 1938 GEBURTSORT Chicago STERBEDATUM 4. März 2008 STERBEORT Lake Geneva
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