- Ernst Maaß
-
Ernst Maass (auch Maaß, * 12. April 1856 in Kolberg; † 11. November 1929 in Marburg) war ein deutscher klassischer Philologe.
Leben
Ernst Maass besuchte das Gymnasium seiner Heimatstadt und studierte ab 1875 Klassische Philologie, zuerst in Tübingen, später in Greifswald, wo er 1879 bei Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff mit der Dissertation De Syllabarum indicibus promoviert wurde. Seine Habilitation erreichte er 1883 in Berlin mit der Schrift Analecta Eratosthenica. Obwohl sowohl seine Habilitationsschrift als auch die Fortsetzung seiner Dissertation (mit dem Titel De Biographis Graecis quaestiones selectae) umstritten waren, gelang es ihm, sich in der akademischen Welt zu etablieren. 1886 erhielt er einen Ruf zum ordentlichen Professor an der Universität Greifswald. Ein Jahr später heiratete er Berta Vahlen, die Tochter des Berliner Philologen Johannes Vahlen, mit der er vier Kinder zeugte.
In Greifswald verfasste er seine bedeutendste Arbeit, die Edition der Phainomena des Arat von Soloi (1893, Nachdruck 1964), die noch heute grundlegend ist. Im Jahr 1895 folgte er einem Ruf an die Philipps-Universität Marburg; sein Nachfolger in Greifswald wurde Alfred Gercke. In Marburg war er bis zu seiner Emeritierung 1924 Direktor des Seminars für Klassische Philologie. 1900 wurde er zum Dekan der Philosophischen Fakultät gewählt, 1910 zum Rektor der Universität. Ab 1901 machte ihm eine Sehschwäche zu schaffen.
In Marburg verfasste Maass seine Ausgabe der antiken Arat-Kommentare (1898). Er wandte sich verstärkt religionswissenschaftlichen Themen (Orpheus, 1895; Die Tagesgötter in Rom und den Provinzen, 1902) und dem Verhältnis Goethes zur Antike zu.
Literatur
- Wilfried Fiedler: Maass, Ernst. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, S. 599 f.
Weblinks
- Literatur von und über Ernst Maass im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Maass, Ernst ALTERNATIVNAMEN Maaß, Ernst KURZBESCHREIBUNG deutscher klassischer Philologe GEBURTSDATUM 12. April 1856 GEBURTSORT Kolberg STERBEDATUM 11. November 1929 STERBEORT Marburg
Wikimedia Foundation.