Ervin Laszlo

Ervin Laszlo

Ervin László [ˈɛrvin ˈlaːsloː] (* 1932 in Budapest) ist ein ungarischer Vortragsreisender und Autor.

Er beschäftigt sich mit Fragen der Metaphysik und Ontologie und gilt als wichtiger Vertreter der Systemtheorie, der Allgemeinen Evolutionstheorie und der Integralen Theorie sowie der Philosophie, der Futurologie und der Ästhetik.

Obwohl er einen Teil seiner Thesen in den physikalischen Kontext einer „Großen vereinheitlichten Theorie“ stellt, werden seine Schriften nicht im physikalischen Kontext zitiert. Seine Thesen können damit nicht als physikalisch naturwissenschaftliche Standpunkte verstanden werden.

Inhaltsverzeichnis

Musik

Ervin László begann als Pianist. Er nahm 1947 als Fünfzehnjähriger am Concours International de Musique in Genf teil und belegte einen der vorderen Plätze. Die amerikanische Plattenfirma RCA hat mindestens ein Album mit ihm produziert, auf dem László Klavierwerke von Sibelius interpretiert. Beim NDR Hamburg hat László in den sechziger Jahren Werke von Liszt für den Rundfunk aufgenommen.

Werk

László ist Autor mehrerer Bücher und zahlreicher Publikationen in internationalen Zeitschriften und Magazinen. Er ist Herausgeber der Vierteljahreszeitschrift World Futures - The Journal of General Evolution und der Buchreihe World Futures General Evolution Studies, sowie Mitherausgeber von Behavioral Science und der vierbändigen Friedensenzyklopädie World Encyclopedia of Peace. 1993 gründete László die Stiftung Club of Budapest, die sich als Zukunftswerkstatt für globale Fragestellungen begreift.

Seine Arbeit im Zusammenhang mit Geist und Bewusstsein sowie der Morphogenetik befasst sich auch mit einer „Großen vereinheitlichten Theorie“. Er beruft sich dabei auch auf den Physiker Stephen W. Hawking, wobei Lászlós Theorien jedoch nur wenig Gemeinsamkeiten mit den vereinheitlichenden Theorien der Physik aufweisen. Die in der Physik angestrebte Vereinheitlichung der vier bekannten Elementarkräfte erweitert er um ein fünftes Feld, das er Psi-Feld oder A-Feld nennt.

In seinen Arbeiten zu einem holistischen Weltbild („Das fünfte Feld“, „Holos“, und „Zu Hause im Universum“) propagiert Ervin László die Idee dieses grundlegenden neuen Feldes, das sowohl quantenphysikalische als auch zahlreiche parapsychologische Phänomene erklären soll. Dieses A-Feld soll eine Art kosmisches Gedächtnis (Akasha-Chronik) darstellen, in dem zudem auf nichtlokale Weise durch Torsionsfelder und Skalarwellen überlichtschnelle Informationsübertragung im Quantenvakuum stattfinden soll. Der deutsche Physiker Christian Sämann hält Lászlós Argumentationen im Bereich der Naturwissenschaften, trotz einer positiven Grundhaltung gegenüber seinem Werk, für ungültig, schwach oder nicht zwingend [1].

Ervin László kritisiert in seinen Büchern auch die darwinistische Evolutionstheorie als „unzureichende Erklärung“ und greift dabei intensiv auf die Argumentation der Intelligent-Design-Bewegung (z.B. Michael Behe) zurück.

Hinsichtlich der Erklärung des Phänomens des Bewusstseins vertritt Ervin László eine Variante des Panpsychismus und neutralem Monismus (Substanzmonismus mit Eigenschaftsdualismus), im Gegensatz zu rein physikalistischen Interpretationen wie beispielsweise von Daniel Dennett. Entgegen manch anderen Vertretern des Integralen Denkens, wie z.B. Ken Wilber, spricht sich Ervin László jedoch eindeutig gegen die Vorstellung einer unsterblichen Seele oder eines Lebens nach dem Tode aus.

Werke

  • The Chaos Point - The World at the Crossroads (2006) ISBN 0-7499-2716-X
  • Zu Hause im Universum - Eine neue Vision der Wirklichkeit (2005) ISBN 3-7934-2002-7
  • Macroshift (2003) ISBN 3-458-17157-6
  • You Can Change the World - Wie kann ich die Welt verändern? (2003) ISBN 3-936486-23-9
  • Holos - Die Welt der neuen Wissenschaften (2002) ISBN 3-928632-94-9
  • Kosmische Kreativität (2001) ISBN 3-458-33808-X
  • Das fünfte Feld (2000) ISBN 3-404-60477-6
  • Systemtheorie als Weltanschauung (2000) ISBN 3-424-01387-0
  • Wissenschaft und Wirklichkeit (1999) ISBN 3-458-33270-7
  • Evolutionäres Management (1999) ISBN 3-89459-020-3
  • Das dritte Jahrtausend (1998) ISBN 3-518-39471-1
  • Frieden durch Dialog (1995) ISBN 3-351-02434-7
  • Der Laszlo-Report (1992) ISBN 3-87959-472-4
  • Global denken (1991) ISBN 3-442-12303-8
  • Evolution - Die neue Synthese (1987) ISBN 3-203-50968-7
  • Introduction to Systems Philosophy, (1973), ISBN 0061317624, Vorwort von Ludwig von Bertalanffy

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.itp.uni-hannover.de/~saemann/files/holos.pdf

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