Erzherzog-Johannuniversität

Erzherzog-Johannuniversität

47.06888888888915.457Koordinaten: 47° 4′ 8″ N, 15° 27′ 0″ O

Vorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt

Technische Universität Graz
Erzherzog Johann Universität
Logo
Gründung 1811 (als Technische Lehranstalt)
Trägerschaft staatlich
Ort Graz, Österreich
Rektor Hans Sünkel
Studenten 10245 (Wintersemester 2008/09)
- davon Frauen: 21,1%
- Ausländeranteil: 14,9%
- davon Gaststudierende: 1,9% (WS 2007/08)
Mitarbeiter 1743 (31. Dez. 2007)
- davon wissenschaftliches Personal: 1077
- davon nichtwissenschaftliches Personal: 666
- davon Frauen: 28%
Jahresetat 146,8 Mio. Euro (2007)
Öffentliche Mittel (incl. Studienbeitrag) 104,3 Mio. Euro
Drittmittel: 42,5 Mio. Euro
Website www.tugraz.at

Die Technische Universität Graz (Erzherzog-Johann-Universität) ist eine von fünf Universitäten in der Steiermark. Die anderen Universitäten sind die Karl-Franzens-Universität, Kunstuniversität Graz, Medizinische Universität Graz und die Montanuniversität Leoben. Sie ist neben der Technischen Universität Wien eine der zwei Technischen Universitäten in Österreich.

Im Wintersemester 2008/09 sind 10245 ordentliche Studierende gemeldet, davon 14,9% Ausländer und 21,1% Frauen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 26. November 1811 überreichte Erzherzog Johann die Schenkungsurkunde seiner persönlichen naturwissenschaftliche Sammlung dem dafür gegründeten Joanneum. Zu Beginn wurde Physik, Chemie, Astronomie, Mineralogie, Botanik und Technologie gelehrt. 1818 folgte Zoologie. Der Unterricht am Joanneum wurde sowohl von Schülern des bestehenden Lyzeums als auch ab 1828 von Studenten der Karl-Franzens-Universität besucht.

Nach und nach wurde der Unterricht um technische Fächer erweitert. Es wurden Lehrkanzeln für technisch-praktische Mathematik, praktische Geometrie, Mechanik und Berg- und Hüttenkunde errichtet. Letztere wurde allerdings bald an die Steiermärkisch-Ständische Montanlehranstalt in Vordernberg ausgegliedert aus welcher 1849 die k. und k. Bergakademie in Leoben und aus dieser bis heute die Montanuniversität Leoben hervorging.

Bis zu seinem Tode im Jahre 1859 gebührte die Leitung des Joanneums Erzherzog Johann höchst persönlich. 1861 wurden bereits 21 Lehrfächer unterrichtet zu den oben aufgezählten kamen unter anderem noch Lehrkanzeln für Baukunde, für Land- und Forstwirtschaftslehre, für Physik und Darstellende Geometrie hinzu.

Hauptgebäude - Alte Technik

1864 wurde die Technische Lehranstalt per Beschluss des Steiermärkischen Landtages in Steiermärkische landschaftliche Technische Hochschule am Joanneum zu Graz umbenannt. Die Änderung trat nach kaiserlicher Genehmigung im Studienjahr 1865/66 in Kraft. Neben zwei allgemeinen der Vorbereitung dienenden Klassen umfasste sie vier Fachschulen: Ingenieurwesen, Maschinenbau, Chemische Technologie sowie Land- und Forstwirtschaft. 1869 kam eine neue Lehrkanzlei für Mechanische Technologie hinzu. Von den Hörern wurde die Einhaltung eines bestimmten Kurses verlangt und der Aufstieg in einen höheren Jahrgang war von einem günstigen Studienerfolg abhängig.

Das Professorenkollegium entwarf 1871/1872 ein neues Statut welches die Kurse aufließ und welches nach dem Grundsatz der Lehr- und Lernfreiheit geschrieben wurde. Um als ordentlicher Hörer aufgenommen zu werden musste man nun eine erfolgreich abgelegte Reifeprüfung nachweisen. Dem Grundsatz der Lernfreiheit verpflichtet konnte sich jeder Hörer selbst aussuchen welche Lehrveranstaltungen er besuchte, jedoch wurden von den Fachschulen Studienpläne aufgestellt und die Einhaltung dieser den Hörern empfohlen.

Die Technische Hochschule Graz war zu diesem Zeitpunkt die einzige im Süden der Monarchie. Es ist daher nicht verwunderlich dass nur ein Drittel der Hörer aus der Steiermark kam. Der Rest kam aus anderen Kronländern oder aus dem damaligen Ausland.


Nachdem Anfang der Siebziger des 19. Jahrhunderts der Staat die Hochschulen direkt kontrollieren wollte, wurde 1874 die Hochschule als Kaiserlich-königliche Technische Hochschule in Graz vom Staat übernommen. Naturgemäß ging damit auch eine Umstrukturierung einher. Die Abteilung für Land- und Forstwirtschaft wurde aufgelassen. Ihre Aufgaben sollten von der 1872 gegründeten Hochschule für Bodenkultur welche sich in Wien befand übernommen werden. Im Zuge der Veränderungen wurden große Bestände des Joanneums an die neu gegründete Bibliothek der Technischen Hochschule übertragen.

1878 wurden die erste und die zweite Staatsprüfung eingeführt. Während die erste Staatsprüfung für alle Studienrichtungen dieselbe war, wies die Zweite eine Ausbildung in eine der drei Fachrichtungen Bauingenieurwesen, Maschinenbau und Technische Chemie. Neben den Staatsprüfungen gab es auch weiterhin die umfassendere Diplomprüfung. Die Staatsprüfung, einst nur als Nachweis zur Anstellungsfähigkeit im Staatsdienst gedacht, berechtigte später zur Führung der Standesbezeichnung Ingenieur und ab 1938 Diplom-Ingenieur. Letzterer wurde aber erst 1969 ein akademischer Grad.

Neue Technik

Mit der Übernahme hatte sich der Staat auch zu einem Neubau für die bis dahin im Joanneum untergebrachten Hochschule verpflichtet. Es dauerte allerdings bis in das Jahr 1884 als am 26. November der Spatenstich für das heute unter Bezeichnung Alte Technik Gebäude gelegt wurde. Es wurde 1888 in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph I. eröffnet. Bis Beginn des Studienjahres 1888/1889 konnte auch das Chemische Institut eröffnet werden, welches sich südlich des Hauptgebäudes befand. (Es blieb bis 1961 in Verwendung und wurde dann abgerissen.)

1901 erhielt die Hochschule das Promotionsrecht.

Inzwischen waren bereits an allen Hochschulen der Monarchie Lehrkanzeln für Elektrotechnik eingerichtet worden. 1917 wurde schließlich auch in Graz dies nachgeholt. Die Alte Technik wurde inzwischen auch zu klein und mit Ende des ersten Weltkrieges wurde ein weiterer Neubau begonnen. Dieser wurde 1935 fertig gestellt, worauf dort die Institute für Maschinenbau und Elektrotechnik einzogen.

1934 wurde die Technische Hochschule Graz und die Montanistischen Hochschule Leoben infolge der austrofaschistischen Machtübernahme zur Technischen und Montanistischen Hochschule Graz-Leoben verschmolzen. Dies wurde 1937 wieder rückgängig gemacht.

1955 wird die Hochschule in drei Fakultäten gegliedert.

In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Gebäude in den Inffeldgasse gebaut. Dies wurde der dritte Standort der Hochschule.

Studienzentrum - Inffeldgasse 10

1969 wurden Studienkommissionen eingerichtet in welchen Drittelparität gilt.

1975 wird die Technische Hochschule Graz in Technische Universität Graz umbenannt; ein Jahr darauf beschließt der Senat den Beinamen Erzherzog-Johann-Universität.

1993 Universitäts-Organisationsgesetz 1993 (UOG '93) wird von der Regierung beschlossen und 1996 war die Implementierung des UOG '93 vollständig abgeschlossen. Das Universitätsgesetz von 2002 hebt die Kurienuniversität weitgehend auf. Die Vertreter der Professoren haben in allen relevanten Gremien die Mehrheit.


NAWI Graz

NAWI Graz ist ein Kooperationsprojekt mit dem Ziel, die naturwissenschaftlichen Fakultäten der Karl-Franzens-Universität Graz und der Technischen Universität Graz zu einer "Zwillingsfakultät" zusammenzuschließen. Seit dem Wintersemester 2006/2007 werden im Rahmen von NAWI Graz die gemeinsamen Bachelorstudien Chemie, Molekularbiologie und Erdwissenschaften sowie das Masterstudium Erdwissenschaften angeboten.

Gliederung

Die Technische Universität Graz ist gemäß Universitätsgesetz 2002 (UG 2002) in 7 Fakultäten gegliedert:

Zusätzlich beherbergt sie zwei unabhängige Forschungsinstitute:

Campus

Die TU Graz ist keine klassische Campusuniversität. Sie ist jedoch hauptsächlich auf drei Standorte konzentriert, zwei Standorte im Zentrum von Graz sowie einem weiterem Standort im Südosten der Stadt.

  • Alte Technik (Rechbauerstraße / Lessingstraße)
  • Neue Technik (Kopernikusgasse / Petersgasse)
  • Inffeldgasse

Studien

Diplomstudien: Seit dem Wintersemester 2008/2009 wird an der Technischen Universität Graz kein Diplomstudium mehr angeboten.

Bachelorstudien:

Masterstudien:

Doktoratsstudien:

  • Doktoratsstudium der Technischen Wissenschaften
  • Doktoratsstudium der Naturwissenschaften

Lehramtsstudien:

  • Darstellende Geometrie
  • Physik
  • Informatik und Informatikmanagement

Universitätslehrgänge:

  • Architectural Computing and Media Technology
  • Molekulares Bioengineering
  • Nachhaltiges Bauen
  • Nanotechnologie und Nanoanalytik
  • NATM Engineer
  • Paper & Pulp Technology
  • Space Sciences
  • Traffic Accident Research

Persönlichkeiten & Alumni

Vereine und Verbände

WINGnet Graz

WINGnet Graz - Verein zur Förderung von Studenten technisch-wirtschaftlicher Studienrichtungen ist ein Team von Studierenden unter der Schirmherrschaft des österreichischen Verband der Wirtschaftsingenieure WING, das sich für die Förderung und die Verbesserung des Images des Wirtschaftsingenieurs einsetzt. WINGnet Graz vertritt an der TU-Graz auch gleichzeitig das europaweite Netzwerk Wirtschaftsingenieursstudenten ESTIEM

Zeichensäle

In einigen Studienrichtungen haben sich Studierende in sogenannten "Zeichensälen" organisiert, wo gemeinsam und von FachkollegInnen unterstützt, gelernt, konstruiert und geübt wird. Diese Räumlichkeiten werden von der jeweiligen Fakultät zur Verfügung gestellt und nach Möglichkeit finanziell unterstützt; es gibt jedoch auch einige Zeichensäle in enger Kooperation mit Instituten, die dann dortige Ressourcen nutzen.

Der Betrieb der EDV-Geräte erfolgt durch die Studierenden selbst in Eigenverantwortlichkeit; die TU Graz stellt als Infrastruktur die Räumlichkeit (Strom, Heizung, Netzwerk, Telefon, WC, 24h Zugang, z.T. Mobiliar) zur Verfügung. Hard- und Software sind von den Studierenden selbst beizubringen. Der Zugang zum Zeichensaal erfolgt intern in Absprache mit den jeweiligen Mitgliedern der Zeichensäle.

Studentische Bewerbe

Robocup

Das Mostly Harmless Robocup Team der TU Graz ist, neben dem Team der TU Wien, der Vertreter Österreichs im Robocup. Im Gegensatz zu den Vienna Cubes, welche in der Small-Size Liga spielen, spielt das Team der TU Graz in der Middle-Size Liga. 2005 gelang es in das Viertelfinale der German Open zu kommen.

Ein weiteres Team, KickOffTUG, ist in der Simulation-League aktiv.

Formula Student

Auch in der Formula Student Germany und anderen Formula-SAE-Wettbewerben ist die TU Graz aktiv. Das TU Graz Racing Team-Team setzt sich hauptsächlich aus Studierenden der Elektrotechnik, Telematik, Technischen Mathematik, Informatik und Maschinenbau zusammen. Es ist neben dem Team der Fachhochschule Joanneum Graz das zweite Grazer Team im Bewerb.

TUGSAT-1

TU Graz, Universität Wien und TU Wien kooperieren im Rahmen der Mission BRITE-Austria (Bright Target Explorer), um mit "TUGSAT-1" den ersten österreichischen Satelliten zu entwerfen, zu bauen und zu testen. Die FFG fördert mit ihrem Engagement für das Projekt eine herausfordernde wissenschaftliche und technologische Mission mit gleichzeitig hoher Relevanz für die universitäre Lehre.

Spin-offs und Start-ups

Aus der TU Graz sind zahlreiche Unternehmensgründungen hervorgegangen.

Die Beteiligung an kommerziell ausgerichteten Spin-offs erfolgt über die 100% Tochter Forschungsholding TU Graz GmbH

Literatur

  • Wohinz, Josef W. [Hrsg.]: Die Technik in Graz. Graz, Wien: Verlag Styria 2002 ISBN 3-222-12980-0
  • Verband ehemaliger Grazer Techniker: Festschrift zur Jahrhundertfeier des Joanneums. Graz: Verband ehem. Grazer Techniker 1911

Weblinks



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”