- Erzählkunst
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Epik (griechisch επική (ποίησις) „zum Epos gehörende Dichtung“), auch erzählende Literatur genannt, ist – neben der Dramatik und der Lyrik – eine der drei großen Gattungen der Literatur und umfasst erzählende Literatur in Vers- oder Prosaform.
Bis zur Poetik des 18./19. Jahrhunderts ist die Epik eine Bezeichnung für die Kunst des Epos. Mit der zunehmenden Differenzierung der epischen Dichtung im 19. Jahrhundert und der Entwicklung der Prosa werden unter dem Begriff Epik alle Genres der erzählenden Literatur erfasst. Die Epik unterscheidet sich von der Dramatik und Lyrik durch grundlegende Merkmale der Gestaltung, der Kommunikation und der Funktionsweise. Zu diesen Merkmalen gehören:
- das Erzählen als charakteristische Form der Vermittlung zwischen Erzähler und Zuhörer bzw. Leser, wobei aus der Perspektive des Erzählers oder einer Figur erzählt wird (Erzählperspektive),
- die Vergegenwärtigung des Geschehens als Vergangenes oder ungebundener Umgang mit der Zeit (Erzählerzeit),
- die Gestaltung gesellschaftlicher Zustände sowie
- die Schilderung individueller Begebenheiten, Erlebnisse (auch als Stream of consciousness bezeichnet).
Zu den ersten epischen Formen finden sich z. B. Aufschriften auf Gegenständen, die den Gegenstand erklären (Epigramm) sowie die höheren Formen (Gnome, Spruch, Elegie). In den Kosmogonien, Theogonien und mystischen Heilslehren erhält die Epik einen mehr poetischen Gehalt, indem das natürliche Geschehen in personifizierten Taten und Ereignissen dargestellt wird. Für die Formen Märchen, Sagen und Legenden gilt dies gleichermaßen. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bestimmt das Epos die Merkmale dieser Formen.
In der Übergangsphase von der feudalen zur bürgerlichen Gesellschaft wandelte sich die Epik grundlegend und es erfolgt in Europa der Übergang von der Vers- zur Prosa-Epik. Damit diese differenzierte Welt greifbar zu machen war, mussten sich neue Erzählformen herausbilden. Dazu gehört z. B. der Roman. Gleichzeitig entstanden, bedingt durch die industrielle Revolution, effektivere Mechanismen zur Verbreitung und Herstellung von Literatur. Dadurch beschleunigte sich die Entwicklung der literarischen Formen und es entwickelten sich z. B. Formen wie die Novelle, die Glosse und die Kurzgeschichte.
Epik bedeutet so viel wie „Rede“ oder „Erzählung“. Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Romane sind die beliebtesten und am meisten verbreiteten epischen Formen, über die auch in den Medien berichtet und diskutiert wird. Zeitungen und Wochenmagazine besprechen regelmäßig Neuerscheinungen in Rezensionen; im Fernsehen gibt es immer wieder Gesprächsrunden zu Büchern und Autoren. Die beiden herausragenden Buchereignisse des Jahres: die Frankfurter Buchmesse Anfang Oktober und die Verleihung des Literaturnobelpreises.
Formen der Epik
- Großformen
- Kurzformen
- Erzählung
- Novelle
- Anekdote
- Satire
- Kurzgeschichte
- Romanze (Literatur)
- Kalendergeschichte
- Schwank
- Kürzestformen
- Volkstümliche Formen
- Didaktische Formen
Siehe auch
- Autorenverzeichnis, Figurenkonstellation
- Literaturgattung
- Dramatik
- Lyrik
Weblinks
- Epik – Artikel bei Meyers Lexikon Online
- Gattungen und Textstrukturen I: Epik bei der Universität Duisburg-Essen
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