Eschelbrunn

Eschelbrunn
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Eschelbronn
Eschelbronn
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Eschelbronn hervorgehoben
49.3197222222228.8663888888889156Koordinaten: 49° 19′ N, 8° 52′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Rhein-Neckar-Kreis
Höhe: 156 m ü. NN
Fläche: 8,24 km²
Einwohner: 2572 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 312 Einwohner je km²
Postleitzahl: 74927
Vorwahl: 06226
Kfz-Kennzeichen: HD
Gemeindeschlüssel: 08 2 26 020
Adresse der Gemeindeverwaltung: Bahnhofstraße 1
74927 Eschelbronn
Webpräsenz:
Bürgermeister: Florian Baldauf
Lage der Gemeinde Eschelbronn im Rhein-Neckar-Kreis
Karte

Eschelbronn ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Rhein-Neckar-Kreis. In der Region ist der Ort wegen zahlreicher Möbelproduktions- und Vertriebsunternehmen traditionell als Schreinerdorf bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Eschelbronn liegt im nördlichen Kraichgau im Naturpark Neckartal-Odenwald in 150 bis 265 Meter Höhe, etwa 25 Kilometer südöstlich von Heidelberg und umfasst ein Gebiet von 823,54 Hektar.

Geologie und Umwelt

Eschelbronn inmitten der nordbadischen Hügellandschaft

Die höchste Erhebung stellt der Galgenberg mit 264,9 Metern über dem Meeresspiegel dar. Durch den Ort fließt der Schwarzbach zwischen Ortszentrum und Neubaugebiet. Nord-östlich neben Eschelbronn liegt der seit 1977 stillgelegte Steinbruch Kallenberg.

Nach der Entstehung des Schloßsees durch die Ausgrabungen in den Jahren von 1971 bis 1975, gründete sich der Sportfischerverein Eschelbronn. Zusätzlich zum Schloßsee bekam der Verein weitere Nutzungsrechte für den Epfenbach und den Kallenbergsee und übernahm die Pflege der umliegenden Gewässer.

Die erste Natur- und Umweltschutzorganisation im nördlichen Kraichgau war der 1983 gegründete Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. 1984 ging daraus die Ortsgruppe Eschelbronn hervor, die sich speziell mit Problemen der Eschelbronner Landwirte und Pflegemaßnahmen für den Kallenberg beschäftigte. Heute werden diese Fragen von der Bürgerinitiative f. Umweltschutz Kultur- und Heimatpflege behandelt.

Steinbruch Kallenberg

Steinbruch am Kallenberg

Das Gelände des Steinbruchs grenzt im Nordosten an den Epfenbach. Hier wurde, zum Bau der Eisenbahnlinie, erstmals 1861 Gestein herausgebrochen. 1891 wurden Steine an die Mannheimer Zementfabrik geliefert und Schottersteine für die Eisenbahnverwaltung gebrochen. Der Gesteinsabbau wurde 1978 gestoppt und hinterließ auf einer Fläche von 9,79 Hektar eine bis zu 30 Meter tiefe Grube in welcher der Kallenbergsee entstand. Dieser wurde befischt und von Mannheimer Sporttauchern gereinigt. Er bildete anschließend sowohl ein Feucht- als auch ein Trockenbiotop und wurde als Naturdenkmal, 1989 als Naturschutzgebiet, ausgewiesen, nachdem die Gemeinde das Gelände 1984 für 500.000 DM übernahm. Durch den Kauf, der von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg mit 120.000 DM und von dem Naturpark Neckartal-Odenwald mit 80.000 DM gefördert wurde, konnte die größte Population von Gelbbauchunken in Südwestdeutschland gerettet werden, die unter dem damaligen Besitzer wegen fehlender Rekultivierungsmaßnahmen des Steinbruchs und Motocross-Veranstaltungen bedroht gewesen war. Zudem konnte die dem Epfenbach entspringende Hetzenlochquelle für die Wasserversorgung der Ortschaft erschlossen werden.[2]

Nachbargemeinden

Zur Gemeinde Eschelbronn sind keine weiteren Ortschaften zugehörig. Folgende Städte und Gemeinden grenzen im Uhrzeigersinn beginnend im Norden an die Gemeinde: Spechbach, Neidenstein, Waibstadt, Zuzenhausen und Meckesheim.

Mönchzell Lobbach Spechbach
Epfenbach
Meckesheim Bild:Windrose_klein.svg
Zuzenhausen Daisbach Neidenstein
Waibstadt


Geschichte

Schenkungsurkunde des Lehnsherren Folkrich

Bei archäologischen Ausgrabungen unter der Leitung von Dr. Lutz aus Karlsruhe, in den Jahren 1971-75, wurden Spuren landwirtschaftlicher Siedlungen und Überreste von Pfahlbauten entdeckt, die bereits aus der frühen Karolingerzeit stammen.

Ortsgeschichte

Erwähnt wurde Eschelbronn erstmals im Jahre 788/789 in einer 14 Tagewerke (47.726 m²) umfassenden Schenkungsurkunde des Lehnsherren Folkrich, die im Kloster Lorsch, kurz nach dem Tod dessen Frau Regisvinde gezeichnet wurde.

Im Jahr 1251 wurde der erste Ortsherr Heinrich von Eschelbrunnen, der Gefolgsmann von Konrad von Düren, als Zeuge in einer Urkunde erwähnt. Den Ausgrabungen nach, lebte dieser auf dem heutigen Schloßplatz in einem Herrenhaus aus Holz, aus dem 1267 eine hölzerne Wasserburg entstand, die 1375 in eine Burg aus Stein umgebaut wurde.

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts, um 1290, gelangte das Dorf in den Besitz des Bischofs aus dem Bistums Speyer. Ab 1320/25 unterlagen diesem auch die derzeitigen Burgbesitzer. Bis zum frühen 19. Jahrhundert wechselten Herrschaften und Besitztümer durch Leihgaben an mehrere Niederadelsfamilien, Aufteilungen und umstrittenen Erbschaften besonders häufig. 1418 kamen Burg und Ort von den Herren von Hettingen an die Herren von Venningen. 1526 wurde die gesamte Bevölkerung durch den Ortsherrn Joachim von Seckendorf lutherisch getauft. Dieser ließ auch die erste Kirche des Ortes auf dem noch heutigen Standort erbauen. 1555 wurde Eschelbronn von Christoph von Seckendorf geerbt. Dieser hatte bei seinem Tod 1571 keine Söhne an die das Lehen hätte weitervererbt werden können. Basierend auf einer Regelung seines Großvaters ging es jedoch nicht zur Umverteilung an das Speyerer Hochstift zurück, sondern konnte auf die Ehemänner der drei Töchter Christoph von Seckendorfs übertragen werden. Die Familien von Eltz und Landschad von Steinach teilten den Besitz und die Ortsherrschaft untereinander auf und lebten fast 100 Jahre nebeneinander in dem Wasserschloss, während der Anspruch der dritten Partei anderweitig geltend gemacht wurde.

Als 1676 der letzte Nachkomme der Familie starb kam es zum Erbstreit, den zwölf Jahre später die Herren von der Fels gewannen. Auch diese starben 1734 aus, worauf das Erbe 1751 nach weiteren Streitigkeiten an Eberhard Dietrich Capler von Oedheim, genannt Bautz ging, der die Herrschaft acht Jahre später an den neuen Vogtsherrn Karl Philipp von Venningen verkaufte. Die Besitz- und Vermögensverhältnisse des Ortes wurden von ihm während seiner 37-jährigen Herrschaft genaustens dokumentiert. Bei der Errichtung eines Gutshofs, das spätere "Schloß", kam es zu Rebellionen der Bevölkerung, da diese von Karl Philipp von Venningen zu weitaus härteren Frondienste beansprucht wurde als in den Jahren zuvor. Als Reaktion lieferte er 1763 die vier Anführer der Aufstände im Mannheimer Zuchthaus ein und quartierte ein Strafkommando von 12 Dragonern und einem Unteroffizier im Ort ein. Am 27. August 1797 starb Karl Phillip von Venningen.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1802 verloren die Herren von Venningen und das Bistum Speyer ihre Unabhängigkeit. 1803 wurde Eschelbronn unter Napoleon Baden zugewiesen und ging somit an den Großherzog Markgraf von Baden über. 1807 kam die Gemeinde zum Oberamt Waibstadt und wurde 1813 dem Bezirksamt Sinsheim zugewiesen.[3]

Durch die Anbindung an die Verkehrswege 1862 mit der Fertigstellung der Badischen Odenwaldbahn wuchs mit den verbesserten Transportmöglichkeiten auch die Zahl der Einwohner von 871 (im Jahr 1852) auf 1024 (im Jahr 1873). Bis zum 31. Dezember 1972 blieb Eschelbronn dem Landkreis Sinsheim zugehörig und ging danach in den Rhein-Neckar-Kreis über.

Im Mai 1957 wurde unter Initiative des Bürgermeisters Philipp Dinkel die Siedlergemeinschaft Eschelbronn als Interessengemeinschaft von Eigenheim- und Bauplatzbesitzern aus dem Baugebiet Im Grund gegründet. Sie schloss sich im Juni 1957 dem Deutschen Siedlerbund, Landesverband Baden-Württemberg an und zählte 30 Jahre später nach Sinsheim und Bad Rappenau mit 130 die höchste Mitgliederzahl innerhalb der Kreisgruppe Sinsheim. Ihre Aktivitäten sind unter anderem Fachvorträge, Schulungen und Beratungen bezüglich Haus und Garten, die Bepflanzung und Pflege des Blumenwappens und die Pflege der gemeindeeigenen Obstanlagen.

Frühere Namen

Seit 789 sind im Laufe der Entwicklung acht unterschiedliche Ortsnamen dokumentiert worden. Der ursprüngliche Name Ascenbrunnen lässt auf einen Brunnen als zentralen Ansiedlungspunkt schließen.

Blick über Eschelbronn
  • 789: Ascenbrunnen
  • 1338: Esschelbrunne
  • 1349: Eschelpruenne
  • 1388: Eschelbronnen
  • 1496: Eschelbron
  • 1539: Eschelbrunn
  • 1550: Eschelpron
  • seit dem 18. Jahrhundert: Eschelbronn

Ausdehnung des Gemeindegebiets

Eschelbronn entstand ursprünglich westlich und nordwestlich um die ersten Ansiedlungen auf dem heutigen Schloßplatz. Den Ortskern bildet der Marktplatz. 1959 wurde im Rahmen von Ausbauarbeiten für die wachsende Anzahl der Bevölkerung, darunter auch viele aus Ostdeutschland Zugezogene, und dem zunehmenden Bedarf an Eigenheimen für Kleinfamilien, das Gebiet Lange Äcker und der Mühlenweg erschlossen. 1962 wurde die Neidensteiner Straße, die Neugasse, die Schloßstraße und die Wiesenstraße mit Trinkwasser versorgt und 1966 auch das Gebiet Lange Äcker/Erpfel. 1973 wurde unter Bürgermeister Dieter Janitza die Sport- und Kulturhalle erbaut. 1974 erschloss man das Neubaugebiet Durstbütten und ein weiterer Wasserhochbehälter auf dem Wiesenberg zur besseren Wasserversorgung gebaut. 1976 wurde die Industriestraße für weitere Unternehmen erstmals verlängert und 1988 bis zum anliegenden Wald ausgebaut. 1977 entstand das Gebiet Oppenloch/Gührn im Südosten. Daraufhin folgten Lange Äcker/Schleifigrain im Jahr 1980 und das Baugebiet Seerain 1988.

Hochwasser

Immer wieder kam es in Eschelbronn zum Anstieg des Wasserpegels der Elsenz und der Schwarzbach, was teilweise zu folgenschweren Überschwemmungen führte, beispielsweise in den Jahren 1862, 1891, 1921 und 1952. Nach einem Hochwasser am Tag der Landtagswahl im März 1956 berichtete neben der bundesweiten Presse, sogar die New Yorker Zeitung Staats-Zeitung-Herold über die Vorfälle. Dort wurde auch darüber berichtet, wie der Bürger Karl Stier mit seiner Tochter auf einem selbstgebastelten Floß zum Rathaus ruderte, um seine Stimme abzugeben.

Wegen starker Regengüsse in der Nacht vom 26. auf den 27. Juni 1994 stieg der Wasserpegel der umliegenden Flüsse erneut stark an und setzte das Dorfzentrum von der Industriestraße über den Marktplatz bis zur Schloßwiesenschule unter Wasser. Gegen drei Uhr viel die Stromversorgung aus. Innerhalb von drei Stunden erreichte das Wasser einen Höchststand von 1,80 Metern. Im Lauf des nächsten Tages zog sich das Wasser wieder vollständig zurück und hinterließ erhebliche Sachschäden und große Mengen Schlamm.

Zuvor kam es bereits im Dezember 1993 zu großen Überschwemmungen und erneut im März 2002. In dem gesamten Überschwemmungsgebiet entstand während der drei sogenannten Jahrhunderthochwasser ein Schaden von 300.000 DM. Zur Umsetzung entsprechender Präventionsmaßnahmen gegen weitere Überschwemmungen wurden am 25. April 1997 in Waibstadt von den betroffenen Städten und Gemeinden der Zweckverband Hochwasserschutz Einzugsbereich Elsenz-Schwarzbach gegründet und diverse Hochwasserrückhaltebecken gebaut.[4]

Hochwassermarke von 1994
Dezember 1993 Juni 1994 März 2002
Niederschlag
Dauer 3 Tage 3 Stunden 3 Tage
Summe rund 140 mm bis zu 250 mm rund 90 mm
Abflüsse
Pegel Eschelbronn/Schwarzb. 83,2 m³/s 138 m³/s 42 m³/s
Pegel Meckesheim/Elsenz 21 m³/s 24 m³/s 36,4 m³/s

Bevölkerung

Die etwa 2.600 Einwohner bezeichnen sich gerne selber als „Holzwürmer“ was auf das weit verbreitete Schreinerhandwerk zurückzuführen ist. Die spöttische Bezeichnung „Stegstrecker“ führt auf eine Erzählung zurück bei der die Eschelbronner Bürger durch beidseitiges Ziehen mit jeweils einem Ochsengespann versuchten eine zu kurz geratene Holzbrücke, die über die Schwarzbach führen sollte, zu verlängern.[5]

Einwohnerentwicklung

Nach der größeren Auswanderungswelle bei der etwa 10.000 Pfälzer 1709 überwiegend nach Pennsylvanien zogen, war wahrscheinlich 1783 der Zimmergeselle Josef Scholl der erste dokumentierte Auswanderer der Eschelbronn verließ, um in Rive-de-Gier als Bergmann tätig zu werden. 1792 wanderte der Weber Johann Georg Huber nach Bethel in Nordamerika aus. 1800 hatte Eschelbronn 681 Einwohner, darunter 319 Männer und 362 Frauen. 1809 wanderten viele Bürger nach Russland aus da ihnen von Kaiser Alexander I. Land und finanzielle Unterstützung angeboten wurden. Die größte Auswanderungswelle fand zwischen 1840 und 1860 statt. Wegen Überbevölkerung, zunehmender Armut und ungünstigen Klimabedingungen für die Landwirtschaft zogen 1836-55 110 Einwohner und weitere 80 zwischen 1856 und 1888 nach Nordamerika. Zudem zogen am 11. April 1847 weitere 170 mittellose Menschen mit einem Zuschuss der Gemeinde von 10.000 Gulden für die Fahrtkosten fort, damit diese den Ort gemäß dem Armenrecht nicht weiter finanziell belasteten konnten. Darunter befanden sich auch unerwünschte Bürger wie Diebe und Mütter unehelicher Kinder.[6]

Zur Melodie Morgenroth! Morgenroth! von Wilhelm Hauk entstand derzeit ein Lied zum Abschied der Eschelbronner Nordamerika-Auswanderer.

Nun Ade! Nun Ade! Ach! das Scheiden, das thut weh! Ja der Abschied macht uns Schmerzen, Dumpfer schlagen unsere Herzen, Doch die Hoffnung stillt das Leid.
Habet Dank! Für die Speisen und den Trank, Ja für alle edlen Gaben, Die wir hier empfangen haben, Wolle Gott Euch benedein.
Nun mit Gott! Der uns hilft aus aller Noth, Wollen wir die Reis' antreten, Und recht gläubig zu ihm beten, Er möcht unser Schützer seyn.
Und zum Schluß, Nehmt den letzten Abschiedskuß, Und verzeiht uns unsre Fehle, Aber ja von ganzer Seele, Löschet alle Schulden aus.
Chor der Zurückgebliebenen:
Reiset fort! In das neue Heimatsort; Alles wollen wir verzeihn, Und Gott gebe sein Gedeihn, Euch im fernen Vaterland.

Bis 1850 wuchs die Anzahl der Einwohner trotz der vielen Auswanderungen auf 870 und betrug 1900 bereits 1.069. 53 Eschelbronner fielen zwischen 1914 und 1918 im Ersten Weltkrieg. Der Zweite Weltkrieg brachte der Gemeinde 71 Opfer und 34 Vermisste. Weitere Volkszählungen verzeichneten 1.134 Menschen im Jahr 1920 und 1.200 im Jahr 1939. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Bevölkerung auf 2.017 Einwohner im Jahr 1946 und sank jedoch wieder bis 1956 auf 1.925. Heute leben 2.579 Menschen in Eschelbronn (Stand: 31. Dezember 2005).

Religion

Neben der evangelischen Kirchengemeinde gibt es eine zum Dekanat Waibstadt gehörende Katholische und eine am 1. Januar 1910 gegründete Neuapostolische Kirchengemeinde.

Unter den Römern war das Christentum in der Region weit verbreitet, verschwand jedoch großteils mit dem Vordringen germanischer Stämme. Da die gesamte Bevölkerung 1526 durch den Ortsherrn Joachim von Seckendorf lutherisch getauft wurde ist der Ort trotz der Ansiedlung vieler Katholiken im Jahr 1946 auch heute noch überwiegend evangelisch. Die gesetzliche Ortskirchensteuer wurde am 1. April 1938 eingeführt. Katholische Messen fanden 1946 bis 1958 in der evangelischen Kirche statt. Der Bau der katholischen Kirche begann am 19. Mai 1957 in der heutigen Pfarrstraße 3. Das Gebäude wurde am 31. August 1958 geweiht.

Katholische Kirche

Konfessionelle Bevölkerungsstatistik von 1925 - 1985

Protestanten Katholiken Sonstige
1925 1.039 17 79
1933 1.147 16 54
1946 1.280 674 63
1985 1.380 712 183

Politik

Eschelbronn gehört zum Bundestagswahlkreis Rhein-Neckar.
Seit den 1940er Jahren besteht in Eschelbronn ein SPD-Ortsverein.[7] Die VdK-Ortsgruppe ist seit 1946 aktiv. Am 28. August 1981 wurde ein CDU-Gemeindeverband gegründet. Die Freie Wählervereinigung Eschelbronn ist seit Jahren stärkste kommunalpolitische Kraft. Sie ist Mitglied im Landesverband Freie Wählervereinigung Baden-Württemberg. Seit dem 18. Mai 1954 besteht der Eschelbronner Gewerkschaftsbund. Vor dem Zweiten Weltkrieg war der Holzarbeiter-Verband der zahlreichen ortsansässigen Schreiner die erste Interessenverbindung. Dem folgte nach Ende des Krieges die Holzgewerkschaft.

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Eschelbronn hat 12 Mitglieder. Seit der letzten Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 gehören ihm folgenden Parteien an:

  • CDU: 1 Sitz (1999: 2, 1994: 2)
  • SPD: 1 Sitz (1999: 2, 1994: 3)
  • FW: 10 Sitze (1999:8, 1994:7)

Bürgermeister

Amtierender Bürgermeister ist Florian Baldauf.
Bisherige Schultheißen und Bürgermeister waren:


  • 1564: Endriß Weber
  • 1595: Endriß Leibfriedt
  • 1634: Endriß Leibfriedt (vermutlich der Sohn des Vorherigen)
  • 1646: Conrad Leibfried
  • 1682: Andreas Wetzel
  • 1717: Christian Hofrichter
  • 1751: Johann Michael Maurer
  • 1752: Andreas Heilmann (+ 1755)
  • 1765 - 1774: Johann Georg Doll
  • 1774 - 1789: Conrad Braun
  • 1790 - 1801: Johannes Grab
  • 1801 - 1802: Balthasar Doll (Sohn von Johann Georg Doll)
  • 1802 - 1808: Georg Reichert
  • 1809 - 1815: Martin Hahn
  • 1815 - 1834: Johann Daniel Streib (wird als Vogt bezeichnet)
  • 1834 - 1836: Laule
  • 1836 - 1838: Reichert
  • 1838 - 1848: Peter Grab
  • 1848 - 1876: Christoph Doll
  • 1877 - 1888: Georg Michael Dinkel
  • 1889 - 1913: Johann Georg Braun
  • 1914 - 1930: Johann Adam Dinkel
  • 1931 - 1945: Georg Braun
  • 1945: Georg Armleder (von der Amerikanischen Besatzungsmacht eingesetzter Sprachlehrer aus Karlsruhe)
  • 1945: Adam Windisch
  • 1945 - 1948: Paul Schoch
  • 1948 - 1954: Karl Ferch
  • 1. März 1954 - 30. Juni 1970: Philipp Dinkel
  • 1. August 1970 - 15. September 1991: Dieter Janitza
  • 1. November 1991 - 31. März 1999: Jürgen Gretel
  • seit 17. Juni 1999: Florian Baldauf

Wappen

Wappen Eschelbronn

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Eschelbronn kein Wappen sondern lediglich ein Siegel mit den Buchstaben EB. Das heutige Wappen entstand 1901 im Rahmen einer allgemeinen Wappenneuordnung des Badischen Generallandesarchivs in Karlsruhe. Im heraldisch gespaltenen Schild zeigt es die blau-silbernen Rauten des kurpfälzer Zent Meckesheim auf der linken Seite und zwei gekreuzte rote Lilienstäbe der Familie von Venningen im rechten silbernen Feld.

Flagge Eschelbronn

Die Gemeindeflagge führt zwei Streifen mit den Farben weiß und blau. Im oberen weißen Feld zeigt sie auf der linken Seite das Gemeindewappen. Das Recht zur Führung einer Flagge wurde Eschelbronn mit Erlass des Regierungspräsidiums Nordbaden Nr. I/3a - 24517/54 vom 13. November 1954 verliehen.

Das Wappen ist nahe der Ortsausfahrt Richtung Epfenbach an der Brücke der Landstraße 549 unter Initiative der Siedlergemeinschaft Eschelbronn mittels farblich entsprechender Blumenbepflanzung nachgebildet.

Wirtschaft

Landwirtschaft

Ursprünglich war die Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle der Eschelbronner. Durch die Realteilung wurden die landwirtschaftlichen Anbauflächen zunehmend zerstückelt und viele Bauern waren wegen zu kleinem Grundbesitz auf gewerblichen Nebenverdienst angewiesen.

Landwirtschaftliche Betriebsstruktur von 1873 - 1930

1873 1907 1913
Landw. Betriebe mit unter 2 ha 68 120 150
Landw. Betriebe mit 2 - 10 ha 79 85 73
Landw. Betriebe mit 10 - 20 ha 14 2 1
Landw. Betriebe insgesamt 161 207 224

Zur Förderung der Ziegenzucht existierte einige Jahrzehnte ein Verein der vor allem die Futterversorgung sicherte. Die Ziegenhaltung wurde jedoch nach Ende des zweiten Weltkrieges nach und nach eingestellt.

Leinenweberei

Ursprünglich als Nebeneinkunft zur Landwirtschaft, entwickelte sich die Leinenweberei vom 18. Jahrhundert bis ins spätere 19. Jahrhundert zunehmend zum wichtigsten wirtschaftlichen Faktor. Für das Jahr 1860 sind in den Kirchenbüchern der evangelischen Kirche namentlich 35 Weber gelistet. Mitte des 19. Jahrhunderts verfügte jede ansässige Familie über einen heimischen Webstuhl um Textilien, sowohl für den Verkauf als auch für den Eigenbedarf, anzufertigen. Jährlich fuhren städtische Händler im Frühjahr in den Ort um die Restposten aufzukaufen und an Einzelhändler weiterzugeben. Im Laufe der Industrialisierung sank die Nachfrage der Großhändler jedoch zunehmend worauf die Weber teilweise zu Fuß in die Städte reisten um ihre Ware selbstständig über Haustürverkäufe abzusetzen. Anfangs stellten die Landweber auf Grund preiswerterer Mietkosten noch eine beträchtliche Konkurrenz für die innerstädtische Produktion dar. Da die Industrie dennoch voranschritt, preiswertere Baumwolle importierte und die Landbetriebe nicht bereit waren in mechanische Webstühle zu investieren, verlor das Handwerk in Eschelbronn zunehmend an Bedeutung. Anfang des 20. Jahrhunderts zählte der Ort lediglich noch neun Leinenweber und im Jahr 1909 war die Zahl bereits auf zwei Weber gesunken.[8]

Schreinerei

Eschelbronner Schreiner mit Gesellen (1882)
Möbelhaus Amend
Möbel Streib am Marktplatz

Laut Kirchenbüchern waren Mitte des 18. Jahrhunderts bis Anfang des 19. Jahrhunderts Andreas Wolff (1748-1802) und Johann Adam Butschbacher (1761-1832) als einzige Schreiner bekannt. Als Schreinermeister wurden später erstmals Johann Georg Wolff (*1788) und Andreas Schön (1782-1861) erwähnt. In den 1870er Jahren brachten die zwei Schreiner Georg Adam Kaiser und Johannes Reimann ihre Erfahrungen von den Wanderjahren in die Gemeinde ein. Kaiser gab seine Fähigkeiten in der Schreinerei seines Vaters in der Neugasse 69 weiter. Reimann richtete eine Schreinerei im ersten Stock der Obergasse 156 ein. Ende des 19. Jahrhunderts fasste das Schreinerhandwerk mehr und mehr Fuß da es zu dieser Zeit noch keine industrielle Konkurrenz hatte und machte den Ort als Schreinerdorf weit über seinen Grenzen bekannt. 1925 hatte Eschelbronn 1.135 Einwohner und 54 Schreinereien.[9] Während die Produktion anfangs noch aus Aufträgen für Einzelanfertigungen aus der Region bestand, begann zur Jahrhundertwende die Fertigung in Kleinserien, zunächst für Kleiderschränke. In den 1920er Jahren konzentrierte sich die Produktion vor allem auf Schlafzimmer. Während der 1980er Jahre produzierte die Firma Geiß täglich etwa 20 Schlafzimmer. Auch heute existieren noch einige Möbelschreinereien und -werkstätten sowie Möbelfachgeschäfte in der Gemeinde, wenn auch deren Anzahl mittlerweile stark abgenommen hat. Zudem existiert ein Schreinermuseum in dem alten Schulhaus.

Ansässige Unternehmen

Zu den bekannteren Unternehmen gehören die Möbelhäuser Amend, Geiß und Streib und die Schreinerei Rüdiger Vogel. 1954 entstand eine Produktionsstätte des Klavier- und Flügelherstellers C. Bechstein.

Kultur

1954 gründete sich der Heimat- und Verkehrsverein zur „Pflege des alten Brauchtums und zur Förderung des Fremdenverkehres“. Die Aufgaben sind unter anderem die Verschönerung des Ortsbildes, die Schaffung eines Heimatarchivs und die Förderung des Fremdenverkehres, Unterstützung des einheimischen Gewerbes und die Koordinierung der örtlichen Vereinsarbeit. Der Verein übernimmt zudem die Organisation für die örtlichen Umzüge am Sommertag, zur Kirchweih, am St. Martins-Tag und dem damaligen Fanfarenzug.

1902 schloss sich in Eschelbronn ein Radfahrverein zusammen, der jedoch wegen zunehmendem Kraftfahrzeugverkehrs nicht lange existierte. Anfang der 1970er Jahre stieg in Eschelbronn das Interesse an Motorsport woraus 1976 die Gemeinschaft der PS-Rancher entstand die unter anderem das regelmäßige Pfingstfest am Ziegelhüttenwald veranstaltete.

Musik

Musikalisch wird Eschelbronn repräsentiert von einem Gesangsverein, einem Musikverein, einem evangelischen Posaunenchor und einem evangelischen und katholischen Kirchenchor.

Eschelbronner Musikverein, 2006

Der Gesangsverein „Lyra“ wurde 1886 als reiner Männergesangsverein gegründet. Seit 1983 besteht ein Austausch mit dem Männerchor Hogia'r D Dwylan aus Wales.
Der traditionelle Musikverein Eschelbronn initiierte 1960 den Dreh eines Heimatfilms unter Mitwirken vieler Einwohner. 1964 trat erstmals dessen Jugendkapelle auf.
Der Mühlenbesitzer Karl Ziegler gründete im Mai 1899 den Evangelischen Posaunenchor, der bis 1933 an Gottesdiensten spielte. Die Instrumente wurden später an die Musikanten verkauft, um nicht von der Hitlerjugend beschlagnahmt werden zu können, und der Chor offiziell am 28. Juni 1939 aufgelöst. Nach dem Krieg fand am 19. September 1947 eine Neugründung statt, wobei die Instrumente von den ehemaligen Mitgliedern zur Verfügung gestellt wurden. 1988 zählte der Chor 26 aktive Bläser.
Vor der Vereinsgründung des Evangelischen Kirchenchors am 1. Dezember 1946 existierte bereits mehrere Jahrzehnte ein "Gemeinschaftschor" in der alten Kinderschule. Nach dem Bau der katholischen Kirche gründete sich 1960 auch ein Katholischer Kirchenchor mit damals 23 aktiven Mitgliedern.

Theater

1989 entstand im Rahmen der 1.200-Jahrfeier die Amateurtheatergruppe Sellemols Theaterleit' (Damals-Theaterleute) unter Leitung von Marliese Echner-Klingmann mit der Aufführung eines Theaterstücks in Mundart über den Wandel Vom Leineweberdorf zum Schreinerdorf. Weitere Stücke befassten sich ebenfalls historisch mit der Region und waren Veronoka Seyfert im Jahr 1993, das die Auswirkungen eines Gerichtsurteils über das Armenrecht in der Mitte des 19ten Jahrhunderts thematisierte, 1996 Aus der Lisbeth ihrm Tagebuch und als Fortsetzung S Leewe geht weiter - E Dorf em Kraichgau vun 1945 bis 1954 im Jahr 2001.[10]

Sport

Das Sportangebot von Eschelbronn erstreckt sich auf einen Turnverein, den FC Eschelbronn, einen Tennis- und Karateclub, einen Tischtennisverein, einen Schützenverein und den Sportfischerverein.

Der Turnverein wurde bereits 1902 gegründet, stellte seine Aktivität jedoch während des Ersten Weltkriegs bis zur Neugründung 1919 ein. Es kamen in den 1920er Jahren eine Schüler- und Frauenabteilung, sowie kurz später eine Handball- und Faustballabteilung hinzu. Auf Grund eines Vereinsverbotes während des Zweiten Weltkriegs musste der Verein 1947 nochmals neugegründet werden und richtete im Jahr darauf das erste Kreisturnfest der Nachkriegszeit aus. Während die Aktivitäten bisher in wechselnden provisorischen Räumlichkeiten stattfanden, bekam der Turnverein 1974 mit dem Bau der Sport- und Kulturhalle einen vorteilhafteren, festen Trainingsraum, worauf sich viele neue Interessengruppen und Sportabteilungen, wie eine Skigymnastikgruppe, eine Leichtathletikabteilung und eine Schüler-, Jugend- und Frauenhandballgruppe bildeten.

Der FC-Eschelbronn besteht seit dem 12. August 1920 und zählt heute 400 aktive und passive Mitglieder. Die Trikots bestanden ursprünglich aus den Farben grün und weiß. Am 1. Juli 1928 wurde der Sportplatz Kallenberg auf einem von dem Zementwerk HD zur Verfügung gestellten Areal fertiggestellt. Am 24. November 1945 wurde der Verein nach Kriegsende erneut gegründet und am 10. Oktober 1947 die Einweihung des ausgebauten Fußballplatzes gefeiert. Das zugehörige Clubhaus wurde am 1. August 1954 eingeweiht und 1967 erweitert und ausgebaut. Der FC setzt sich aus einer Ersten und Zweiten Mannschaft und einer sogenannten Alte Herren Mannschaft zusammen.[11]

Der Karateclub wurde 1974 gegründet und 1988 um die Disziplinen Judo und Jiu Jitsu erweitert. 1977 richtete er erstmals die Baden-Württembergischen Meisterschaften in Semi-Kontakt und traditionellem Karate unter Beteiligung von insgesamt 19 Mannschaften aus.

Für den am 30. November 1976 gegründeten Tennisclub begann am 12. November 1979 der Bau von zwei Tennissandplätzen zu dem im März 1982 ein dritter hinzukam. Mit zwölf Mannschaften fand im Sommer 1986 das erste Tennis-Grümpelturnier statt.

Animiert durch den während der Ausgrabungen entstandenen Schloßsee wurde der Sportfischerverein im Jahr 1979 gegründet.

Der Tischtennisverein wurde 1987 gegründet und ist der jüngste Sportverein der Gemeinde. 1980 schlossen sich Fans des FC Bayern München zu einem Fanclub mit ca. 40 Mitgliedern zusammen.[12]

Kerwe, 2006

Regelmäßige Veranstaltungen

Möbelhausbesichtigung auf dem Schreinermarkt

Jährlich findet am dritten Wochenende im März der sogenannte Schreinermarkt statt. In der Sport- und Kulturhalle präsentieren dabei ortsansässige Möbelhersteller ihre Produkte. Werkstätten, Schreinereien und Möbelhäuser haben an diesem Wochenende geöffnet. Zudem werden den Besuchern diverse Handwerkstechniken vorgeführt. Im Rahmen des Kinderferienprogramms können Kinder verschiedene Aktivitäten und Workshops während der Sommerferien wahrnehmen.

Die Eschelbronner Kerwe findet jedes Jahr im September statt. Der Kirchweih-Umzug wird seit 1956 vom Heimat- und Verkehrsverein organisiert. Zuvor wurde diese Aufgabe von der Dorfjugend oder Stammtischen der einzelnen Gaststätten übernommen. Des Weiteren gibt es einen jährlichen Sommertagsumzug und ein vom Sportfischerverein veranstaltetes Fischerfest am Schloßsee.

Historische Bauwerke

Der Marktplatz mit der evangelischen Kirche und dem Rathaus (2006)

Evangelische Kirche

Die denkmalgeschützte Evangelische Kirche am Marktplatz wurde 1813 im Weinbrenner-Stil erbaut nachdem die vorherige Kirche aus dem Jahr 1575 nicht mehr ausreichend Platz bot. Die Kosten in Höhe von 10.000 Talern mussten nach einem Rechtsstreit mit der Bevölkerung von dem Ortsherren von Venningen bezahlt werden. Zwei der drei 1921 beschafften Kirchturmglocken mussten während des Zweiten Weltkriegs zur Verarbeitung von Kanonen und Granaten abgegeben werden. Am 15. September 1949 wurden, begleitet von einem Festzug, die neuen Glocken eingeholt und am 30. Oktober des gleichen Jahres von dem Oberkirchenrat Dürr aus Karlsruhe geweiht. 1949 fand erstmals eine Renovierung statt. 1958 bekam die Kirche unter Beschluss des Kirchengemeinderats eine elektrische Läutanlage. 1973-75 wurden die Heizkanäle verlegt und der Fußboden mit Natursteinplatten belegt, sowie die Sitzbänke, der Altar, das Taufbecken und die Kanzel ersetzt. Der Innenraum wurde von dem Heidelberger Architekten Hans Fischer-Barnikol in den Farben Hellblau und Ocker gehalten. Am 10. Februar 1976 wurde bei einem Festgottesdienst eine neue Orgel mit 19 Registern der Firma Steinmeyer vorgestellt und löste das vorherige Modell mit 12 Registern aus dem Jahr 1894 ab. Bei einer Außenrenovierung im Jahr 1982 wurde das Gebälk des Turms erneuert und die Dächer neu gedeckt. Der Hahn auf der Kirchturmspitze wurde wegen mehrerer Durchschüsse ausgewechselt und eine Rampe an der Südtür gebaut. Das Denkmalamt forderte auch die Fensterumrahmungen mit der gleichen für den Weinbrennerstil typischen grauen Mineral-Farbe zu streichen. Die Kosten betrugen insgesamt 220.000 DM.

Rathaus

Rathaus

Das Rathaus am Marktplatz wurde 1838 mit einem Kostenvoranschlag von 6.058 rheinischen Talern unter dem damaligen Bürgermeister Peter Grab erbaut. Das Gebäude wurde Anfang des 21. Jahrhunderts renoviert und die Fassade gestrichen, sowie der Treppenaufgang umgebaut. 2002 wurde vor dem Rathaus eine Kastanie gepflanzt. Bis zum Umbau der Eingangstreppe und des Marktplatzes befand sich direkt vor dem Eingang ein Trinkwasserbrunnen. 2004 wurde auf dem Marktplatz ein sechseckiger Brunnen aus Sandstein mit vier Wasserstrahlen und einem eingeprägten Hobel in der Mittelsäule gebaut.

Alte Schule

Alte Schule

Die Alte Schule wurde 1911 erbaut und diente bis 1989 als Schulhaus. Nachdem der Hauptschulunterricht 1965 in die damalige Schreinerfachgewerbeschule verlegt wurde befand sich nur noch die Grundschule in dem Gebäude. Nach dem Hochwasser 1994 wurde die Alte Schule einige Zeit als Kindergarten genutzt. Heute befindet sich darin das Eschelbronner Schreinermuseum.[13]

Haus in der Oberstraße 12
Historisches Fachwerkgebäude in Eschelbronn

Fachwerkhäuser

Das Fachwerkhaus in der Oberstraße 12 wurde 1630 mitten im Dreißigjährigen Krieg erbaut und ist das älteste erhaltene Haus. Es war das typische Haus eines Eschelbronner Leinenwebers und hatte drei Webstühle im Erdgeschoss stehen. Im Ort sind mehrere weitere Fachwerkhäuser erhalten.

Historisches Anwesen mit Venninger und Gemminger Wappen

Altes Pfarrhaus

Das Alte Pfarrhaus wurde 1783 errichtet und von der Familie von Venningen finanziert, weshalb es deren Wappen über dem Eingangstor zeigt. Das Gebäude wurde 1972 verkauft. Ein neues Pfarrhaus steht heute in der Neidensteiner Straße.

Wasserburg und Schloss

Hauptartikel: Burg und Schloss Eschelbronn

Bei Ausgrabungen durch das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg von 1971-75 wurden zahlreiche Relikte aus mehreren Zeitabschnitten gefunden, die auf eine erstmals im 13. Jahrhundert errichtete Burg mit einer etwa 800-jährigen Geschichte hinweisen.

Das sogenannte Schloss entstand später südwestlich der Burg durch Karl Philipp von Venningen und stand an dem noch heute danach benannten Schloßplatz. Entgegen der Bezeichnung handelte es sich dabei lediglich um einen einfachen Gutshof.

Schuhmannsmühle

Die Schuhmannsmühle, auch "Alte Mühle" genannt, war die größte und älteste der drei am Epfenbach gelegenen Mühlen und stand mehrere Jahrhunderte lang an dem Straßendreieck Richtung Eschelbronn, Meckesheim und Epfenbach in der Nähe der Mündung des Epfenbachs in die Schwarzbach. Es handelte sich dabei um eine Bannmühle. Laut einem Mühlenverzeichnis des Amtes Dilsberg aus dem 16. Jahrhundert gehörte sie ursprünglich den Vogtsjunkern Joh. Friedrich Herrn zu Eltz und Hans Pleiker Landtschad. Diese vererbten die Mühle dem ersten namentlich bekannten Müller Michel Schütz. Aus einem Erblehensbrief geht hervor dass 1711 Hans Georg Schuhmann der neue Betreiber war. Im 18. Jahrhundert ging der Besitz an die Herren von Venningen über, diese überließen die Mühle jedoch mit einem Erblehen über mehrere Generationen der Familie Schuhmann. Das Erblehen wurde im August 1852 aufgehoben.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde in der Mühle für die Wehrmacht gemahlen. Der Betrieb wurde in den Jahren 1956/57 eingestellt und die Mühle am 25. Mai 1956 für 73.500 DM von der Gemeinde Eschelbronn der Familie Schuhmann abgekauft und in den Jahren 1967/68 in zwei Grundstücksteilen weiterverkauft und im Laufe der Zeit durch neue Gebäude ersetzt.

Denkmäler und Zeitzeugnisse

Grenzstein von 1780 neben der Bahnlinie nach Neidenstein

1886 wurde auf dem Marktplatz ein Kriegerdenkmal errichtet, das von dem Sieg über Frankreich im Jahr 1870/71 zeugt. Es wurde später neben dem Feuerwehrhaus in der Bahnhofstraße platziert und findet seinen heutigen Standort auf dem Friedhof neben der Leichenhalle neben einem Mahnmal zum Gedenken an die gefallenen Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Zwei weitere Gedenktafeln der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten sind in der evangelischen Kirche zu sehen. Ebenfalls auf dem Friedhof befindet sich eine Erinnerungstafel für den in China tätig gewesenen Missionar Georg Ziegler über dem Grabstein von ihm und seiner Frau Johanna. Ziegler wurde 1907 Generalpräsident der Basler Evangelischen Missionsgesellschaft und bekam den Ehrendoktortitel der theologischen Fakultät der Universität Heidelberg. Die Tafel wurde 1997 von Wilfried Wolf gestiftet.

Am Bettweg steht die sogenannte "Alte Linde". Sie wurde vermutlich vor 1850 gepflanzt. Daneben befindet noch heute ein alter Wegweiser mit Entfernungszeiten zu den Nachbarortschaften da sich hier bis 1862 eine der wichtigsten Wegekreuzungen befand. Hier führt auch die Brücke über die Schwarzbach, an der sich die Sage über die "Eschelbronner Stegstrecker" abgespielt haben soll.

An mehreren Stellen um Eschelbronn sind Grenzsteine zu den umliegenden Ortschaften gesetzt. Sie wurden vor allem in den Jahren zwischen 1750 und 1834 als Gemarkungsgrenzen aufgestellt, waren jedoch nach der Neuvermessung von Baden im Jahr 1851 nicht mehr notwendig. Die Inschriften CP und MC stehen für Kurpfalz und Meckesheimer Cent. Abgebildet ist der Reichsapfel und die Rauten des Meckesheimer Cent, sowie auf der Rückseite das Wappen der Familie von Vennigen.

Infrastruktur

Verkehr

Die Bahnhofstraße

Eschelbronn liegt an der Landstraße 549 in der Nähe der Bundesautobahn 6 zwischen den Auffahrten Rauenberg und Sinsheim. Der Ort ist seit 1862 an die Schwarzbachtalbahn (MeckesheimAglasterhausen angebunden, die gemeinsam mit der Elsenztalbahn und der Bahnstrecke Steinsfurt–Eppingen bis 2009 elektrifiziert und in das Netz der S-Bahn RheinNeckar aufgenommen wird. Dadurch entstehen umsteigefreie Verbindungen nach Heidelberg und Mannheim. Bis 1983 befand sich am Gleisverlauf in der Bahnhofstraße ein 1876 erbautes Bahnhofsgebäude mit einer Güterhalle das trotz Protesten abgerissen und mit einem Wartehäuschen ersetzt wurde.

Wasserversorgung

Trinkwasser wird in Eschelbronn zu etwa 85% mit dem Härtegrad 21 von der Hetzenlochquelle und zu ca. 15% und dem Härtegrad 8 vom Bodensee bezogen. Der Mischwert der Wasserhärte beträgt zwischen 16 und 17.

Die Durstbüttenquelle wurde, vermutlich im 18. Jahrhundert, mit drei Metern Tiefe zur ersten örtlichen Wasserversorgung eingerichtet und versorgte die Dorfbrunnen in der Bahnhofstraße, der Schloßstraße, in der Neugasse Ecke Siedlerstraße, der Kandelstraße und am Marktplatz. Weitere Brunnen von denen Grundwasser gefasst werden konnte standen in der Oberstraße an der Stelle der heutigen Litfaßsäule, in der Schulstraße gegenüber dem Eingang der alten Schule und in der Friedhofstraße Ecke Weißer Berg. Der Gutshof der Familie von Venningen hatte einen eigenen Sandsteinbrunnen. Im Randbezirk waren diverse Pumpbrunnen vorhanden wie beispielsweise am damaligen Bahnhofsgebäude und bis 1969 am Bahnwärterhaus im Mühlweg (Wintgersberg). Der letzte Pumpbrunnen steht heute im Bettweg 20. In den Jahren 1929-31 wurden die ersten Wasserleitungen gelegt und der Ort mit einem Hochbehälter bei der Hetzenlochquelle mit Trinkwasser versorgt.

Abwasserbeseitigung

Das Abwasser wird wie auch in den umliegenden Gemeinden an die Sammelkläranlage des Abwasserzweckverbandes Meckesheimer Cent zwischen Meckesheim und Mauer geleitet.

1880 begann der Bau eines Kanals von dem Schloßsee zur Schwarzbach unter den Plänen von Karl Phillip von Venningen. Besonders wegen wiederkehrender Hochwasserprobleme begann Mitte der 1920er Jahre der Bau einer Ortsentwässerungsanlage.

Am 7. Mai 1934 schloss das Rentamt des Freiherrn von Venningen in Eichtersheim mit der Gemeinde einen Vertrag der es ihr gestattete dessen private Abwasserkanäle zu nutzen. Anfang der 1950er Jahre wurde das Neubaugebiet Grund kanalisiert. Es folgten das Neubaugebiet Lange Äcker im Jahr 1959, der Erpfel in den Jahren 1964-1966, wobei sich die Gemeinde durch die Kosten von 1,4 Millionen DM stark verschuldete, das Gebiet Durstbütten (1972-75), Oppenloch/Gührn (1976-1978) und der untere Teil des Neubaugebiets Durstbütten im Jahr 1978. Die Göthe- und Schillerstraße wurden 1980 ebenfalls an das Kanalnetz angeschlossen und zwei Jahre später der vorhandene Kanal aus dem Jahr 1921 in der Schloßstraße und der Bahnhofstraße bis Schulstraße erneuert und vergrößert. Nach der Kanalisierung des Industriegebiets Breites Helmet hatte das Eschelbronner Kanalnetz eine Gesamtlänge von 12 Kilometern um das Abwasser zur Sammelkläranlage Meckesheimer Cent zu leiten.

Abfallbeseitigung

Die Abfallbeseitigung wird in Eschelbronn von der in Sinsheim ansässigen Abfallverwertungsgesellschaft des Rhein-Neckar-Kreises mbH übernommen.

Zwischen den 1920er und 1950er Jahren wurden sowohl Hausmüll als auch gewerbliche Abfälle und Bauschutt an der "Alten Bach" an der Meckesheimer Straße deponiert, einem Teil des früheren Schwarzbachlaufs der bis zum Bau der Bahnlinie bestand.

Eine monatliche von der Gemeinde finanzierte Müllabfuhr wurde am 25. April 1949 vom Gemeinderat beschlossen. Mit einem Pferdefuhrwerk wurden die Abfälle eingesammelt und zur "Alten Bach" transportiert, die noch bis 1957/58 als Mülldeponie diente. Danach diente der ehemalige Steinbruch in der alten Zuzenhäuser Straße im Gewann Pfaffengrund bis 1975/76 als Deponie und wurde anschließend abgedeckt und bepflanzt. Ab 1963 wurde zusätzlich ein LKW zur Müllabfuhr eingesetzt. Im März 1964 mussten die Abfälle erstmals mit Hilfe eines Baggers zusammengeschoben und eingeebnet werden. Bauschutt und Erdaushub wurden zwischen 1963 und 1966 bei dem Gewann "Linkes Bußloch" im Ziegelhüttenwald und bei der Auffahrt zum Trippelbergwald oberhalb des Lohbrunnens gelagert.

1966 wurden leihweise 50-L fassende Mülltonnen aus Blech bereitgestellt und die Abfuhr wöchentlich durchgeführt. Mit einem Beschluss vom 26. Juni 1966 erhob der Gemeinderat Müllgebühren. Die Kosten betrugen bei Leihgefäßen 1,60 DM pro Tonne und 1,40 DM für jede Weitere und 1,30 bzw. 1,40 DM bei Eigenbeschaffung der Gefäße. Ab dem 1. September 1970 war die Firma Altvater & Co. in Ellerstadt für die Beseitigung verantwortlich und genau vier Jahre später die Firma Wilhelm Bormann GmbH & Co. KG in Rülzheim. 1975 fiel die Zuständigkeit für die Müllbeseitigung mit dem Landesabfallgesetz auf die Landkreise. Der Abfalltransport wurde jedoch mit einer Vereinbarung gemäß dem Gesetz weiterhin von der Gemeinde organisiert.

Ab dem 1. Januar 1978 wurde der Müll zur Kreismülldeponie an der B 292 zwischen Daisbach und Sinsheim befördert. 1982-1984 diente eine Stelle im Dickmannshäldewald als Fläche für Erdaushub. Die Altpapiersammlung war ab den 1970er Jahren bis 1986 Aufgabe der Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Eschelbronn. 1982 wurde der erste Altglascontainer auf dem Parkplatz der Schloßhalle aufgestellt. Am 1. April 1987 beschloss der Gemeinderat die getrennte Müllbeseitigung. Verbrannt wird der Müll seit 1992 auf der Friesenheimer Insel in Mannheim, da der Rhein-Neckar-Kreis über keine eigene Müllverbrennungsanlage verfügt.

Energieversorgung

Die Stromversorgung läuft seit einem Vertrag vom 11. Juli 1902 über das Elektrizitätswerk Bammental. Die ersten fünf Transformationsstationen hatten noch Ziegeldächer und standen bei der Schuhmannschen Mühle im Hetzenloch, auf dem Schafsberg nahe dem damaligen Schotterwerk, in der Neugasse, in der Friedhofstraße 21 auf dem Weißer Berg und am Anfang des Helmetweges (der heutigen Industriestraße). Später wurden diese teilweise durch moderne, einstöckige Container ersetzt und weitere im Neubaugebiet Breites Helmet II, auf den Spielplätzen Helmet und Durstbütten, in der Gartenstraße 17, auf dem Parkplatz an der Schloßhalle und in der Siedlerstraße 26 errichtet.

Von der Energie- und Wasserwerke Rhein-Neckar AG wird die Gemeinde nach einem Vertragsabschluss vom 1. März 1989 mit Erdgas versorgt. Der Vertrag hat eine vorläufige Laufzeit bis zum 30. September 2006.

Freiwillige Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1932 mit 35 Mann gegründet und übernahm die Geräte der 1860 aufgestellten "Feuerpolizei". Das heutige Feuerwehrhaus in der Bahnhofstraße, in dem auch die Bereitschaftsabende des Deutschen Roten Kreuzes abgehalten werden, wurde 1963 als größtes Feuerwehrhaus im Landkreis Sinsheim eingeweiht. Im Jahr 1973 entstand eine Jugendfeuerwehr. Am 19. März 1975 erhielt die Eschelbronner Feuerwehr für 180.000 DM erstmals ein eigenes Löschgruppenfahrzeug 16.[14]

Heute besteht die Feuerwehr aus etwa 60 freiwilligen Helfern. Der Fuhrpark setzt sich zusammen aus einem Löschgruppenfahrzeug 16 (Funkrufname: Florian Eschelbronn 44), einem Löschgruppenfahrzeug 16-TS (Florian Eschelbronn 45), einem Löschgruppenfahrzeug 16/12 (Florian Eschelbronn 44/1), einem Rüstwagen 1 (Florian Eschelbronn 51) und einem Mannschaftstransportfahrzeug (Florian Eschelbronn 19).

Bildung

Die erste Volksschule wurde 1717 erstmals urkundlich bescheinigt. 1911 wurde das alte Schulhaus erbaut. Zuvor fand der Unterricht im alten Rathaus statt. Am 20. Juni 1962 wurde ein Antrag auf Anbau und Erweiterungen an das örtliche Schulamt gestellt und die Notwendigkeit zusätzlicher Räume nach Prüfung des Gesundheitsamtes Sinsheim am 19. Dezember gleichen Jahres bestätigt. Eine Kommission des Oberschulamts Karlsruhe schlug daraufhin nach einem Besuch am 28. Mai 1963 einen Neubau vor der jedoch nicht realisiert wurde. Stattdessen wurde die ehemalige Schreinerfachschule als Hauptschule für Schüler aus Eschelbronn und der anliegenden Gemeinde Neidenstein eingerichtet.

Da bei Schulveranstaltungen die Mithilfe der Mitglieder des Elternbeirats zunehmend abnahm wurde am 30. Januar 1984 der Förderverein der Grundschule Eschelbronn und der Nachbarschafts-Hauptschule Neidenstein (heute: Förderverein der Schloßwiesenschule Eschelbronn-Neidenstein), als Bindeglied zwischen Schulverwaltung und Elternbeirat gegründet. Der Verein mit ursprünglich ca. 50 Mitgliedern übernimmt die Organisation, den Wirtschafts- und Küchendienst bei Schulfesten, dem Tag der offenen Tür und Schulentlassfeiern, während die Schule und Lehrerschaft für die Programmgestaltung verantwortlich ist. Des Weiteren beteiligt er sich bei dem Kinderferienprogramm und den Kirchweihumzügen. Mittels Einnahmen von Schulveranstaltungen und damals auch dem Verkauf von Bastelarbeiten einer Frauengruppe, finanziert der Verein den Nachhilfeunterricht, gibt Zuschüsse für Klassenfahrten und Landschulheimaufenthalte und übernimmt Kosten für Neuanschaffungen an Lehrmaterial.

Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule

Die Baugenehmigung für die neue Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule wurde im März 1987 erteilt. Der Bau begann im Oktober des gleichen Jahres unter dem Entwurf des Architektenbüros Loewer. Das Richtfest fand am 12. August 1988 statt. 1989 wurde die Schloßwiesenschule mit Gesamtkosten von 8,5 Millionen DM fertiggestellt und im Rahmen der 1.200-Jahrfeier der Gemeinde im Herbst eröffnet. [15]

Seit 1996 bietet die Schule unter Betreuung von zwei pädagogischen Fachkräften eine Kernzeitbetreuung an.

Der Kindergarten wird betreut von einer Kindergartenleiterin, vier ganztags tätigen Gruppenleiterinnen und drei halbtags tätigen Erzieherinnen.

Ursprünglich wurde am 18. August 1856 eine evangelische "Kinderbewahranstalt" als Schule für Kleinkinder gegründet und war in der Friedhofstraße 14 untergebracht. Die Institution zog später in die Bahnhofstraße 4 und war anschließend in die Bahnhofstraße 7 untergebracht, worauf die Gegend auch später noch im Volksmund "Kinderschulberg" genannt wurde. Nach einem Brand fand sie in der Siedlerstraße 5 eine neue Unterkunft. Ein Kindergarten wurde erstmals 1893 in der Neugasse Ecke Siedlerstraße erbaut und bis 1969 genutzt. Ab dem Jahr 1900 wurde er von dem Kleinkinderschulverein bis zu dessen Auflösung 1948 verwaltet. Der heutige Kindergarten befindet sich hinter dem Pfarrhaus in der Neidensteiner Straße.

Persönlichkeiten

Georg Ziegler, Grabstein und Gedenktafel

Zu den Persönlichkeiten des Ortes zählen der Pfarrer und Gemeindeseelsorger Josua Harrsch (1669-1719)[16] und als Sohn der Gemeinde der Missionar Georg Ziegler (1859-1952), Ehrendoktor der theologischen Fakultät der Universität Heidelberg und Generalpräses der Basler Evangelischen Missionsgesellschaft in China.

Hoch geachtet war der am 20. Oktober 1789 geborene Unteroffizier Andreas Dinkel. Er kam am 20. Oktober 1789 in Eschelbronn als Sohn von Simon Dinkel und Anna Maria, geborene Scholl, zur Welt. Bei der Schlacht an der Beresina geriet der badische Husarenoberst von Laroche am 27. November 1812 in russische Gefangenschaft. Sein Pferd wurde erschossen und Laroche verwundet. Mit seinem Kamerad Springer befreite ihn Andreas Dinkel und wurde dafür zum Wachtmeister befördert, woraufhin er bis 1816 in badischen Diensten stand. [17] Am 7. Juni 1818 heiratete er die 25jährige Dorothea Wolf. Er starb am 8. November 1857 im Alter von 68 Jahren.

Sehr beliebt im Ort und bekannt unter dem Namen „Zuckersanne“, war eine ältere Frau die in den 1960er Jahren in der Schulstraße einen Süßwarenladen betrieb und den Ruf hatte, Kindern gegenüber besonders spendabel zu sein. Bei einem Kirchweihumzug wurde sie als Dorforiginal durch die Straßen getragen.

Medien

Seit über 20 Jahren erscheint zweimal jährlich das Heimatblatt Howwl (von kurpfälzisch Hobel) im DIN-A 5-Format. Er wird von der Bürgerinitiative für Kultur- und Heimatpflege herausgegeben und befasst sich in erster Linie mit historischen Ereignissen und Zeitzeugenberichten. Entstanden ist das Heft aus dem Streit einiger Einwohner um den Abriss eines Bahnhofs auf der Strecke Heidelberg - Neckarelz.

Über lokale Ereignisse, Veranstaltungen und Termine informiert seit 1974 das wöchentlich erscheinende Amtsblatt Elsenztal das von den Gemeinden Eschelbronn, Lobbach, Spechbach, Mauer, Mönchzell und Meckesheim herausgegeben wird.[18]

Filme

Die 1949 veröffentlichte US-amerikanische Screwball-Comedy Ich war eine männliche Kriegsbraut von Regisseur Howard Hawks wurde unter anderem in Eschelbronn gedreht.

Literatur

Vom Heimat- und Verkehrsverein wurden die Chroniken Eschelbronn - Deine Heimat (Erstauflage: 1957) und 1200 Jahre Eschelbronn (1989) herausgegeben. Beide wurden nicht von einem Verlag veröffentlicht und sind im Rathaus erhältlich.

Weblinks

Quellen


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