- Esmeron
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Strukturformel Allgemeines Freiname Rocuronium Andere Namen [3-Hydroxy-10,13-dimethyl-2-morpholin-4-yl-16- (1-prop-2-enyl-2,3,4,5-tetrahydropyrrol- 1-yl)- 2,3,4,5,6,7,8,9,11,12,14,15,16,17- tetradecahydro-1H-cyclopenta[a] phenanthren- 17-yl]acetat (IUPAC)
Summenformel C32H53N2O4+ CAS-Nummer 143558-00-3 ATC-Code M03AC09
DrugBank DB00728 Fertigpräparate Esmeron® (A, CH, D)
Verschreibungspflichtig: ja Eigenschaften Molare Masse 529,77 g·mol−1 Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung
unbekanntR- und S-Sätze R: ? S: ? Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Rocuronium ist ein nicht-depolarisierendes Muskelrelaxans. Es wurde 1995 in Deutschland unter dem Handelsnamen Esmeron® in die klinische Anästhesie eingeführt. Es stellt eine Weiterentwicklung des Aminosteroids Vecuronium dar.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Rocuronium hat unter den nicht-depolarisierenden Muskelrelaxantien die kürzeste Wirkeintrittszeit (Anschlagzeit) und ist daher die einzige Alternative, wenn aufgrund von Kontraindikationen bei einer Rapid Sequence Induction kein Succinylcholin verwendet werden kann. Nach ca. 60–90 Sekunden liegen gute Intubationsbedingungen vor. Die klinische Wirkdauer (Zeitdauer bis zur 25 %-igen Spontanerholung der Kontrollzuckungsstärke) mit 0,6 mg·kg−1 Rocuroniumbromid beträgt 30–40 Minuten. Die Gesamtwirkungsdauer (Zeit der Spontanerholung auf 90 % der Kontrollzuckungsstärke) beläuft sich auf 50 Minuten.
Abbau
Es wird vorwiegend in der Leber abgebaut und teilweise über die Niere ausgeschieden. Vorsicht ist also bei Einschränkungen der Leberfunktion geboten.
Anwendung
Wie alle Muskelrelaxantien hat auch Rocuronium keine sedierende Wirkung und darf daher nur im Rahmen einer Narkose angewendet werden. Es entspannt alle Muskeln, daher führt die Gabe von Rocuronium zur vorübergehenden Lähmung der Atemmuskulatur und Apnoe. Die Anwendung setzt also das Vorhandensein einer Beatmungsmöglichkeit und die Anwesenheit eines im Airway-Management erfahrenen Arztes voraus.
Gegenmittel
Seit Mitte 2008 steht mit Sugammadex ein für Rocuronium spezifisches Antidot (Gegenmittel) zur Verfügung. Durch Sugammadex kann die muskelblockierende Wirkung von Rocuronium innerhalb weniger Minuten beendet werden, was die Anwendung von Rocuronium bei Narkoseeinleitungen mit erschwertem Airway-Management wie z.B. der RSI (s.o.) sicherer macht.[1]
Literatur
- Hunter JM. Rocuronium: the newest aminosteroid neuromuscular blocking drug. Br J Anaesth. 1996 Apr;76(4):481–3. Review. PMID 8652315
- Bowman WC. Neuromuscular block. Br J Pharmacol. 2006 Jan;147 Suppl 1:S277–86. Review. PMID 16402115
- Raghavendra T. Neuromuscular blocking drugs: discovery and development. J R Soc Med. 2002 Jul;95(7):363–7. PMID 12091515
Einzelnachweise
- ↑ Naguib M: Sugammadex: another milestone in clinical neuromuscular pharmacology. Anesth Analg. 2007 Mar;104(3):575-81. PMID 17312211
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